5. August 2020

Melodien” Ein Abend mit Tamino auf dem Maifeld Derby”

Tamino beim Mayfeld Derby: Melancholische Melodien und eine eindringliche Stimme!

Ganz in Schwarz gekleidet steht Tamino an diesem Sonntagabend auf der Bühne beim Maifeld Derby in Mannheim – zwischen bunten Pompoms und Seifenblasen, die schwerelos durch die Luft schweben. Taminos Blick schweift in die Ferne, seine Finger lassen sanft die E-Gitarre erklingen, seine gefühlvolle Stimme, die über vier Oktaven reicht, berührt sofort. Den melodiösen und melancholischen Liedern des 21-jährigen Singer/Songwriters aus Belgien zuzuhören, ist etwas Besonderes. In Frankreich schaffte es seine EP „Habibi“ so bereits auf den ersten Platz, „Radiohead“-Bassist Colin Greenwood unterstützte ihn außerdem beim Song „Indigo Night“.

Als wir uns nach seinem Auftritt im Backstage-Bereich treffen, erlebe ich Tamino als einen Musiker, der sehr nachdenklich und ruhig über seinen Auftritt, seine Musik und seine Träume spricht. Immer wieder macht er beim Sprechen Pausen, um sich seine Sätze genau zu überlegen, bevor er sie laut ausspricht.




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4. August 2020

Ein Abend mit Marc Süß und Hirad Akbary vom Podcast „Fugengold“

Marc Süß und Hirad Akary
Das sind Marc (links) und Hirad.

Scheitern als Chance: der Podcast “Fugengold”

Sie reden vom Scheitern, der Angst, etwas zu verpassen und davon, wie schwer es sein kann, im Leben die passende Rolle für sich selbst zu finden: Marc Süß und Hirad Akbary setzen in ihrem Podcast „Fugengold“ den Schwerpunkt auf die kleinen Risse im Alltag, auf die Brüche in der Biografie. Dabei verknüpfen sie persönliche Anekdoten mit recherchiertem Wissen aus der Soziologie, der Psychologie und aus dem Designbereich.

An einem sommerlichen Juli-Abend habe ich mich mit Marc im Iuno in der Karlsruher Südstadt getroffen und ihn unter anderem gefragt: Worin liegt die Chance am Scheitern? Und was genau verbirgt sich hinter einem „Spoken-Word-Format“, wie sie ihr Podcast-Projekt ebenfalls nennen.

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3. August 2020

Schmöker: “Léon und Louise” von Alex Capus

"Léon und Louise" von Alex Capus

“Léon und Louise”: Verliebt vor Beginn des Krieges – Buchkritik

Es ist eine Begegnung, die zwei Leben prägt: Louise trägt eine rot-weiß gepunktete Bluse und fährt auf einem alten, rostigen Herrenfahrrad umher, als Léon sie zum ersten Mal sieht.  Der junge Soldat  verliebt sich sofort in sie. Es ist jedoch gerade der Erste Weltkrieg ausgebrochen. Keine gute Ausgangsbedingung für die Liebe. Ein Bombenhagel trennt sie auf tragische Weise. Aber Léons und Louises Zuneigung ist tief und überdauert viele Jahrzehnte – trotz zahlreicher Widrigkeiten. Weiterlesen »

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2. August 2020

Flimmerkasten: “Taxi Teheran”




Goldener Bär für Taxi Teheran

Die zwölfjährige Hana quasselt ohne Unterbrechung. Sie soll für die Schule einen Film drehen. Aber ganz schön viele Regeln gibt es zu beachten: Mann und Frau dürfen sich nicht berühren. Die Guten dürfen keine Krawatten tragen und das Thema sollte weder politischer noch wirtschaftlicher Natur sein. Hana erzählt dies dem iranischen Regisseur Jafar Panahi. Er ist ihr Onkel und holt sie an diesem Tag mit einem alten Taxi von der Schule ab. „Mit so einer Schrottkarre kommst du mich abholen? Ich hab allen in der Schule erzählt, dass mein Onkel Regisseur ist, und dann kommst du mit so was hier an?“, echauffiert sie sich mit ihrer hohen Mädchenstimme. Jafar Panahi bleibt gelassen und fährt los.

