Flimmerkasten: “No!”
Reise in das Chile der 1980er-Jahre mit dem Film “No!”
Es ist ein Kampf gegen Augusto Pinochet und die Diktatur: Im Jahr 1988 soll eine Volksabstimmung über Chiles Zukunft entscheiden. Ein “Si” bestätigt Pinochet für acht Jahre im Amt, ein “No” ermöglicht neue Wahlen. Das breit gemischte Oppositionsbündnis setzt alles daran, den Regimewechsel herbeizuführen. Für die “No”-Kampagne engagiert es deshalb René Saavedra – einen brillianter Werbefachmann. Insgesamt 15 Minuten Sendezeit hat die Opposition täglich zur späten Stunde im Fernsehen zur Verfügung. Mit Regenbögen, Jingles, bunten Spots und ganz viel “Freude” versuchen die Gegner die Menschen in Chile von ihren Absichten zu überzeugen. Es bleibt jedoch nur wenig Zeit und das Regime hält dagegen – mit Drohungen und viel Gewalt.
Absolut sehenswert
Der Film “No!” war für den besten fremdsprachigen Oscar 2013 nomiert – verlor aber gegen “Amour”. Gleichwohl: Der Film ist absolut sehenswert. Nicht nur, aber auch wegen seiner grandiosen 80er-Jahre Optik. Gedreht wurde mit analogen Kameras, statt HD heißt es hier: 4:3-Format. Der Film mutet streckenweise an wie ein Dokumentarfilm, Wirklichkeit und Fiktion sind schwer auseinanderzuhalten. Das macht es aber auch so spannend
Gael García Bernal glänzt in seiner Rolle als René Saavedra. Lange Jahre war er im Exil, nun ist er zurück, hat einen guten Job, fährt ein schnelles Auto – und ist zynisch. Die Unterstützung der Regimegegener führt zu Konflikten mit seinem Chef in der Werbeagentur. Erst nach und nach wird René Saavedra klar, was die Kampagne gegen das Regime für Konsequenzen mit sich bringt. Und dass er gut auf seinen kleinen Sohn aufpassen muss.
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Ach. Und ich dachte der Film hieße “ino!” als Kurzform für Pinochet. Wieder was gelernt… ;-)
herr racho, wunderbar. die sneakbesuche und kommunikation danach scheinen sich auszubezahlen ;)