23. Juni 2022

Flimmerkasten: “Borgen – Macht & Ruhm”

“Borgen – Macht & Ruhm” – die vierte Staffel ist auf Netflix zu sehen

Erfolgreiche Politikerin und glückliches Familienleben – geht das gut? Die dänische Serie „Borgen“ zeigt genau diesen Spagat. Und lässt darüber hinaus einen Blick zu hinter die Kulissen des Politikbetriebs. Es wird deutlich, wie nützlich Netzwerke sein können, wie Intrigen entstehen und welche Rolle die Medien dabei spielen. Das ist spannend und sehr unterhaltsam.  

Nach den ersten drei erfolgreichen Staffeln war eine lange Pause. Nun hat Netflix eine vierte Staffel produziert. Mit altbekannten Gesichtern. Protagonistin Birgitte Nyborg (Sidse Babett Knudsen) ist nun Außenministerin und muss sich um einen politischen Skandal in Grönland kümmern. Dort entdeckte eine Firma bei Bohrungen Öl. Das Interesse an dem fossilen Brennstoff ist groß – nicht nur bei Dänemark und Grönland, sondern auch bei den USA, China und Russland. Ein internationaler Konflikt entsteht. Birgitte Nyborg befindet sich mittendrin.

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7. März 2022

Flimmerkasten: “Inventing Anna”

Kritik der Netflix-Serie “Inventing Anna”: eine Fake-Erbin treibt ihr Unwesen

In einer Tageszeitung las ich vor knapp drei Jahren das erste Mal von Anna Sorokin. Im Jahr 2019 stand sie in New York vor Gericht – eine Hochstaplerin aus Deutschland, die die High-Society hinter das Licht führte. Kopfschüttelnd überflog ich den Text und fragte mich, wie sie das genau schaffte.

Die großartige Netflix-Serie „Inventing Anna“ gibt darauf nun Antwort – also zumindest zu einem großen Teil. „Everything ist true. Except the parts, that are totally made up“ wird bei jeder der insgesamt neun Folgen im Vorspann eingeblendet. Was ist wahr, was nicht? Als ich mich im Internet auf Faktencheck begab, stellte ich fest, dass sich die Hauptpunkte der Handlung wohl tatsächlich so zugetragen haben, wie es in der Netflix-Serie zu sehen ist.

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15. Februar 2022

Flimmerkasten: “Little Women”

“Little Women”: Greta Gerwigs Film über vier Schwestern

„Machen Sie es kurz und pikant. Und wenn die Hauptfigur eine Frau ist, sollte sie am Ende verheiratet sein.“ Als Nachwuchsschriftstellerin Jo March (Saoirse Ronan) dem Verleger in seinem Büro gegenübersitzt, ihm ihre Geschichte anbietet, macht er ihr klar, was die Menschen im 19. Jahrhundert lesen wollen: Eine romantische Liebesgeschichte, die ihre Erfüllung in der Ehe findet. Ende gut, alles gut. Oder?!

Nicht ganz. Für die widerspenstige Jo ist das völlig unverständlich. Sie selbst strebt nach einem freien Leben – ohne Abhängigkeit von einem Mann.

Jo steht im Mittelpunkt von „Little Women“, dem neuesten Film von Greta Gerwig. Von ihr bin ich seit „Frances Ha großer Fan. Sie ist für mich eine Lichtgestalt in der künstlichen Hollywood-Blase – eine starke Frau mit kritischen Gedanken und interessanten Projekten.

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27. Januar 2022

Flimmerkasten: “Suits”

Serie „Suits“ auf Netflix: “You just got litt up“

An einem Sonntagabend nehme ich Abschied von Harvey, Mike, Donna und Louis. Ein knappes halbes Jahr hat mich die Fernsehserie „Suits“ begleitet – 134 Folgen verteilt auf neun Staffeln. 

Es war ein Wechselbad der Gefühle. Von Staffel zu Staffel rutschte ich mehr in die Welt der New-Yorker-Anwälte, ließ mir juristische Fachbegriffe an den Kopf werfen, bangte bei den spannenden Gerichtsprozessen mit und sah Megan Markle endlich mal als Schauspielerin. Bislang war sie mir nur aus den Skandalen rund um das britische Königshaus bekannt gewesen.

Meine Freude an der Serie war so groß, dass mir mein freundlicher Mitbewohner zu Weihnachten sogar Serien-Merchandise schenkte, eine Louis-Litt-Tasse – natürlich mit seinem bekannten Satz: „You just got litt up“.

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9. Januar 2022

Flimmerkasten: “Die Patchworkfamilie”

Netflix-Serie „Die Patchworkfamile“: ein äußerst sehenswertes Chaos!

Als sich Patrik (Erik Johansson) und Lisa (Vera Vitali) ineinander verlieben, ist das Chaos vorprogrammiert. Lisa ist noch in einer Beziehung mit Martin (Fredrik Hallgren), mit dem sie zwei Kinder hat. Auch Patrik hat bereits einen Sohn – von seiner Ex-Frau Katja (Petra Mede), mit der er sich fair das Sorgerecht teilt.

Gegen alle Widerstände kommen Patrik und Lisa zusammen und müssen sich fortan allen Herausforderungen stellen, die typisch für das Zusammenleben einer Patchworkfamilie sind – angefangen von Eifersüchteleien zwischen den Kindern, bis hin zu Absprachen der Besuchszeiten und finanziellen Regelungen.

Eher zufällig bin ich 2017 auf die schwedische Netflix-Serie „Die Patchworkfamilie“ (im Original: Bonusfamiljen) gestoßen. Ohne große Erwartung schaute ich die erste Folge, blieb aber sofort hängen. Der Grund: Die Serie überzeugt mit einer tollen Mischung aus interessanten Charakteren, authentischen Alltagsproblemen und einem wunderbaren skandinavischen Interieur- und Modestil.

