Fernweh: “Ostsee Roadtrip: Willkommen in Travemünde”
Traumhafte Ostseestrände, eine abenteuerliche Wanderung rund um den Kreidefelsen Møn Klint und Dosenbier am Kanal in Kopenhagen: Rund 2000 Kilometer haben wir in neun Tagen mit dem Auto zurückgelegt – eine zauberhafte Reise.
Erster Stopp: Travemünde
Ein Irrtum. Travemünde oder Warnemünde?
Dass ich mit meinen Freundinnen im Urlaub in Travemünde landete, ist einem leichten Missgeschick zu verdanken. Meine Eltern waren kurz bevor wir uns an die Planung machten, mit dem Wohnmobil an der Ostsee unterwegs. Meine Mutter berichtete danach, dass es in Travemünde sehr schön sei. Das dachte ich jedenfalls zu hören. Als ich mit meinen Freundinnen dann eine Route für unseren Ostsee-Trip austüftelte, fiel mir diese Aussage wieder ein und wir beschlossen deshalb, in Travemünde in unseren Urlaub zu starten.
Probleme stellten sich schnell ein. Wir waren mit der Planung relativ spät dran und eine Unterkunft in Travemünde zu finden, war nicht mehr so einfach. Drei Nächte wollten wir bleiben. Letztlich fanden wir ein Airbnb-Angebot, das zwar keine Begeisterungsstürme in uns auslöste, aber auf den Bildern annehmbar erschien. Ein Trugschluss.
Schon auf dem Parkplatz vor der Unterkunft beschlich uns schnell das Gefühl, dass wir keine Unterkunft hatten, die unserem Alter entsprach. Überall kurvten ältere Damen und Herren mit dem Rollator umher, unser „Appartement“ hatte den Namen: Ernst-Moritz-Arndt-Haus. Der Geruch darin war irritierend, die Tasten im Fahrstuhl überdimensional groß. Sie zu verfehlen: nicht möglich.
Urlaub in der Seniorenunterkunft
Die ganze Unterkunft erinnerte an eine Einrichtung für „Betreutes Wohnen“. Wir hatten eine kleine Wohnung in dem großen Komplex, unsere Nachbarin hatte die 70 Jahre bereits weit überschritten. Den Geräuschpegel mussten wir entsprechend anpassen. Auch unsere Wohnung war sehr seniorengerecht eingerichtet: Es gab einen erhöhten Toilettensitz, eine Sitzgelegenheit in der Dusche und ein Wägelchen, mit dem wir durch die Wohnung hätten rollen können – falls wir Gehprobleme gehabt hätten. Großartig.
„Mit Blick aufs Wasser“ war uns die Unterkunft angepriesen worden. Und ja, wenn wir ganz genau hinschauten, entdeckten wir die Ostsee. Sie war jedoch versteckt von Bäumen und Hecken. Und einer riesengroßen Wiese, auf der sich Krähen vergnügten und auf der ein Gedenkstein für Soldaten stand. Zum Glück lag auf der Fensterbank ein Fernglas, mit ihm war das Wasser besser sichtbar.
“Im Zentrum und am Strand wird es schon besser sein”, dachten wir. Wieder ein Irrtum. Wo wir in den Restaurants und rund um unseren Strandkorb auch nur hinschauten: Senioren.
Kneipen oder richtige Strandbars: Fehlanzeige. Dafür gab es Tanztee mit René. So ging es nach dem Essen bei einem Italiener am Abend schnell wieder zurück in unsere Unterkunft. Dort machten wir es auf unserem Balkon gemütlich und waren gespannt, was die nächsten Tage mit sich bringen.
Wie es in Travemünde genau ausschaut, ist hier zu sehen: https://dieschreibmaschine.net/2013/08/30/fernweh-roadtrip-teil-ii/
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