22. Juli 2022

Filmkritik: “Toni Erdmann”

Toni Erdmann: Komödie mit Tiefgang!

Es gibt wenige Filme, auf die ich so hinfieberte, wie auf „Toni Erdmann“. Seit das Werk von Maren Ade beim Filmfestival in Cannes Premiere feierte und von den Kritikern durchgehend überwältigendes Lob bekam, war ich neugierig. Weiterlesen »

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30. Juni 2022

Flimmerkasten: “Sex Education”

Kritik von “Sex Education”: Vorfreude auf Staffel 4

Es ist ausgerechnet der unbeholfene und unerfahrene Otis (Asa Butterfield), der an der Moordale Highschool ein ganz neues Business-Feld entdeckt: Sex-Beratung für seine Mitschüler*innnen. In einer heruntergekommenen Toilette, zwischen Matsch und Staub, hilft er weiter, wenn es um Liebesprobleme, Komplexe und unerfüllte Bedürfnisse geht.

Seine Kund*innen akquiriert die unnahbare und coole Maeve (Emma Mackey). Otis ist hoffnungslos verliebt in sie, doch für Maeve ist ihre Beziehung zunächst nur freundschaftlich. Durch ihre gemeinsame Mission lernen sie sich von Folge zu Folge aber besser kennen und kommen sich näher.

Bunt, zeitgemäß und voller liebevoll gestalteter Dramen: „Sex Education“ ist definitiv eine meiner Lieblingsserien auf Netflix. Drei Staffeln mit jeweils acht Folgen sind dort bereits abrufbar – jede einzelne habe ich geliebt.

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23. Juni 2022

Flimmerkasten: Liebe und Anarchie

“Liebe und Anarchie”: Warum die zweite Staffel fantastisch ist!

Sie ist schön, ehrgeizig und erfolgreich: Sofie (Ida Engvoll) hat mit Mitte 30 alles erreicht, was in einem gutbürgerlichen Leben wichtig ist. Mit ihrem Mann und den zwei Kindern lebt sie in einer Designerwohnung mitten in Stockholm, als Beraterin verdient sie eine Menge Geld, ihre Freizeit verbringt sie auf hippen Partys. Es ist ein Leben wie im Bilderbuch.

Doch als sie wegen eines neuen Auftrags zu einem konservativen Verlag kommt, trifft sie dort auf den jungen IT-Techniker Max (Björn Mosten). Es knistert zwischen ihnen – nach und nach gerät Sofies geregeltes Leben immer mehr aus den Fugen. Ihre Welt steht Kopf.

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23. Juni 2022

Flimmerkasten: “Borgen – Macht & Ruhm”

“Borgen – Macht & Ruhm” – die vierte Staffel ist auf Netflix zu sehen

Erfolgreiche Politikerin und glückliches Familienleben – geht das gut? Die dänische Serie „Borgen“ zeigt genau diesen Spagat. Und lässt darüber hinaus einen Blick zu hinter die Kulissen des Politikbetriebs. Es wird deutlich, wie nützlich Netzwerke sein können, wie Intrigen entstehen und welche Rolle die Medien dabei spielen. Das ist spannend und sehr unterhaltsam.  

Nach den ersten drei erfolgreichen Staffeln war eine lange Pause. Nun hat Netflix eine vierte Staffel produziert. Mit altbekannten Gesichtern. Protagonistin Birgitte Nyborg (Sidse Babett Knudsen) ist nun Außenministerin und muss sich um einen politischen Skandal in Grönland kümmern. Dort entdeckte eine Firma bei Bohrungen Öl. Das Interesse an dem fossilen Brennstoff ist groß – nicht nur bei Dänemark und Grönland, sondern auch bei den USA, China und Russland. Ein internationaler Konflikt entsteht. Birgitte Nyborg befindet sich mittendrin.

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29. Mai 2022

Buchkritik: “Blauwal der Erinnerung” von Tanja Maljartschuk

"Blauwal der Erinnerung" von Tanja Maljartschuk

“Blauwal der Erinnerung”: Über einen ukrainischen Volkshelden und eine Frau mit Panikattacken

Als sie unberechenbare Panikattacken überfallen, ihr das Herz bis in die Kehle drängt, Wörter an Bedeutung verlieren und der Gang aus dem Haus zu einer riesigen Überwindung wird, findet die namenlose Ich-Erzählerin zu Wjatscheslaw Lypynskyj.

In einer alten ukrainischen Tageszeitung entdeckt sie eine Todesanzeige des ukrainischen Volkshelden. Im Juni 1931 ist der Politiker und Historiker gestorben. Wer ist dieser Mann, der Anfang des 20. Jahrhunderts für die Geschichte der Ukraine eine wichtige Rolle spielt, aber danach nahezu in Vergessenheit gerät?

Um selbst wieder Halt im Leben zu finden, beginnt die junge Frau seine Geschichte zu recherchieren – und beschäftigt sich dadurch auch mit sich und der Vergangenheit ihrer eigenen Familie.

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25. März 2022

Schmöker: “Die Anomalie” von Hervé Le Tellier

"Die Anomalie" von Hervé Le Tellier

Kritik: „Die Anomalie“ – ein wunderbares Buch, das Unterhaltung mit Philosophie verknüpft

Es ist ein großer Wirbelsturm, der die Boeing 787 am 10. März 2021 gehörig ins Schlingern bringt. Es wackelt heftig im Inneren, einer Frau fällt die Brille von der Nase, ein Gepäckfach öffnet sich. Die mehr als 200 Passagiere bekommen Todesangst. Manche fangen an zu beten, andere zu weinen. Holprig fliegt das Flugzeug weiter und kommt schließlich sicher in New York an. Alles scheint gut.

