Heimat: “Der letzte Nachtflohmarkt im Carambo”
Das letzte Mal
Ich bin ein wenig wehmütig. Unzählige Abende stand ich in den vergangenen acht Jahren im Carambo, tanzte, trank Bier oder knutschte auch das ein oder andere Mal im schummrigen Licht. Nun schließt der Club Ende Januar, leider. Damit endet auch die Nachtflohmarkt-Ära. Am nächsten Donnerstag, 14. Januar, findet er ab 20 Uhr zum letzten Mal statt. Ich habe mir für diesen Abend noch einen Verkaufsstand sichern können und Organisator Flo vier Fragen gestellt.
1) Der letzte Nachtflohmarkt naht – ist alles wie immer oder gibt es zum Abschied etwas Besonderes?
Flo: Der Nachtflohmarkt ist prinzipiell wie sonst auch. Da der Raucherbereich aber bereits seit einiger Zeit kleiner ist und im Café vorne eine Versteigerung stattfindet, wird er ein bisschen kleiner sein.
2) Was wird versteigert?
Flo: Tex Dixigas vergibt ausgewählte Teile der Carambo-Einrichtung an den Höchstbietenden. Darunter Bilder und Krimskrams, aber nicht die Theke.
3) Wie ist dein Fazit nach den vielen Nachtflohmärkten – schwingt ein wenig Wehmut mit?
Flo: Den ersten Nachtflohmarkt hatte mein Freund Robin 2004 ins Leben gerufen. 2009 organisierte ich dann den zweiten, 15 weitere folgten. Es waren kuriose Verkäufe dabei. Ich erinnere mich an eine Posaune, eine Orgel, Blechschränke, VHS-Pornos, Bongs und Gieskannen in Elefantenform. Eine lustige Geschichte war auch: Ein Typ hatte einen Stand, fand aber das Bier im Carambo nicht gut und ging deshalb um 21 Uhr ins Milano. Gegen 1 Uhr kam er zurück, verschenkte viel und packte dann wieder ein. Mein Fazit nach all’ den Jahren: Auf der einen Seite ist es okay, dass der letzte Nachtflohmarkt stattfindet. Die Arbeit dahinter fällt nun weg. Auf der anderen Seite war der Nachtflohmarkt aber eine der letzten Tätigkeiten, die ich im Nachtleben noch hatte. Von daher ist es schade, vor allem auch um das Ende des Carambos.
4) Wird es den Nachtflohmarkt an anderer Stelle in Karlsruhe geben?
Flo: Grundsätzlich hatte ich mir das schon überlegt. Es gibt auch Angebote von Cafés – nur geht es da eher darum, etwas in Richtung Nachmittags- und/oder Frühabendflohmarkt zu machen. Aber irgendwie wäre das alles nicht das Gleiche. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
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