29. Dezember 2020

Flimmerkasten: “Only Lovers Left Alive”

“Only Lovers Left Alive”: Der neue Film von Jim Jarmusch

Zu Jim Jarmusch-Filmen habe ich ein ambivalentes Verhältnis. Während mich „Broken Flowers“, „Coffee and Cigarettes“ oder auch „Night On Earth“ sehr gut unterhielten, war „Dead Man“ eine nicht zu bewältigende Herausforderung. Gleich zwei Mal versuchte ich ihn auf DVD anzuschauen, jedes Mal schlief ich ein.

Nun lief am Donnerstag das neueste Werk von Jim Jarmusch an: „Only Lovers Left Alive“, ein Film über ein Vampir-Ehepaar. Sehr skeptisch war ich, ob mich eine Geschichte mit Blut saugenden Geschöpfen wirklich mitnimmt. Doch jede Sorge war unbegründet – der Film ist äußerst sehenswert, wenn auch der Spannungsbogen gering und es an manchen Stellen ein wenig langatmig ist. Macht am Ende aber nichts. In „Only Lovers Left Alive“ stimmt jedes Detail – sowohl visuell als auch akustisch. Weiterlesen »

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28. Dezember 2020

Filmkritik: “Die Entdeckung der Unendlichkeit”

 

Ein sehr sehenswerter Film: “Die Entdeckung der Unendlichkeit”

Auf einer Party lernen sie sich kennen: Stephen, ein schlacksiger Physiknerd, und Jane, eine hübsche Sprachwissenschaftlerin. Anfang 20 sind sie da. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Sie kommen sich näher, alles scheint gut zu werden. Bis Stephen kurze Zeit später an der Autoimmunkrankheit ALS erkrankt. Seine Lebenserwartung: zwei Jahre. Jane bleibt bei ihm. Der Film „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ erzählt die Liebesgeschichte zwischen den beiden Briten und zeigt so einen Ausschnitt aus dem Leben des weltberühmten Physikers. Ein sehr gelungener Film, der trotz einiger Kitschmomente sehenswert ist und nachhaltig berührt. Weiterlesen »

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19. Dezember 2020

Heimat: “Ein Abend bei ,Die Anstoß’ im ßpace”

Die Anstoß Karlsruhe

Das sind Malte, Andreas, Lisa und Norina (von links).

der ßpace: ein fester Raum in Karlsruhe für Die Anstoß

Skepsis. Vonseiten potentieller Vermieter und der Stadt Karlsruhe. “Unsere Suche nach einem Raum verlief alles andere als reibungslos”, erzählt mir Norina Quinte, als ich sie, Lisa Kuon, Malte Pawelczyk und Andreas Hölldorfer an diesem vorweihnachtlichen Abend in der Fritz-Erler-Straße 7 treffe. Die vier Studierenden sind Mitglieder des interdisziplinären Vereins “Die Anstoß”, der es sich zum Ziel gesetzt hat, lebendige Orte des Austausches in Karlsruhe zu schaffen.

“Im vergangenen Sommer hatten wir in der Südstadt eigentlich schon etwas Passendes gefunden – doch dann sagte uns der Vermieter plötzlich ab”, erzählt Norina weiter. Die Gründe: Angst vor Lärm, Kippen auf der Straße und zu vielen Fahrrädern. Nun, nach etwa 1,5 Jahren, hat es endlich geklappt: Dort, wo bis Oktober das UND-Team sein Planungszentrum hatte, treffen sich von nun an die “Die Anstoß”-Mitglieder zu ihren Sitzungen – und laden auch zu verschiedenen Veranstaltungen. Unter anderem am Sonntag, 20. Dezember, zur Lesung mit Schauspielern des Badischen Staatstheaters. Beginn ist um 18 Uhr.    Weiterlesen »

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19. Dezember 2020

Flimmerkasten: “Aus dem Nichts”

NSU-Drama “Aus dem Nichts”: Langweile kommt keine auf!

Hmmm. Hin- und hergerissen sitze ich beim Abspann von „Aus dem Nichts“ in meinem Kinosessel. Mit einem großen Wumm endet der neue Film von Fatih Akin – und auch die 106 Minuten davor sind voller Dynamik und Spannung. „Aus dem Nichts“ berührt, erschüttert und lässt mich am Ende erschlagen und nachdenklich zurück.

Doch, irgendwie, so ganz rund ist der Film zunächst nicht für mich. An einigen Stellen bin ich sehr irritiert, vor allem deshalb, weil in meinem Kopf ständig der Vergleich mit dem tatsächlichen NSU-Geschehen abläuft. Regisseur Fatih Akin hat die Parallelen auch bewusst gesetzt. Im Abspann erinnert er nochmals an die Untaten von Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Weiterlesen »

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15. Dezember 2020

Heimat: “Was steckt hinter ato.black? Ein Interview mit Norina Quinte”

“Atofakt” von Nemanja Sarbajic (Credit: Sebastian Heck)

ato.black: “Strukturen innerhalb der Kunstwelt neu denken”

Die Crew von ato.black (kurz: ato) möchte Künstler*innen auf vielfältige Weise unterstützen. Wie genau, hat mir Norina Quinte verraten. Sie gehört zu den Gründungsmitglieder*innen der Online-Vermittlungs- und Verkaufsplattform für Kunst, die ihre Basis in Karlsruhe hat.

Außerdem hat sie mir geschrieben, was die Arbeit von ato.black ausmacht, wie die Zusammenarbeit mit den Künstler*innen läuft – und welche Potenziale die Fächerstadt für sie hat. Erfahrt mehr dazu im folgenden Interview!