Doch dann taucht am 24. Juni das Flugzeug mit demselben Kapitän, der identischen Crew sowie den gleichen Reisenden am Himmel erneut auf. Die Boeing hat sich im Wirbelsturm quasi verdoppelt und landet nun drei Monate später nochmals. Eine zunächst unerklärliche Anomalie. Wie konnte das passieren und warum? Wissenschaftler*innen suchen darauf nun eine Antwort. Die Gesellschaft ist in Aufruhr, als sie davon erfährt. Ist das Leben etwa nur eine Simulation?

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7. März 2022

Flimmerkasten: “Inventing Anna”

Kritik der Netflix-Serie “Inventing Anna”: eine Fake-Erbin treibt ihr Unwesen

In einer Tageszeitung las ich vor knapp drei Jahren das erste Mal von Anna Sorokin. Im Jahr 2019 stand sie in New York vor Gericht – eine Hochstaplerin aus Deutschland, die die High-Society hinter das Licht führte. Kopfschüttelnd überflog ich den Text und fragte mich, wie sie das genau schaffte.

Die großartige Netflix-Serie „Inventing Anna“ gibt darauf nun Antwort – also zumindest zu einem großen Teil. „Everything ist true. Except the parts, that are totally made up“ wird bei jeder der insgesamt neun Folgen im Vorspann eingeblendet. Was ist wahr, was nicht? Als ich mich im Internet auf Faktencheck begab, stellte ich fest, dass sich die Hauptpunkte der Handlung wohl tatsächlich so zugetragen haben, wie es in der Netflix-Serie zu sehen ist.

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15. Februar 2022

Flimmerkasten: “Little Women”

“Little Women”: Greta Gerwigs Film über vier Schwestern

„Machen Sie es kurz und pikant. Und wenn die Hauptfigur eine Frau ist, sollte sie am Ende verheiratet sein.“ Als Nachwuchsschriftstellerin Jo March (Saoirse Ronan) dem Verleger in seinem Büro gegenübersitzt, ihm ihre Geschichte anbietet, macht er ihr klar, was die Menschen im 19. Jahrhundert lesen wollen: Eine romantische Liebesgeschichte, die ihre Erfüllung in der Ehe findet. Ende gut, alles gut. Oder?!

Nicht ganz. Für die widerspenstige Jo ist das völlig unverständlich. Sie selbst strebt nach einem freien Leben – ohne Abhängigkeit von einem Mann.

Jo steht im Mittelpunkt von „Little Women“, dem neuesten Film von Greta Gerwig. Von ihr bin ich seit „Frances Ha großer Fan. Sie ist für mich eine Lichtgestalt in der künstlichen Hollywood-Blase – eine starke Frau mit kritischen Gedanken und interessanten Projekten.

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29. Januar 2022

Buchkritik: “Die verschwindende Hälfte” von Brit Bennett

"Die verschwindende Hälfte" I Brit Bennett

„Die verschwindende Hälfte“: ein großer Roman über Rassismus und Liebe

Es ist der 14. August 1954, als die Schwarzen Zwillinge Stella und Desiree Vignes nach dem Stadtgründer-Fest spurlos aus Mallard verschwinden. 16 Jahre sind sie damals alt. Keiner im kleinen Südstaaten-Städtchen ahnt, wohin sie gegangen sind. Es herrscht große Aufregung. Vor allem für ihre Mutter, eine mittellose Witwe, ist es ein schwerer Schlag.

Das Besondere an Mallard: Es ist keine gewöhnliche Kleinstadt in Louisiana. Die Bewohner*innen werden von Generation zu Generation immer weißer.

„(…) wie eine Tasse Kaffee, die man immer weiter mit Sahne verdünnt. Immer perfektere Negroes. Eine Generation hellhäutiger als die andere.“

Vor allem Stella macht sich diese Eigenschaft zunutze. Sie gibt sich mit ihrem hellbraunen Teint als Weiße aus, heiratet einen reichen Mann und beginnt ein komplett neues Leben – mit all den Privilegien, die für sie als Schwarze Frau völlig unerreichbar gewesen wären. Ein Seitenwechsel, den Autorin Brit Bennett unglaublich spannend, gefühlvoll und mitreißend in „Die verschwindende Hälfte“ beschreibt.

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27. Januar 2022

Flimmerkasten: “Suits”

Serie „Suits“ auf Netflix: “You just got litt up“

An einem Sonntagabend nehme ich Abschied von Harvey, Mike, Donna und Louis. Ein knappes halbes Jahr hat mich die Fernsehserie „Suits“ begleitet – 134 Folgen verteilt auf neun Staffeln. 

Es war ein Wechselbad der Gefühle. Von Staffel zu Staffel rutschte ich mehr in die Welt der New-Yorker-Anwälte, ließ mir juristische Fachbegriffe an den Kopf werfen, bangte bei den spannenden Gerichtsprozessen mit und sah Megan Markle endlich mal als Schauspielerin. Bislang war sie mir nur aus den Skandalen rund um das britische Königshaus bekannt gewesen.

Meine Freude an der Serie war so groß, dass mir mein freundlicher Mitbewohner zu Weihnachten sogar Serien-Merchandise schenkte, eine Louis-Litt-Tasse – natürlich mit seinem bekannten Satz: „You just got litt up“.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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