22. August 2020

Filmkritik: “Das Mädchen Wadjda”




“Das Mädchen Wadjda”: Einblick in das Leben in Saudi-Arabien

Sie trägt Chucks sowie Jeans unter ihrem Schleier und vertickt Mixtapes: Wadjda ist elf Jahre alt und weiß genau, wie sie am besten Geschäfte macht. Sie ist lebenslustig und voller Energie. Ihr größter Traum: Ein grünes Fahrrad, mit dem sie ein Rennen mit dem Nachbarsjungen fahren kann. Das große Problem: Wadjda lebt in Saudi-Arabien, dort ist das für ein Mädchen quasi unmöglich. Statt mit Rädern durch die Gegend zu flitzen, tragen bereits kleine Damen einen Schleier und müssen brav und anständig sein. Wadjda ist aber eine Kämpferin und gibt ihren Traum nicht so schnell auf.

Zahlreiche Preise gab es für den Film!

Der Spielfilm der saudi-arabischen Regisseurin Haifaa Al Mansour ist der erste Spielfilm einer saudi-arabischen Regisseurin. Das Mädchen Wadjda” wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er erlaubt einen Blick in den Alltag des patriarchalisch geprägten Saudi-Arabiens. Es ist ziemlich ernüchternd. Frauen stehen unter ständiger Beobachtung, dürfen nicht selbst Auto fahren und sind von einem Mann abhängig.

Kurzweiliges Werk

Weil Wadjdas Mutter keinen Sohn bekommt, sucht sich ihr Vater eine zweite Frau. Die Familie bricht auseinander. Doch Wadjda lässt sich nicht unterkriegen. Um Geld für ihr Fahrrad zu verdienen, meldet sie sich bei einem Religionswettbewerb an und beschäftigt sich zum ersten Mal mit dem Koran. Ob dies nur Mittel zum Zweck ist, um an ihr Fahrrad zu kommen, oder ob die Religion für sie tatsächlich an Bedeutung gewinnt, bleibt offen.

Da die Elfjährige unendlich viel Lebensfreude ausstrahlt, ist das Werk von Haifaa Al Mansour keineswegs schwer oder anstrengend. Vielmehr ist es ein Film, der sehr interessant und unwahrscheinlich kurzweilig ist.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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