26. November 2021

Kurioses: “Die Bäckerei-Fachverkäuferin”

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Ich schlafe gerne lange

Frühes Aufstehen gehört definitiv nicht zu meinen Stärken. Wer schon mal neben mir geschlafen hat, weiß das. Meine Schlummerfunktion im Handy tritt bereits zwei Stunden vor der eigentlichen Weckzeit ihren Dienst an. Das wiederholt sich dann mindestens fünf Mal. Das ist wichtig. Ich muss mich langsam darauf vorbereiten, dass es bald vorbei ist – vorbei, mit dem kuscheligen Abhängen unter der warmen Decke.

Alles, was vor 10 Uhr ist, gehört für mich zur tiefsten Nacht. Darüber diskutiere ich nicht. Als ich noch Redakteurin bei einer Zeitung war, begann der Arbeitstag genau um diese Zeit. Damit konnte ich noch einigermaßen umgehen. Mein jetziger Arbeitgeber sieht es dagegen gerne, wenn ich spätestens um 8.45 Uhr an meinem Platz sitze. Das ist eine Herausforderung, jeden Morgen. Weiterlesen »

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19. November 2021

Karlsruhe: “Die Patisserie Ludwig”

Patisserie Ludwig Karlsruhe

Das sind Miriam und Sven.

Patisserie Ludwig in Karlsruhe: Törtchen wie aus Paris!

Grüne Pistaziensplitter haben sich auf weißen Baiserklecksen versammelt, dicht daneben befinden sich kleine Feigenstückchen. Unter ihnen ist eine fein geschichtete Mischung aus Feigenkompott, Mandelcrumble und Käsekuchencreme. „Cheesecake Feige“, der Name dieser Kreation ist festgehalten mit schwarzer Schrift auf weißem Papier an der Vitrine.

Dieses Törtchen ist nur eines von zahlreichen süßen Kunstwerken, die in der Filiale der Patisserie Ludwig Am Stadtgarten 15 in Karlsruhe liegen. Macarons, Tartes, Eclairs: Sie sind alle perfekt beleuchtet. Ebenso wie die Quiches, Croissantes, Baguettes und die vielen anderen Köstlichkeiten, die daneben in Körben liegen. In den Regalen stehen außerdem Schoko-Nikoläuse und Adventskalender bereit.

Patisserie Ludwig Karlsruhe

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17. November 2021

Karlsruhe: “Ein Abend mit Stefanie Sargnagel”

Stefanie SargnagelLesung von Stefanie Sargnagel im P8

Stefanie Sargnagel ist erwachsen geworden. Ein bisschen zumindest. Statt tagelang verkatert zu sein und sich mit Minimal-Budget durchs Leben zu kämpfen, macht die 32-Jährige nun tatsächlich Sport, geht zur Psychotherapie und trägt an diesem Abend auf der Bühne ganz besondere Ohrringe: zwei Exemplare aus der Schmuckkollektion von Natascha Kampusch.

“60 Euro haben sie gekostet”, erzählt sie. Das sei nun drin bei ihrem Erfolg und dem vielen Geld – also gemessen an ihren Verhältnissen. Von einem Leben mit Alkoholproblemen an der Wiener Kunstakademie hin zur erfolgreichen Autorin: “Das ist doch mal eine Geschichte mit Happy End”, resümiert sie zufrieden.

Selbstironisch, sarkastisch, politisch: Es ist ein riesiges Vergnügen, Stefanie Sargnagel dabei zuzuhören, wie sie im ausverkauften P8 in Karlsruhe unter anderem aus ihrem neuen Buch “Statusmeldungen” vorliest, gesellschaftliche Entwicklungen und sich selbst analysiert sowie von ihren Erfahrungen in einem Callcenter berichtet. Das hat Witz, Treffsicherheit und Intelligenz. Weiterlesen »

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3. November 2021

Fernweh: “7 Tage Portugal – Lissabon I”

Lissabon

Urlaub in Lissabon: Tag 1

Fünf Stockwerke. Kein Fahrstuhl. Dafür ein vollgepackter Koffer und eine Tasche, die gefühlte fünf Kilo wiegt. Nur fluchend überstehe ich den Marsch durch das edle Treppenhaus von Antonios Airbnb-Unterkunft. Da Antonio nicht persönlich kommen kann, legen wir im ersten Stock einen kurzen Zwischenstopp ein, um bei seiner Mutter die Schlüssel für das Loft abzuholen. Dann geht es weiter. Eine knarrende Stufe jagt die nächste.

