Heimat: “Ein Nachmittag mit Robby und Sam von ‘Agios'”

Das sind Robby (links) und Sam.
Handgemacht und hochwertig
Leise knattert die Nähmaschine vor sich hin, paart sich mit den treibenden Musikbeats, die wild aus den Lautsprechern springen. Es ist Samstagnachmittag, Arbeitszeit für Robby Cordes und Sam Hanna in ihrem Atelier in der Gerwigstraße. Vor zwei Jahren riefen die beiden Männer das Modelabel „Agios“ ins Leben. „Wir lieben Kleidung – handgemacht und hochwertig“, erklärt Robby.
Ihre Inspiration schöpfen sie aus der Produktionsweise der Schneider aus den 1950er-Jahren. „Weg vom Massenkonsum, wieder hin zum Unikat und der Liebe zum Detail“, erklärt Sam Hanna, während er mit einem dunklen Stift über ein weißes Blatt flitzt, Striche verbindet, eine Figur entstehen lässt – sie mit blauen und orangenen Farben verziert.
Heilige Mode
Während Robby aus der Region um Karlsruhe stammt, bereits als Jugendlicher seine Leidenschaft für die Schneiderei entdeckte, wuchs Sam im Irak auf. „Ich floh vor sechs Jahren“, sagt er. Die Diktatur von Sadam Hussein ließ ihm keine Wahl. „Zunächst landete ich in Athen“, erzählt er weiter. Aus dieser Zeit stammt auch die Idee, dem Modelabel den Namen „Agios“ zu geben. Übersetzt ins Deutsche bedeutet das Wort “Agios”: „Heiliger“. „Uns ist die Mode heilig“, begründet Robby ihre Wahl.
Ein Label!
Seine Reise führte Sam dann von Athen nach Karlsruhe – dort lernte er bereits in den ersten Tagen Robby kennen. „Die Chemie zwischen uns stimmte sofort“, sagt er. Schnell war den beiden Männern klar, dass sie auch beruflich auf einer Linie sind, Synergien schaffen, ein Label gründen möchten.
Schlicht mit extravaganten Mustern
„Wir wälzten Lehrbücher, studierten alte Schnittmuster, fragten eine erfahrene Schneiderin um Rat und bauten uns so nach und nach das Label auf“, erklärt Robby. Verschiedene Kollektionen entstanden. „Unser Fokus liegt auf schlichten Formen mit extravaganten Mustern, aber ohne viel Schnickschnack“, sagt der Modedesigner. Gerne setzen sie grafische Formen wie Dreiecke und Kreise ein.
Knapp 10.000 Likes auf Facebook
Etwa 75 Einzelstücke fertigten sie bereits an – im Preissegment zwischen 250 und 400 Euro. Jedes Kleidungsstück erzählt seine eigene Geschichte, soll besonders, einzigartig sein. Das scheint sich inzwischen herumgesprochen haben. „Unsere Kunden kommen aus der ganzen Welt“, sagt Sam. Knapp 10.000 Likes auf Facebook haben sie schon.
Mit Liebe!
„Wir wollen zeitlose Mode mit hoher Qualität entwerfen“, betont Robby. Damit das Kleidungsstück auch lange Zeit und mit Liebe getragen wird. Die Stoffe kommen deshalb aus Italien, jeder Entwurf wird komplett im Atelier in der Gerwigstraße umgesetzt. “Auch wenn es kitschig klingt: Wir möchten, dass unsere Kleidung mit einem Lächeln getragen wird“, sagt Robby. Denn dann hat sich jede Sekunde gelohnt, die sie in die Arbeit stecken.
Weitere Infos:
https://www.facebook.com/agiosdesign/?fref=ts
https://agios-fashion.com/index.php?
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Haha, super! Ich frag mich schon sooo lange, was das für ein Laden ist wenn ich vorbeiradel. Das Rätsel ist gelöst. Zumindest teilweise, es bleibt ein Schaufenster zum Wundern.