Heimat: “Ein Wiedersehen mit Valentin Hennig”
“The Straw that Broke”
Klirrend kalt ist es, als mich Valentin Hennig am Stuttgarter Hauptbahnhof abholt. Es ist unser drittes Aufeinandertreffen. Nun geht es um seine neueste Filmproduktion: “The Straw that Broke” lautet der Titel des Science-Fiction-Films, den der 29-Jährige gerade mit einem 16-köpfigen Team in Stuttgart dreht. 80 Minuten soll er lang werden. Basis dafür ist ein Roman des amerikanischen Autors Tom Whalen.
Tanzszenen im “Kowalski”
Zusammen durchqueren Valentin und ich den Hauptbahnhof, kommen vorbei an gehetzten Fahrgästen, Primark-Touristen, Obdachlosen, laufen solange, bis wir hinter dem Bahnhof-Gebäude in seinem Atelier ankommen. Es ist in einem großen Gebäude über dem Elektro-Club “Kowalski”. “Nachts wummern die Bässe, Boden und Wände beben”, erzählt Valentin. Für die Filmproduktion nutzte er die Nähe, drehte im Club mit Statisten eine Tanzszene.
Flohmarkt-Krimskrams
Zwei Räume hat der 29-jährige Filmemacher zur Verfügung. Flohmarkt-Krimskrams, Bücher, Perücken – ein Zimmer dient als Büro und Lager. Im anderen dreht das Team Szenen für “The Straw that Broke”. Eine Holzverkleidung ziert die Wände, ein Stehtisch ist in einer Ecke angebracht, vier Quadrate stellen Bildschirme dar.
Kurz vor dem Burnout
“Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine Schriftstellerin im alternativen Stuttgart”, erklärt Valentin. Das Besondere an der Protagonistin, die von Claudia Gallatz gespielt wird: Ihre unterbewussten Denkvorgänge gelangen mittels Schläuche direkt von ihrem Gehirn auf die Bildschirme. Als sie fünf Groschenromane in 31 Stunden schreiben muss, gerät sie in Stress. “Letztlich entgleitet ihr die Situation und die von ihr kreierten Figuren werden lebendig.” Darunter eine animierte Maus. Mit diesem zweiten Hauptdarsteller knüpft Valentin die Verbindung zu seinen früheren Stop-Motion-Filmen.
Premiere!
“Bei ‘The Straw that Broke’ arbeite ich zum ersten Mal mit Dialogen und einer narrativen Struktur”, sagt der 29-Jährige. Die Idee zu diesem Film kam von Autor Tom Whalen selbst, der Valentin fragte, ob er sein Werk filmisch umsetzen möchte. Der Meisterschüler an der Kunstakademie Stuttgart sagte ja. Viel Unterstützung bekommt er bei der Umsetzung von unterschiedlichen Kreativen aus dem Süden. Die bildende Künstlerin Elke Hennen kümmert sich beispielsweise um die Requisite, der Musiker Vincent Wikström um Kompositionen, Co-Produzent ist Max Höhnle.
Förderer gesucht
“Unser Ziel ist es, bis zum Herbst 20 Minuten Film-Material zu haben”, sagt Valentin. Außerdem entsteht ein Trailer, der bei der Suche nach Förderern und Sponsoren helfen soll. “Wir haben uns insgesamt einen Zeitrahmen von zwei Jahren gesetzt – ich bin optimistisch, dass wir das hinbekommen.”
Weitere Infos:
Valentins Homepage: www.valentinhennig.de
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