Als wir endlich ganz oben vor der großen Holztür unter dem Dach stehen, lasse ich vor Erleichterung alles fallen. Wir sind da! ABER: nicht drin. Die Tür lässt sich leider nicht öffnen. Fabi probiert alles Mögliche, rütteln, ziehen, drücken. Nichts hilft. Die Tür bleibt zu. Da Antonios Mutter die 80 Jahre weit überschritten hat, scheint es uns aussichtslos, dass sie es die vier Stockwerke zu uns schafft. Also rufen wir Antonio an. Doch alle Anweisungen per Handy nützen nichts – die Tür bleibt zu. Verdammt.

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1. November 2021

Heimat: Ein Abend im mold-Projektraum”

mold Projektraum Karlsruhe

Das sind Sebastian, Verena, Alexander und Aleschija (von links)

mold: ein Projektraum in der Karlsruher Südstadt

Eine Hundeskulptur steht mitten im mold-Projektraum. Ihr Kopf: ein Stapel aus Hemden, aus hell- und dunkelblauen, aus weißen und schwarzen. Egal wo ich hinschaue, es ist bunt in dem Atelier in der Augartenstraße 6. Farbdosen warten in Regalen auf ihren Einsatz, Kartons sind vollgestopft mit Pappe und Papier, großformatige Fotografien hängen gerahmt an der Wand. Von der letzten Ausstellung sind außerdem noch Halterungen zu entdecken, an denen Stoffbahnen befestigt waren, die die Wahrnehmung des Raums veränderten.

mold Projektraum

Als ich an diesem Herbstabend den Raum betrete, stehen die mold-Künstler gerade zusammen und tauschen sich aus – mit einer Chipstüte in der Hand, Johannisbeersaftschorle und Bier. „Schön, dass du da bist“, begrüßt mich Aleschija Seibt herzlich und stellt mich den anderen vor: Alexander Blum, Sebastian Wiemer und Verena Wippenbeck. Die fünfte Künstlerin des Kollektivs, Nina Laaf, hat an diesem Abend keine Zeit. Weiterlesen »

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30. Oktober 2021

Schmöker: “Der Club” von Takis Würger

"Der Club" von Takis Würger

Spannend & zart zugleich: “Der Club” von Takis Würger – Buchkritik

Spannend wie ein Krimi, aber gleichzeitig so zart geschrieben, dass jeder Satz eine Wohltat ist: Den Roman „Der Club“ von Takis Würger habe ich innerhalb nur weniger Tage gelesen. Es ist ein Buch, das mich sanft, aber mit unglaublicher Kraft mitten rein ins Geschehen zog und gedanklich weit von meiner Couch fortschleifte: zu den kriminellen Machenschaften eines elitären Clubs an der Universität in Cambridge.

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9. Oktober 2021

Schmöker: “Verzweiflungstaten” von Megan Nolan

"Verzweiflungstaten" von Megan Nolan

„Verzweiflungstaten“ von Megan Nolan: Dieser Roman über eine toxische Beziehung ist eine Wucht!

Cieran ist für sie der schönste Mann auf der Welt. Als die namenlose Ich-Erzählerin ihn in einer Galerie in Dublin sieht, ist sie ergriffen von seinen großen grauen Augen, der Adlernase, seinem engelsgleichen Mund und der enormen Ruhe, die er ausstrahlt. Sie kommen ins Gespräch, treffen sich wieder, beginnen miteinander zu schlafen.

