23. Juni 2019

Heimat: “Ein Besuch in der Kombüse Mannheim”

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Lecker und vegan: die Kombüse in Mannheim

Feiner Duft nach frisch gebackenen Schokoladenkeksen weht aus der Küche. Windet sich durch die Fensterritzen nach draußen, umhüllt die Gäste in und vor der Kombüse. „Der Nachtisch ist fertig“, kommentiert Michael. Er ist einer von zwei Inhabern des vegetarischen und veganen Restaurants im Jungbusch in Mannheim. An diesem lauen Samstagabend sitzt er mit seinem Geschäftspartner Jon draußen auf einer Bierbank.

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Das ist Jon.

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Das ist Michael.

Gemeinsamkeit: Liebe zu Konzerten

Es herrscht ein munteres Treiben auf der Straße – obwohl am Morgen in Ludwigshafen ein Großlager zu brennen begann. Eine große, schwarze Wolke liegt nun auch über der Mannheimer Innenstadt. Ein wenig beängstigend sieht das aus. Trotzdem sind die Bierbänke draußen vor der Kombüse alle belegt. “Das Geschäft läuft richtig gut“, meinen die Chefs. „Was uns unwahrscheinlich freut.“

Rund 18 Monate ist es her, dass sich Jon und Michael entschieden, ihren eigenen Laden zu eröffnen. „Wir kannten uns von Konzerten, saßen eines Abends zusammen, die Idee kam auf.“ Beide waren sie mit ihren Jobs nicht mehr zufrieden: Jon arbeitete als Koch in einem Laden ebenfalls in der Jungbuschstraße in Mannheim, Michael testete nach seinem Magister in Anglistik und Medienwissenschaften bei Nintendo Spiele. „Als mein Vertrag dort nach zwei Jahren auslief, dachte ich: Jetzt ist es an der Zeit.“ Gemeinsam begannen die Jungs an einem Konzept für ihren eigenen Laden zu basteln.

Restaurant mit Herz

„Uns war es wichtig, etwas Schönes mit Herz zu machen“, sagt Michael. Da er Veganer und Jon Vegetarier ist, war schnell klar: „Fleisch und Fisch soll es keines geben.“ Sie gingen auf die Suche nach den passenden Locations – wurden letztlich in der Jungbuschstraße 23 fündig. „Ein Glücksgriff“, betonen die beiden Gastronomen. Ein Jahr zuvor hatte es dort gebrannt, alles war frisch saniert.

Jon und Michael machten sich mit viel Elan an die Arbeit, werkelten sich ihren Traum zurecht, im Mai 2012 folgte die Eröffnung. „Die Leute haben uns von Anfang an überrannt“, sagen die Jungs. „Zuerst dachten wir, dass es nur die Anfangseuphorie ist, und der Andrang nach zwei Monaten erstmal wieder nachlässt.“ Ein Irrtum. Die Nachfrage ist bis heute groß geblieben. „Wir haben wohl eine Nische gefüllt.“

Frische Produkte, faire Preise: „Wir kochen alles selbst“, sagt Jon. Convenience: Fehlanzeige. Burger, Pasta, Nachos: In der Kombüse gibt es eine feste Karte mit verschiedenen Angeboten, plus wechselnder Tagesgerichte. Jon, der aus den USA stammt, lässt dabei seiner Kreativität freien Lauf. An diesem Samstag gibt es beispielsweise Tandoori-Tempeh mit Gemüse und Safran-Perlgraupen. Wenige Tage zuvor: weiße und grüne Bandnudeln mit einem Fenchel-Knoblauch-Chili-Öl und Paprika-, Fenchel- sowie Zucchini-Gemüse.

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Apfelmus statt Eier

Auf tierische Produkte verzichtet der Koch beim Backen. Wie das bei Keksen und Kuchen funktioniert – ohne Eier, Milch oder gewöhnlicher Margarine? „Ich habe einen kleinen Baukasten mit verschiedenen Zutaten, die ich mische“, verrät Jon. Dazu gehören Kichererbsenmehl, Apfelmus, Sojamilch oder auch Natron und Säure.

Mit viel Liebe und Leidenschaft betreiben die beiden Jungs ihren Laden, sind jeden Tag dort, hinter der Bar, in der Küche – trotz mittlerweile 15 Angestellten. „Das vergangene Jahr ist perfekt gelaufen“, sagen Michael und Jon. “Es ist einfach großartig.”

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Ijeoma und ich hatten sehr nette Stunden dort – und kommen gerne wieder!

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Öffnungszeiten:
Di bis Do: 11 bis 23 Uhr
Fr: 11 bis 1 Uhr
Sa: 17 bis 1 Uhr

https://www.facebook.com/Kombuese.Mannheim?fref=ts

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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