3. Oktober 2020

Heimat: “Ausstellung von Romy Rüegger im Badischen Kunstverein”

Wer hat ein Recht auf Wohnraum?

Ein Einzelbett, ein kleiner Tisch und ein Sofa verteilt auf 20 Quadratmetern: Was zunächst nach einer sehr spartanischen Einrichtung klingt, war in den 1920er-Jahren in der Schweiz noch keine Selbstverständlichkeit für alleinstehende und arbeitende Frauen. Bis 1927 konnten sie nur unter sehr erschwerten Bedingungen Wohnraum mieten – meist gerieten sie dadurch in den Verdacht, Sexarbeiterinnen zu sein.

Verschiedene Frauen gründeten deshalb die Baugenossenschaft berufstätiger Frauen, kauften Bauland und schufen den Wohnkomplex „Lettenhof“in Zürich. Die erste Frau mit eigenem Architekturbüro in der Schweiz, Lux Guyer, entwarf ihn.

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17. September 2020

Heimat: “Ein Abend mit Markus und Kian von ,interKArt'”

Markus Widmaier I Kian Jazdi

Das sind Markus (links) und Kian

“interKArt”: Festival in der Fettschmelze Karlsruhe

Am Ende stehen alle Konzertbesucher im Tollhaus auf. Gerührte und beeindruckte Gesichter überall. Der Applaus dauert minutenlang. Er ist der verdiente Lohn für einen überwältigenden Abend, bei dem Musiker aus der ganzen Welt auf der Bühne vereint sind – aus dem Iran, der Mongolei, Italien und auch Deutschland.

„Wir waren selbst überrascht, wie toll alles lief“, erzählen mir Markus Widmaier und Kian Jazdi nun knapp vier Monate später, in ihren Augen blitzt es dabei, das Grinsen ist riesig. Die beiden Studenten der Hochschule für Musik organisierten mit ihrem interkulturellen Verein „interKArt“ diesen bunten Weltmusikabend – es war die erste Veranstaltung des Vereins, der Beginn seines sozialen Engagements, das nun mit dem dreitägigen Festival „ZwischenRäume“ in der Fettschmelze am letzten Septemberwochenende seine Fortsetzung findet. Weiterlesen »

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12. September 2020

Fernweh: “Sommerliches Sevilla”

Alcazar Sevilla
Patio de las Doncellas

48 Stunden in Sevilla

Überall Blumen und ein klimatisierter Empfangsbereich: Es ist eine kleine Oase, in die ich am späten Nachmittag in Sevilla stolpere. 37 Grad hat es draußen, die Sonne brennt vom Himmel und ich bin froh, mit meinem Koffer in der Pension Lisdos zu stehen. Sevilla ist der zweite Stopp meiner kleinen Spanientour. Nach den angenehmen Temperaturen in Cádiz ist die Hitze nun eine große Umstellung – das Meer und der Wind fehlen mir.

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11. September 2020

Heimat: “Ein Nachmittag mit dem HopOn/HopOff-Bus”

HopOn/HopOff-Bus Karlsruhe

Mit dem HopOn/HopOff-Bus durch Karlsruhe

Eigentlich kannte ich den roten Doppeldecker nur aus Großstädten. Berlin, London, Istanbul. Wer Sightseeing bequem und gebündelt haben möchte, kann sich in die Busse setzen und bekommt Information in passender Sprache ins Ohr gequasselt. Super easy, wenn auch nicht billig und eben für die Masse gemacht. Insider-Tipps exklusive.