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30. November 2021

Flimmerkasten: Call my agent

Call my agent: Die vierte Staffel ist ab dem 3. Dezember in der ARD-Mediathek zu finden

Sie betreuen die berühmtesten Schauspieler*innen Frankreichs: In der Serie „Call my agent“ dreht sich alles um eine fiktive Pariser Agentur, deren Mitarbeiter*innen versuchen, für Filmstars lukrative Angebote an Land zu ziehen. Zehn Prozent Provision bekommen die Agent*innen bei erfolgreich abgeschlossenen Verträgen. Deshalb heißt die Serie im Original auch „Dix pour cent“.

Dass von der Vertragsunterzeichnung bis zum letzten Drehtag alles klappt, ist bei den egozentrischen Schauspieler*innen aber oft eine Herausforderung. Eitelkeiten, Sturheit, alte Feindschaften. Die Agent*innen benötigen Nerven aus Drahtseil. Das ist herrlich anzuschauen, unterhaltsam und oft auch spannend.

Nun endlich erscheint die vierte Staffel. Sie ist ab dem 3. Dezember über die ARD-Mediathek abrufbar.

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26. November 2021

Buchkritik: “Die Stunden” von Michael Cunningham

Wunderbares Buch: „Die Stunden“ von Michael Cunningham

Es war ausgerechnet ein Netflix-Abend, der mich zu „The Hours“ von Michael Cunningham führte. Ich hatte wahllos nach unkomplizierter Unterhaltung gesucht und war dabei auf „The Hours“ gestoßen. 97 Prozent Übereinstimmung mit meinen Interessen, hatte der Streamingdienst errechnet. Okay. Der Algorithmus muss es ja wissen. Ich klickte auf Play – ohne zu ahnen, was mich erwartete.

Schon nach wenigen Minuten wusste ich: Perfekt, das ist genau meins. Drei Geschichten von drei Frauen, die in verschiedenen Jahrzehnten und an verschiedenen Orten leben, aber alle durch eine Gemeinsamkeit verbunden sind – durch “Mrs. Dalloway” von Virginia Woolf.
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26. November 2021

Filmkritik: “Paterson”

“Paterson”




“Paterson”: eine Wohltat, dieser Film!

Der Busfahrer Paterson (Adam Driver) dichtet am liebsten an einem Wasserfall. Dort setzt er sich auf eine Bank, holt ein kleines Notizbuch aus seiner klobigen Tasche, zückt einen Stift und schreibt seine poetischen Gedanken nieder. Er denkt an Laura (Golshifteh Farahani), seine Frau und Muse. Mit ihr führt er ein beschauliches Leben in einer amerikanischen Kleinstadt, die ebenfalls Paterson heißt.

Sieben Tage lang zeigt Regisseur Jim Jarmusch in seinem neuesten Film „Paterson“ das Leben des poetischen Busfahrers. Vom frühen Aufstehen kurz nach sechs bis zum Feierabendbier in der Kneipe. Das ist an Handlungsarmut kaum zu überbieten, eine Dramaturgie ist nur rudimentär vorhanden.

Aber das macht nichts: „Paterson“ ist ein wunderschöner Film, der trotz fehlender Dynamik keineswegs langweilig ist. Im Gegenteil: Es ist eine Wohltat, dieses entschleunigte und so liebevoll gestaltete Werk von Jim Jarmusch zu sehen.

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12. September 2021

Flimmerkasten: “Lupin”

Kritik der Netflix-Serie “Lupin”: ein perfekter Meisterdieb!

Er ist ein Gentleman und ein Verwandlungskünstler: Assane Diop (Omar Sy) ist die moderne Version des Meisterdiebes Arsène Lupin – eine Kreation aus dem Jahr 1905, geschaffen vom französischen Schriftsteller Maurice Leblanc. Statt mit Monokel und Zylinder flitzt diese Inkarnation nun in der Netflix-Serie “Lupin” mit bunten Sneakers durch das funkelnde Paris, wortgewandt, mutig und äußerst charmant.

Dass ich der Serie bereits nach wenigen Minuten verfallen bin, ist vor allem Omar Sy zuzuschreiben. Wie bereits bei „Ziemlich beste Freunde“ strahlt er soviel Sympathie aus, dass es eine wahre Freude ist, dem Franzosen bei seinen Abenteuern zuzuschauen. Ihm böse zu sein, wenn er zwielichtige Dinge treibt? Unmöglich! Von der ersten Sekunde an war ich auf seiner Seite.

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25. August 2021

Flimmerkasten: “Master of None”

Kritik von “Master of None”: eine Serie voller Überraschungen

Als ich vor wenigen Wochen las, dass es eine dritte Staffel von „Master of None“ geben wird, war meine Freude riesig. Die ersten zwei Staffeln um den männlichen Protagonisten Dev (Aziz Ansari) hatte ich so sehr geliebt.

Der Grund: Die Serie schafft es auf besondere Weise, die drängendsten Fragen unserer Zeit in Wohlfühl-Comedy zu packen – mit einer Handlung, die immer wieder überrascht und durch Authentizität überzeugt. Sie hat absolut verdient bereits mehrere Emmys und Golden Globes gewonnen.

Rassismus, Sexismus, Feminismus: Dass all diese Themen in „Master of None“ keineswegs sperrig oder schwer daherkommen, liegt vor allem an Aziz Ansari, der die Serie nicht nur geschrieben und produziert hat, sondern in den ersten beiden Staffeln auch die Hauptrolle spielt. Er hat einen unglaublich lustigen sowie klugen Humor und verarbeitet in der Serie nach eigenen Aussagen viele persönliche Erfahrungen.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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