Das klingt zunächst alles romantisch. Doch von Anfang an ist Cieran kalt zu ihr, sprunghaft, unberechenbar. Anstatt sich von ihm zu lösen, ist die Erzählerin aber so bedürftig, dass sie alles mit sich geschehen lässt, Gemeinheiten akzeptiert, nur damit er bei ihr bleibt. Sie schlittern in eine toxische Beziehung, in der es mehr um Macht und Leiden als um ehrliche Liebe geht.

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30. September 2021

Schmöker: “Allegro Pastell” von Leif Randt

"Allegro Pastell" von Leif Randt

Kritik von “Allegro Pastell” von Leif Randt: “Germany’s next Lovestory”!

Sie sind hip, erfolgreich und ihr Leben ist eine große Performance: Tanja Arnheim und Jerome Daimler führen eine Fernbeziehung zwischen Berlin und dem Maintal. Während Tanja als Autorin für ihren Debütroman große Aufmerksamkeit bekam und in der Hauptstadt nun an ihrem zweiten Buch arbeitet, ist Jerome als Webdesigner gefragt. Er erledigt vom Bungalow seiner Eltern aus seine zahlreichen und gutbezahlten Aufträge.

Ihre Beziehung: zunächst scheinbar makellos. Alles ist bis ins letzte Detail durchgeplant. Gefühle, Outfits, Partys: Sie analysieren sich und ihr Verhalten ständig. Was nicht stimmig ist, wird optimiert, bis zur absoluten Perfektion. Doch nach Tanjas 30. Geburtstag kippt die Stimmung. Wird „Germany’s next Lovestory“ trotzdem ein Happy End haben?

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24. September 2021

Schmöker: “Das weibliche Prinzip” von Meg Wolitzer

"Das weibliche Prinzip" von Meg Wolitzer

Ein sanftes Buch mit weisen Ansichten: “Das weibliche Prinzip” – Kritik

Der Roman „Das weibliche Prinzip“ von Meg Wolitzer war mir bereits 2018 in den Buchhandlungen aufgefallen – vor allem wegen seines tollen Covers, das Weiblichkeit auf abstrakte und bunte Weise darstellt.

Dass das Buch trotzdem nicht sofort in meiner Einkaufstasche landete, lag vor allem am Titel. Ich erwartete eine trockene, sachbuchartige Geschichte. Erst als ich im vergangenen Winter von Meg Wolitzer „Die Interessanten“ las, unglaublich berührt von diesem Buch war, begann ich mich ernsthaft mit ihren weiteren Werken auseinanderzusetzen. So landete nun „Das weibliche Prinzip“ doch noch bei mir – zum Glück.

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16. September 2021

Schmöker: „Das Nest“ von Cynthia D’Aprix Sweeney

„Das Nest“ von Cynthia D'Aprix Sweeney

Kritik „Das Nest“ von Cynthia D’Aprix Sweeney: Verdirbt Erben den Charakter?

Es war solch eine beruhigende Aussicht: Mehrere Hunderttausend Dollar sollten die vier Geschwister Melody, Jack, Beatrice und Leo erben – an Melodys 40. Geburtstag. Es sind nur noch wenige Monate, bis endlich das Geld aus dem „Nest“ fließt. Doch Lebemann Leo macht ihnen allen einen Strich durch die Rechnung.

Auf einer Hochzeit bandelt er betrunken und zugekokst mit der 19-jährigen Bedienung Matilda an, schleppt sie in seinen Flitzer, baut einen Unfall – und muss daraufhin eine immense Summe Schmerzensgeld an Matilda bezahlen.

Da Leo soviel Geld selbst nicht hat, öffnet die Mutter heimlich das „Nest“ und gibt ihrem ältesten Sohn einen großen Teil davon. Der Aufschrei in der restlichen Familie ist groß, als es ans Licht kommt. Geplante Projekte stehen auf der Kippe, Lebensentwürfe geraten durcheinander, die vier Geschwister stehen vor ganz neuen Herausforderungen.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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