Fernweh: “Urlaub in Bayern – Kochelsee & Walchensee”
Kochelsee und Walchensee: Urlaub in der bayrischen Karibik
Eine Reise zu schimmernden Seen, majestätischen Bergen und dichtem Wald. Als eine Freundin und ich im Februar 2020 einen Roadtrip in die Slowakei planten, ahnten wir noch nicht, dass wir wenige Wochen später wegen der Corona-Pandemie alles wieder stornieren müssen.
Wir hatten traumhafte Unterkünfte am Walchensee, am Pragser Wildsee, in einem Nationalpark in Slowenien und in Bratislava gefunden. Die Trauer war groß, als klar war, dass wir unseren Roadtrip so nicht starten können.
Als Ende Mai 2020 aber die Inzidenz-Zahlen wieder deutlich sanken, beschlossen wir spontan, wenigstens zum ersten Stopp zu fahren: zum Kochelsee und Walchensee in Bayern.
Reise ins „Zwei-Seen-Land“
Es hat sich gelohnt, wir hatten vier Tage Sonnenschein und sind in der bayerischen Karibik gewandert. Der Kochelsee und der Walchensee liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt, etwa 70 Kilometer von München weg. Die Region ist auch unter dem Namen „Zwei-Seen-Land“ bekannt.
Vor allem der Walchensee hat mich wegen seiner türkisblauen Farbe interessiert. Schon Goethe soll von ihm begeistert gewesen sein.
Tolle Unterkunft am Kochelsee
Bei der Unterkunft hatten wir riesiges Glück. Wir suchten rund um den Walchensee nach Appartements und ergatterten in Kochel am See die Ferienwohnung Herzogstand vom Hotel Alpenhof Postillion
Sie ist 64 Quadratmeter groß, hat zwei getrennte Schlafbereiche, eine modern ausgestattete Küche und eine tolle Terrasse. Wir bezahlten dafür für drei Nächte zusammen etwa 270 Euro – es war ein perfektes Preis-Leistungsverhältnis.
Bayern unterschätzt!
Hätte ich mir vor ein paar Jahren noch nicht vorstellen können, in Bayern Urlaub zu machen, weil es mir zu unspannend erschien, so habe ich schon beim ersten Spaziergang am Kochelsee gemerkt, wie unrecht ich diesem Bundesland getan habe. Es ist wunderschön dort.
Der Kochelsee ist umrahmt von den Bergen Herzogstand und Jochberg. Allein am Ufer zu sitzen und diese Naturgewalten zu betrachten, hatte für mich etwas zutiefst Beruhigendes. Außerdem gibt es in Kochel am See sogar ein Franz Marc Museum. Aber das haben wir wegen unserer Wanderpläne nicht mehr geschafft.
Wanderung zur Jochberg-Alm
Unser Plan für die nächsten Tage: eine Wanderung zur Jochbergalm und eine Wanderung auf den Herzogstand. Von dort wollten wir den Blick auf die schönen Seen genießen. Das war der Plan.
Doch meine Kondition machte mir einen Strich durch die Rechnung. Obwohl ich vor der Wanderung wieder regelmäßig gejoggt war, hatte ich beim ersten Aufstieg zur Jochberg-Alm nach 90 Minuten ganz schön zu kämpfen. Es ging nur steil bergauf – ohne eine einzige kurze Verschnaufpause.
Mein Kopf: knallrot, mein Puls irgendwo jenseits des Ruhewertes. Auf der Alm angekommen, war ich platt und machte erst einmal Pause – zwischen frei herumlaufenden Kühen, die neugierig die Wandernden beäugten.
Der Abstieg war zunächst angenehm, aber etwa eine halbe Stunde bevor wir wieder beim Auto waren, streikten meine Füße. Ich hatte so schlimme Blasen, dass ich kaum einen Schritt ohne höllische Schmerzen gehen konnte. Es war eine Tortur.
Mit der Seilbahn hoch zum Herzogstand
Für mich war klar: Wenn dieser Ausflug nach Bayern für mich noch etwas Erholendes haben sollte, dann würde ich am nächsten Tag mit der Seilbahn auf den Herzogstand fahren und nur das letzte Viertel des Weges zum Gipfel laufen.
So trennten sich am nächsten Morgen die Wege meiner Freundin und mir. Während sie aufstieg, stellte ich mich an der Seilbahn an. Es klappte alles, ich musste etwa eine Stunde warten, bis ich einsteigen durfte – und nicht viel später war auch sie oben. Das letzte Stück sind wir dann zusammen gelaufen.
Wow, Walchensee!
Die Aussicht war überwältigend. Der Walchensee ist ein Traum. Im schönsten Frühsommersonnenlicht schimmerte er an diesem Tag in einem herrlichen Türkis.
Was mir in diesem Moment hoch oben auf dem Herzogstand erst bewusst wurde: Ich bin nicht ganz schwindelfrei. Deshalb kann ich allen, denen es ähnlich geht, nur bedingt empfehlen, bis ganz nach oben zu wandern – trotz der tollen Aussicht auf das Alpenvorland und das Karwendelgebirge.
Sehenswert am Walchensee ist aber nicht nur die Aussicht von oben. Am Ufer gibt es außerdem hübsche naturbelassene Badestellen, die wir am späten Nachmittag noch aufsuchten.
Und natürliche nicht zu vergessen: Überall locken rustikale Biergärten, in denen es leckeres Bier, Käsespätzle und Schnitzel gibt.
Bayern: Ich komme wieder!
Nach vier Tagen am idyllischen Kochelsee und Walchensee stand für mich fest: Ich möchte mehr von Bayern sehen. Denn hier hatte ich bereits alles gefunden, was ich mir von unserem Roadtrip erhofft hatte: schimmernde Seen, majestätische Berge und dichten Wald.
Nur vier Monate später komme ich deshalb wieder. Dieses Mal geht die Reise nach Füssen. Dazu dann in Kürze mehr.
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Tor“tour“? Absicht? Dann vielleicht in Gänsefüßchen oder Smiley dahinter…sieht sonst so falsch aus…
Danke für den Hinweis! Da ist das „o“ reingerutscht!