18. März 2021

Lesung: “Ein Abend mit Benedict Wells im Kohi”

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Foto: Bogenberger/autorenfotos

Benedict Wells liest aus “Vom Ende der Einsamkeit”

Ein Autounfall wirbelt alles durcheinander. Die Geschwister Jules, Liz und Marty verlieren ihre Eltern, sind plötzlich Vollwaisen. Vorbei ist ihre wohlbehütete Kindheit, das Internat in der Provinz wartet – und der harte Kampf mit dem Alltag.

Autor Benedict Wells hat die Lese-Reihe zu seinem neuesten Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ jüngst im Kohi in der Karlsruher Südstadt gestartet. Ein ehrlicher und authentischer Abend. „Der Roman hat mich heruntergezogen, die Themen haben mich belastet“, gesteht der Autor aus München. Aber mit diesem Buch sei er nun endlich angekommen. Die Veranstaltung fand anlässlich der Reihe “Lesung Süd” statt.

Benedict Wells

Foto: Alex Genz

Kitsch? Fehlanzeige!

Sieben Jahre hat Benedict Wells an seinem vierten Buch geschrieben. Sein Vorgängerroman „Becks letzter Sommer“ (2008) lief vergangenes Jahr mit Christian Ulmen im Kino. “Fast genial” (2011) stand wochenlang auf den Bestseller-Listen. Entstanden ist mit “Vom Ende der Einsamkeit” nun ein gefühlvolles Buch um drei grundverschiedene Geschwister, um Liebe, aber auch um Verluste und Schicksals-Schläge, die so voller Wucht und unvorhersehbar einschlagen können – und alles verändern.

Sensibel und lässig

Im Mittelpunkt steht Jules, ein detailverliebter Betrachter. Sensibel, aber doch auch lässig und cool. Ganz zu Beginn erwacht Jules aus dem Koma, bei einem Motorradunfall ist er schwer gestürzt. Über 40 Jahre ist er zu diesem Zeitpunkt alt, hat zwei Kinder und eine Frau. Seine Gedanken schweifen im Krankenhausbett zurück, in die Zeit, als seine Eltern noch lebten, die Familie ein letztes Mal gemeinsam Weihnachten feierte – und der Vater um seine geliebte Leica-Kamera weinte.

Jules: „Das Gegengift zu Einsamkeit ist nicht das wahllose Zusammensein mit irgendwelchen Leuten. Das Gegengift zu Einsamkeit ist Geborgenheit.“

Zuneigung zu Alwa

„Vom Ende der Einsamkeit“ besteht aus insgesamt zehn Kapiteln, die alle etwa fünf Jahre auseinanderliegen. Benedict Wells stellt an diesem Abend im Kohi die ersten Kapitel vor und liest kurz aus dem Schlussteil. Er erzählt den Zuhörern, wie extrovertiert die blond gelockte Liz und wie unsicher Marty ist. Und wie Jules mit elf Jahren seiner großen Liebe Alwa begegnet, dem Mädchen mit den roten Haaren, der Brille und dem leicht vorstehenden Zahn.

Bewegendes Buch

„Das Schreiben an dem Buch dauerte auch deshalb so lange, weil ich Alwa auf die Schliche kommen musste“, erzählt der Autor an diesem Abend in Karlsruhe. Denn seine Charaktere stünden nicht von Beginn an fest, sondern entwickelten sich. Herausgekommen sind mit Jules, Liz, Marty und Alwa vier facettenreiche Persönlichkeiten, die der Leser über Jahrzehnte hinweg begleiten kann. “Vom Ende der Einsamkeit” ist ein Buch, das bewegt, stellenweise traurig macht, zwischen Melancholie und Euphorie balanciert – so wie das Leben eben auch.

Benedict Wells

Foto: Alex Grenz

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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