Nun also auch Karlsruhe. Ich muss gestehen, ich war irritiert, als ich davon hörte, verdrehte die Augen und dachte: Was bitte bietet Karlsruhe alles für Stopps für eine zweistündige (!) Rundfahrt?! Ich mag Karlsruhe ja wirklich ganz gerne, aber dieses Projekt fand ich überdimensioniert. Große Sehenswürdigkeiten sind in der Stadt Mangelware, das kann man sich nur begrenzt schön reden. Nun wollte ich aber nicht lästern, ohne mir selbst ein Bild zu machen. Also fuhr ich einmal mit. Weiterlesen »

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11. September 2020

Heimat: “Ein Nachmittag mit Malte Pawelczyk zum Galerientag 2019”

Malte Pawelczyk i Galerientag Karlsruhe

Karlsruher Galerientag 2019: Kooperation von Die Anstoß und theartape

Es sind die Augen des Fabelwesens, die sofort meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie sind weit aufgerissen, blicken zu zwei Beinen am Boden. Auch der Mund des kleinen Monsters ist offen. Die auseinanderstehenden und leicht schrägen Zähne sind dadurch deutlich sichtbar. Hat es etwa einen Menschen getötet? Oder sich nur beim Anblick eines Schlafenden oder Verletzten erschreckt? Was genau passiert ist, bleibt offen, es gibt viel Raum für Spekulation.

Malte Pawelczyk
Das ist Malte. (Credit: Sebastian Heck)

Das faszinierende Bild von Tenki Hiramatsu ist auf dem Flyer zu sehen, den mir Malte Pawelczyk an diesem sonnigen Nachmittag in die Hand drückt. Neben dem Werk des Japaners ist auf dem Handzettel außerdem eine Arbeit von Santiago Ydáñez abgedruckt. Weiße und blaue Farbfelder erinnern an einen Horizont, wecken Sehnsucht und Hoffnung.

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8. September 2020

Heimat: Silvia Bächli & Eric Hattan in der Kunsthalle Karlsruhe

Silvia Bächli
Credit: Silvia Bächli

Zeichnungen und Videos: Silvia Bächli und Eric Hattan zeigen ihre Arbeiten in der Kunsthalle Karlsruhe

Ihr filigraner Körper ist leicht nach vorne gekippt. Auch der Hocker, auf dessen Kante sie sitzt, ist ins Schwanken geraten. Die junge Frau stützt ihre Hände auf ihre Knie, gibt sich dadurch selbst Halt. Ihr Blick: in sich gekehrt, nach unten gesenkt. Ruht sie sich aus? Denkt sie nach? Ist sie traurig? All diese Assoziationen schießen in meinen Kopf, als ich die Öl-Pastell-Zeichnung aus dem Jahr 1983 von Silvia Bächli in der Kunsthalle Karlsruhe betrachte.

Silvia Bächli
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29. August 2020

Heimat: “Ein Nachmittag mit Thomas M. Scheer von der Setzling-Tauschbörse”

Das ist Thomas M. Scheer

Eine Setzling-Tauschbörse für Karlsruhe

Die Mimose! Als Thomas M. Scheer darüber nachdenkt, welche Pflanze ihm besonders am Herzen liegt, muss er kurz überlegen. Sein Gesichtsausdruck wird zunächst ernst, seine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Dann, nach wenigen Sekunden, entspannt sich seine Mimik wieder. Mit Blitzen in den Augen ruft er leise, aber bestimmt, den Namen der Pflanze mit den lilafarbenen Blüten. „Sie ist wie ein Pflegekind, das viel Zuwendung braucht“, erklärt er mir. Zart, sensibel und anfällig für Veränderungen. „Eine richtige Mimose eben“, sagt Thomas und lacht.

Vor zwei Jahren kam der Kreative von Saarbrücken in die Fächerstadt – und suchte einen Ort, von dem er seine Ideenagentur „Qnterbunt“ steuern kann. In dem kreativen Umfeld des Co-Workingspaces “Rudolf 5” in der Karlsruher Oststadt wurde er fündig. Mit Laptop und weiterem Equipment zog er in eines der Ateliers. Mit dabei: einige Pflanzen.

