Heimat: „The Walk – Naples to Pompeii and in between“
Ausstellung über Neapel in der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Sie kamen vorbei an malerischen Plätzen, leerstehenden Häusern und brachliegenden Fabrikgebäuden. Neapel war der Startpunkt, Pompeji das Ende. Kameras wurden gezückt, die vielen Eindrücke festgehalten. Das Ergebnis dieser fünftägigen Exkursion haben Studenten der Hochschule für Gestaltung (HfG) nun in einer Ausstellung festgehalten. Der Titel lautet „The Walk – Naples to Pompeii and in between“. Vernissage ist am kommenden Donnerstag, 20. Juni, 19 bis 22 Uhr, in den Lichthöfen der HfG.
Vom Vesuv nach Pompeji
“Die Exkursion fand im Oktober 2012 statt”, sagt HfG-Studentin Judith Milz. Mit dabei: Die Professoren Philip Ursprung, Armin Linke und Michael Clegg, die zwischen ihren Disziplinen vermitteln, indem sie zwei unterschiedliche Gruppen zusammenbringen, die Architekturstudenten der ETH Zürich und Studenten der Medienkunst / Fotografie der HfG Karlsruhe.
Mit dem Architekten-/Künstlerkollektiv “Stalker Walking School” legten die etwa 60 Studenten in fünf Tagen mehrere Teilabschnitte der 40 Kilometer langen Strecke per Fuß zurück. Der Startpunkt der Exkursion war der Vulkan Vesuv. Von dort aus ging der “Walk” die Küste entlang nach Pompeji.
Konfrontation mit der Mafia
Eine Konfrontation mit den mafiösen Strukturen in Süditalien: “Wir waren viel in den Randgebieten unterwegs”, berichtet die 23-jährige Studentin. Es zeigte sich: Viele alte Häuser stehen dort leer, verfallen. Ein 40 Jahre altes Fabrikgebäude ist völlig mit Pflanzen überwuchert. “Der Staat zahlt kein Geld dafür, einen Denkmalschutz wie in Deutschland gibt es nicht”, erläutert sie. Überhaupt der Staat: Die Machenschaften der Mafia und Korruption ziehen sich durch das Land. Die Demokratie: ausgehöhlt.
Mit ihren Kameras hielten die Studenten ihre Eindrücke fest – aus völlig unterschiedlichen Blickpunkten. “Wir waren aber nicht nur Beobachter”, erzählt Judith Milz. Durch ihre Gruppengröße seien sie den Einheimischen aufgefallen, seien beäugt worden, kritisch, skeptisch, neugierig.
Fotografien, Videos, Texte und Skulpturen
Die Ausstellung sei nun Reflexion und Reaktion der Reise. Die Topographie des “Walks” werde in einer minimierten Version auf die drei Lichthöfe der HfG projiziert. “Es gibt insgesamt 14 verschiedene Stationen”, sagt Judith Milz. Die Bilder werden dabei auf ganz unterschiedliche Weisen präsentiert. Als Fotografien, Videos, Texte und Skulpturen.
“Alle möglichen Flächen, Strukturen und Materialien der Hochschule sollen dabei genutzt werden”, verrät Judith Milz.
Info:
Die Eröffnung ist am Donnerstag, 20. Juni, 19 bis 22 Uhr.
Am Freitag 21. Juni, und Samstag, 22. Juni, ist die Ausstellung von 10 bis 22 Uhr zu besichtigen.
Am Freitag, 11 Uhr, gibt es eine Führung mit den Professoren Michael Clegg, Armin Linke und Philip Ursprung, Initiatoren des Projekts, sowie der “Stalker Walking School” mit Giulia Fiocca, Lorenzo Romito und Matteo Fraterno sowie Antonio Perna von SUDLAB, gefolgt von einem Walk durch Karlsruhe.
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