22. Mai 2020

Heimat: “Ein Abend mit Romy Marquart und Lukas Hechinger in der Fettschmelze”

Das sind Sophia, Simon, Romy und Lukas (von links).

Karlsruhe: Pizza in der Fettschmelze

Es ist ganz still, als ich die Tür zur Fettschmelze öffne, niemand steht hinter der Theke, kein Gast ist zu sehen, keine Musik läuft. Ein ungewohntes Bild. Nur ganz leise höre ich dann ein Gemurmel, folge den leisen Stimmen und entdecke Romy Marquart, Lukas Hechinger, Sophia Schroth und Simon Müller zusammen an einem Tisch im hinteren Bereich. „Wir sind gleich fertig mit unserer Team-Besprechung“, sagt Romy zu mir.

Okay, ich warte.

Kennengelernt habe ich Romy vor einem Jahr, sie kreierte damals gemeinsam mit ihrer Freundin Lisa den außergewöhnlichen Brunch „Slow Sunday“, der zunächst im Pop-up-Store in der Kaiserstraße Premiere feierte und dann in der Fettschmelze den Sommer über eine Fortsetzung fand.

Inzwischen ist sie fast jeden Tag in der Fettschmelze anzutreffen. Denn seit einigen Wochen gibt es in der Location auf dem Schlachthof außer Musik und wechselnden Events noch eine feste Konstante: „Die Kantine“ – und Romy ist nun gemeinsam mit Simon für die Geschäftsleitung der Gastronomie und Events verantwortlich. Was steckt genau hinter diesem Essensangebot rund um die Mittagszeit? Das erzählen mir an diesem Abend Romy und Lukas, der Geschäftsführer der Fettschmelze.

Das Angebot in der Fettschmelze wird ausgebaut

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, nun noch „Die Kantine“ in der Fettschmelze anzubieten?

Romy: Da unsere Essensformate wie die „Fetteria“ gut angenommen werden und auf dem Schlachthof außerdem immer mehr Menschen arbeiten, die ja auch gerne in ihrer Pause etwas essen möchten, haben wir uns im Team überlegt, von dienstags bis freitags einen festen Mittagstisch anzubieten. Uns war es bei der Ausarbeitung des Konzepts wichtig, immer frisch zu kochen, etwas Besonderes und Abwechslung zu haben.

Fotocredit ab hier: Fettschmelze

Wie sieht euer Konzept genau aus?

Romy: Unsere Küchenchefin Sophie Leyendecker hat längere Zeit in Hamburg in einem Mittagstisch-Restaurant und bei “Essen & Trinken” gearbeitet. Von dort hat sie einige Ideen mitgebracht. Wir haben nun für jeden Tag ein festes Motto: Dienstags gibt es Gerichte unter dem Motto: „Best of Mama“, mittwochs ist unser Asia-Tag, donnerstags haben wir tagsüber mediterrane Angebote und am Abend die „Fetteria“ mit unseren selbstgemachen Pizzen, freitags gibt es Sandwiches.
Uns war es wichtig, neben den Fettschmelze Classics auch vegane und vegetarische Optionen anzubieten. Es soll für jeden etwas dabei sein. Und das Besondere an unserem Angebot: Die Portionen der verschiedenen Tagesgerichte lassen sich halbieren und kombinieren.

Lukas, du hast 2013 die brachliegende Fettschmelze auf dem Schlachthof mit Freunden zur Event-Location umfunktioniert. Wie kam es dazu?

Lukas: Eigentlich suchte ich damals für mein Unternehmen „Steckwerk“ einen Platz für den Schreibtisch. In Gesprächen mit der Stadt stellte sich dann heraus, dass die leerstehende Fettschmelze in Frage käme – wenn wir die Renovierung selbst vornehmen. Dort hatten schon Kristof Knauer, Christian Klotz und und Sophie Leyendecker das „Undergrounddinner“ veranstaltet. Oder Hendrik Vogel mit Christian Klotz und Stefan Lotze „Wild am Sonntag“. Ich sagte zu, gründete mit Kristof Knauer eine GbR und gemeinsam machten wir uns dann dran. Im oberen Stock der Fettschmelze entstand die Bürogemeinschaft, wo bis heute zahlreiche Kreative ihre Schreibtische stehen haben, und unten der Veranstaltungsbereich.

“Die Fettschmelze ist wie ein Wohnzimmer, in dem wir uns wohlfühlen.”

In den folgenden fünf Jahren hat sich nun einiges getan…

Lukas: …ja, zunächst hatten wir nur einzelne Events, also mal Partys, Dinner oder auch Kunstausstellungen. Und im Sommer immer „Wild am Sonntag“. 2016 bekamen wir nach einigen Umbaumaßnahmen endlich die Konzession und können seither regelmäßig Partys veranstalten, um die sich Hendrik Vogel und Jonas Piroth kümmern. Unser Team hat sich in den vergangenen Jahren außerdem sehr verändert, Kristof ist ausgestiegen und ich führe die Fettschmelze alleine, dafür kamen aber noch Sophia dazu, Romy, Simon sowie Sophie, die alle festangestellt sind – und viele freie Aushilfen. Da sich bei uns jeder mit Ideen einbringen kann, hat sich auch unser Angebot entsprechend verändert und erweitert…

Romy: ….das ist genau der Grund, warum ich so gerne hier arbeite. Ich kann mit einem tollen Team verschiedene Dinge ausprobieren. Die Fettschmelze ist wie ein Wohnzimmer, in dem wir uns alle sehr wohlfühlen – und wir freuen uns, wenn wir dieses Gefühl mit unseren Gästen teilen können.

Weitere Infos gibt es hier: Kantine

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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