Sie fanden ihren Platz schnell auch außerhalb seines Büros – im Hinterhof beispielsweise. Es war der Beginn eines Projekts, das er nun öffentlich gemacht hat: eine frei zugängliche Setzling-Tauschbörse in Karlsruhe. Durch sie kann jeder, der möchte, eigene kleine Pflanzen bringen und andere mitnehmen – kostenlos.

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12. August 2020

Fernweh: “Chilliges Cádiz”

Cadiz

Sonne, Strand & Cafés in Cádiz

Als am 26. August um 23.59 Uhr die Uhr umspringt, der Tag wechselt, sitze ich auf meinem Bett in der Airbnb-Unterkunft in Cádiz, ein Buch von Joachim Meyerhoff in der Hand und ein Glas Rotwein auf dem verschnörkelten Nachttisch neben mir. Ein gemeinsames Anstoßen um Mitternacht mit Freunden fällt in diesem Jahr aus, es ist ganz ruhig um mich herum. Nur die Klimaanlage brummt leise vor sich hin. Happy Birthday, sage ich zu mir selbst. Noch nicht wissend, welche vielen Überraschungen das nächste Jahr mit sich bringen wird.

Cádiz und Sevilla, eine Woche Spanien nur mit mir alleine. Es war eine spontane Entscheidung, die ich drei Wochen vor meinem Geburtstag getroffen hatte. An einem Montagabend überfiel mich die Idee kurz nach Mitternacht im Halbschlaf. Lesen, Spaziergänge am Strand und Texte schreiben in kleinen Cafés in Spanien. Es klang verlockend.

Cadiz
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5. August 2020

Melodien” Ein Abend mit Tamino auf dem Maifeld Derby”

Tamino beim Mayfeld Derby: Melancholische Melodien und eine eindringliche Stimme!

Ganz in Schwarz gekleidet steht Tamino an diesem Sonntagabend auf der Bühne beim Maifeld Derby in Mannheim – zwischen bunten Pompoms und Seifenblasen, die schwerelos durch die Luft schweben. Taminos Blick schweift in die Ferne, seine Finger lassen sanft die E-Gitarre erklingen, seine gefühlvolle Stimme, die über vier Oktaven reicht, berührt sofort. Den melodiösen und melancholischen Liedern des 21-jährigen Singer/Songwriters aus Belgien zuzuhören, ist etwas Besonderes. In Frankreich schaffte es seine EP „Habibi“ so bereits auf den ersten Platz, „Radiohead“-Bassist Colin Greenwood unterstützte ihn außerdem beim Song „Indigo Night“.

Als wir uns nach seinem Auftritt im Backstage-Bereich treffen, erlebe ich Tamino als einen Musiker, der sehr nachdenklich und ruhig über seinen Auftritt, seine Musik und seine Träume spricht. Immer wieder macht er beim Sprechen Pausen, um sich seine Sätze genau zu überlegen, bevor er sie laut ausspricht.




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4. August 2020

Ein Abend mit Marc Süß und Hirad Akbary vom Podcast „Fugengold“

Marc Süß und Hirad Akary
Das sind Marc (links) und Hirad.

Scheitern als Chance: der Podcast “Fugengold”

Sie reden vom Scheitern, der Angst, etwas zu verpassen und davon, wie schwer es sein kann, im Leben die passende Rolle für sich selbst zu finden: Marc Süß und Hirad Akbary setzen in ihrem Podcast „Fugengold“ den Schwerpunkt auf die kleinen Risse im Alltag, auf die Brüche in der Biografie. Dabei verknüpfen sie persönliche Anekdoten mit recherchiertem Wissen aus der Soziologie, der Psychologie und aus dem Designbereich.

An einem sommerlichen Juli-Abend habe ich mich mit Marc im Iuno in der Karlsruher Südstadt getroffen und ihn unter anderem gefragt: Worin liegt die Chance am Scheitern? Und was genau verbirgt sich hinter einem „Spoken-Word-Format“, wie sie ihr Podcast-Projekt ebenfalls nennen.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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