“Atofakt” von Peter Piek (Credit: Sebastian Heck)
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8. Dezember 2020

Filmkritik: “Magic in the Moonlight”

Der neue Film von Woody Allen: Magic in the Moonlight

Er sägt Frauen auseinander und lässt Elefanten verschwinden: Der Brite Stanley (Colin Firth) ist in den 1920er-Jahren ein erfolgreicher Magier. An Übersinnliches und Mystik glaubt er gleichwohl nicht, dem Rationalen ist er zugewandt. So scheint er der Richtige zu sein, um einem guten Freund zur Hilfe zu ereilen und eine Hellseherin (Emma Stone) zu enttarnen. Sie treibt äußerst charmant ihr Unwesen – Männerherzen verdreht sie außerdem dabei. Mit „Magic in the Moonlight“ hat Woody Allen eine nette Komödie geschaffen, die jedoch nach „Blue Jasmine“ eher enttäuschend ist. Weiterlesen »

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6. Dezember 2020

Heimat: “Ein Abend bei Kopf & Kragen Karlsruhe”

Kopf und Kragen Karlsruhe

 Das sind Lisa Wolf und Benjamin Mayer.

Kopf & Kragen: Friseur & mehr am Karlsruher Werderplatz

Altes raus, Neues rein: Bei Kopf & Kragen sind Zeiten der Veränderungen angebrochen. „Statt großer Marken möchten wir nur noch Produkte von regionalen Designern anbieten“, erläutert Lisa Groß, die hinter dem kombinierten Friseur- und Kleiderladen in der Karlsruher Südstadt steht.

Außerdem hat Friseurmeisterin Lisa Groß seit Anfang dieser Woche männliche Verstärkung im Friseurbereich erhalten: Der Karlsruher Benjamin Mayer arbeitet dort. „Wir bauten deshalb den Laden um und haben nun insgesamt fünf Arbeitsplätze zur Verfügung“, erzählt die 26-Jährige. Weiterlesen »

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6. Dezember 2020

Heimat: “Ein Abend mit Paul Gärtner von Typ x Tatse”

Das ist Paul.

Das ist Paul.

Paul Gärtner: Eine Liebe für den KSC und Sneakers

Es war auf der Haupttribüne des KSC-Stadions, wo sich die Wege von Paul und Marco von „Typ x Tatse“ zum ersten Mal trafen. 2004 war das. Beide hatten bei den Spielen immer ihren Fotoapparaten in der Tasche, hielten die spannenden Situationen auf dem Rasen fest. Die Euphorie der Fans, die Freude, den Frust. Sie kamen ins Gespräch, knipsten gemeinsam.

„Es gab nur keine Plattform, wo wir unsere Fotos nach den Spielen hochladen konnten“, erzählt Paul an einem spätsommerlichen Abend im „Bento“. „Marco und ich beschlossen deshalb, eine eigene Plattform zu gründen.“ Das Projekt „Typ x Tatse“ entstand. Auf ihrer Internetseite zeigen die beiden Karlsruher seit rund zwei Jahren unter anderem Bilder aus dem Stadion sowie von ihrer zweiten Leidenschaft: Sneakers.

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Foto: Typ x Tatse

Rund 60 ihrer Fotografien sind nun anlässlich der Ausstellung „Raum einnehmen“ von Mittwoch, 8. Oktober, bis Freitag, 10. Oktober, im Kulturraum Vanguarde zu sehen. Der Künstler Ralf Nikolai Gudat präsentiert dort außerdem eine Auswahl seiner Werke. Am Freitag ist zum Abschluss der Ausstellung ab 23 Uhr „Die tighteste Party der Stadt“, bei der vier DJs Indie Hip-Hop, Drum ‚n‘ Bass und Heavy Bass Music auflegen.

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7. November 2020

Flimmerkasten: “Die Unsichtbaren”

Kritik: “Die Unsichtbaren”: Ein berührender Film!

Sie flitzen. 1943 machen sich 7.000 Juden in Berlin unsichtbar. Sie verlassen ihre Wohnungen, entfernen ihren gelben Stern von den Mänteln, übernachten bei Bekannten oder auf der Straße. 1945 haben 1.500 von ihnen überlebt – vier von ihnen erzählen in dem Film „Die Unsichtbaren“ ihre Geschichte. Das ist unfassbar spannend und bewegend.

Regisseur Claus Räfle schafft es, mit einer Mischung aus Dokumentation und Spielfilm den Blick auf die Mutigen im Dritten Reich zu lenken. Völlig überwältigt sitze ich am Ende in meinem Kinosessel – berührt von all der Menschlichkeit, die es vereinzelt abseits der Linientreue doch noch gab. Weiterlesen »

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4. November 2020

Heimat: “Ein Abend mit Luise Wiedmann”

Luise Winter I Karlsruhe

Das ist Luise Wiedmann.

Luise Wiedmann hat ein Kinderbuch geschrieben

Die Geschichte über den „Krokodilsgeburtstag“ entstand im Zug – auf der Strecke zwischen Berlin und Stuttgart. „Plötzlich war die Idee da“, erinnert sich Autorin Luise Wiedmann (Winter). Von Anfang bis Ende. Zum Glück hatte die 28-Jährige etwas zum Schreiben dabei. Schnell notierte sie sich die Gedanken, hielt sie auf Papier fest.

In Stuttgart angekommen, gab Luise die aufgeschriebenen Sätze ihrer Freundin Stephanie Gustai, einer Illustratorin. Gemeinsam feilten sie noch ein wenig an der Geschichte, aber nur ein wenig, Luises Grundgedanken blieben. Stephanie Gustai setzte sich an den Schreibtisch und zeichnete die passenden Bilder. Farbenfroh und eindrucksvoll sind sie geworden. Der Jaja-Verlag war begeistert – seit Oktober gibt es das Kinderbuch zu kaufen.
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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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