Hana ist nur eine von mehreren Fahrgästen, die an diesem Tag in seinem Taxi Platz nehmen. Wie ein Dokumentarfilm kommt „Taxi Teheran“ daher – ist es aber nicht. Jafar Panahi hat ein  wunderbares Werk geschaffen, das einen Einblick in das derzeitige Leben in Irans Hauptstadt gibt – intelligent, nachdenklich und an vielen Stellen außerordentlich komisch. Verdient hat er bereits den Goldenen Bären gewonnen. Da er offiziell aber 20 Jahre Berufsverbot hat und sich kaum in der Öffentlichkeit zeigt, kam Hana in Berlin auf die Bühne und nahm den Preis entgegen.  Weiterlesen »

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28. Juli 2020

Schmöker: “Kleine Feuer überall” von Celeste Ng

Perfekte Unterhaltung: “Kleine Feuer überall” von Celeste Ng

Die Höhe der Grashalme, die Farbe der Häuser: Die Bewohner von Shaker Heights überlassen nichts dem Zufall. In dem kleinen Vorort in Cleveland ist alles perfekt durchgeplant. Es gibt für alles eine Regel.

„Sie hatten alles verordnet: die angemessene Zeit, um morgens aufzustehen, die angemessene Farbe der Vorhänge, die angemessene Haarlänge für Männer, die angemessene Art, wie man die Hände zum Gebet faltet. Die Shaker sind davon überzeugt, wenn sie jede Kleinigkeit planten, können sie ein Stück Himmel auf Erden schaffen.“

Elena Richardson und ihre Familie sind die perfekten Shakers. Sie leben in einem großen Haus, sind reich und gesund. In Elenas Leben lief bislang alles nach Plan. Sie studierte, heiratete, bekam vier Kinder und engagiert sich wohltätig.

Deshalb vermietet sie günstig eine Wohnung im alten Haus ihrer Eltern an die alleinerziehende Künstlerin Mia Warren und ihre Tochter Pearl, die neu in Shaker Heights ankommen. Sie ahnt nicht, dass die beiden Frauen ihr geregeltes Leben gehörig durcheinanderbringen. Nach und nach entstehen „Kleine Feuer überall“. 

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23. Juli 2020

Schmöker: “Ein Interview mit Adina Koch über ,Keine Liebe der Welt'”

“Keine Liebe der Welt”: das erste Buch von Adina Koch!

Feierabend. Es war ein trister Januarabend, als ich wie immer mit meiner Pendel- und Arbeitskollegin Adina Koch im ICE zurück nach Karlsruhe saß. Statt aber wie sonst die neuesten Twitter- und Instagram-Meldungen auf ihrem Smartphone zu checken, klappte sie an diesem Tag das kleine Tischchen an der Rückseite des Vordersitzes herunter, öffnete ihre Tasche, holte ihren kleinen Laptop heraus und begann wild darauf herumzutippen. „Musst du noch einen Artikel für die Arbeit zu Ende schreiben“, fragte ich Adina verwundert. „Nein“, sagte sie. „Ich schreibe nun ein Buch.“

Sechs Monate später. Gependelt bin ich schon lange nicht mehr, auch Adina habe ich seit Beginn der Corona-Krise nicht mehr gesehen. Aber per Email erreicht mich vor wenigen Wochen die Botschaft: Das Buch ist fertig. „Keine Liebe der Welt“ heißt es. Es geht um Sephi, eine leidenschaftliche Köchin, die in Griechenland in eine Dreiecksgeschichte schlittert. Mehr zu ihrem Buchprojekt hat mir Adina im Interview verraten.

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20. Juli 2020

Heimat: “Kulturbühne Karlsruhe mit Mine”

Credit: Michael Tubach

Vielfalt auf der Kulturbühne Karlsruhe

Eine imposante Bühne, riesige Leinwände und Live-Musik: Der Parkplatz P3 der Messe Karlsruhe hat sich in diesem Frühsommer innerhalb kürzester Zeit zu einem Konzertgelände verwandelt. Konkret: in die Kulturbühne Karlsruhe. Schlager, Rap, Klassik. Bis Ende August treten dort die verschiedensten Acts auf.

Ich habe mich mit Florian Vitez über die Kulturbühne Karlsruhe und das Konzept unterhalten. Er hat die Veranstaltungsreihe mit seinem Musikunternehmen Reposit Entertainment, der Messe Karlsruhe und anderen Firmen ins Leben gerufen. Was dabei die Herausforderungen waren und wie ihr 2×2 Tickets für das Mine-Konzert am 06. August gewinnen könnt, erfahrt ihr im folgenden Text.

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18. Juli 2020

Flimmerkasten: “Gloria”




Der Film “Gloria”: Wo ist die Handlung?

Es ist die Sehnsucht nach Zuneigung und Nähe, die Gloria umtreibt. Gleich zu Beginn schwirrt sie in einem Tanzlokal umher, flirtet heftig, sucht nach einem passenden Mann. Ein eher kompliziertes Unterfangen. Ende 50 ist sie, ihre Ehe gescheitert, ihre Kinder sind groß. Nur eine sehr hässliche Nacktkatze kommt regelmäßig bei ihr vorbei und sucht ihre Gesellschaft. Das ist alles. Mehr passiert in diesem Film eigentlich nicht. Irgendwie wurde bei „Gloria“ völlig die Story vergessen. Weiterlesen »

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17. Juli 2020

Heimat: “Ein Morgen mit Thomas Georg Blank und Jonas Müller-Ahlheim im ,ßpatz'”

Das sind Jonas und Thomas (von links). Dominic hatte leider keine Zeit.

„ßpatz“: Ausstellungen mitten in einer WG in der Karlsruher Südstadt

Es ist stockdunkel in dem WG-Zimmer. Das einzige Fenster ist verdeckt von einer Holzplatte. Putz ist außerdem darüber gespachtelt und lässt selbst dem kleinsten Funken Tageslicht keine Chance mehr.

Es sind die besten Rahmenbedingungen für die Videoskulptur „Aeolian Processes” von Emre Hüner. Als Thomas Georg Blank den Beamer einschaltet, wandert meine komplette Aufmerksamkeit zu den zwei Screens, die scheinbar im Raum schweben und auf denen nun Emre Hüners zehn- und sechsminütige Filme laufen, die sich mit den Umwälzungen der Welt über Jahrhunderte hinweg beschäftigen – manifestiert in Gegenständen aus Stein, Keramik oder Plastik.

Noch bis zum 22. Juli sind die Arbeiten des türkischen Künstlers in dem Zimmer in der Augartenstraße 47 in der Karlsruhe Südstadt zu sehen. „ßpatz“ haben Thomas Georg Blank, Jonas Müller-Ahlheim und Dominic Scharfenberg ihren wandelbaren Projektraum genannt.

Credit: ßpatz/Thomas Georg Blank

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16. Juli 2020

Karlsruhe: “Ausstellung von Alex Feuerstein bei Luis Leu”

alex-feuerstein

Ausstellung von Alex Feuerstein in Karlsruhe

Es sind eigentlich alltägliche Handlungen, die auf den Gemälden von Alex Feuerstein zu sehen sind. Zwei Personen, die auf einem Fahrrad sitzen, zwei Frauen, die ineinander verschlungen, versuchen, etwas vom Tisch zu holen. Oder Jugendliche, die sich um eine Feuerstelle versammeln. Doch Feuersteins Gemälde und Linolschnitte sind nicht auf den ersten Blick zu erfassen, vielmehr sind die Arbeiten vielschichtig, der Interpretationsspielraum riesig.

Eine Auswahl von Feuersteins Arbeiten, die im Jahr 2013 entstanden sind, zeigt nun die experimentelle Kunstplattform “Luis Leu”. „keine Installation, keine Performance, keine Neuen Medien“ lautet der Titel der Ausstellung, die noch bis zum 19. Juli in in der Luisenstraße 32 zu sehen ist. Weiterlesen »

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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