23. Juli 2022

Serienkritik: “Damaged Goods”

Amazon-Prime-Serie “Damaged Goods”: Da ginge definitiv noch mehr!

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass bei mir der Sophie-Passmann-Effekt perfekt gezündet hat. Als ich vor wenigen Wochen im Radio hörte, dass es eine neue Serie aus Deutschland gibt, bei der die Autorin und Influencerin eine Hauptrolle spielt, wurde ich neugierig. Kann sie tatsächlich schauspielern? Allein deshalb merkte ich mir den Namen der Amazon-Prime-Serie: „Damaged Goods“.

Tatsächlich kann ich mich bei Sophie Passmann nicht entscheiden, ob ich sie toll finde oder nervig. In manchen Podcasts (“Hotel Matze”) war sie kratzbürstig und megaunsympathisch, in anderen („Alles gesagt“) sagte sie wohlgelaunt sehr kluge Sachen. Bei Instagram entfolgte ich ihr, weil es mich stört, dass sie fast zu jedem Skandal in der Medienlandschaft ihre Meinung kundtun muss und coole Frauen wie Celeste Barber kritisiert, bei „Inas Nacht“ fand ich sie rührend, weil sie wohl in der Schulzeit eine Außenseiterin mit Depressionen war. Mein Verhältnis zu ihr ist also ambivalent.

Weiterlesen »
keine Kommentare
30. Juni 2022

Flimmerkasten: “Sex Education”

Kritik von “Sex Education”: Vorfreude auf Staffel 4

Es ist ausgerechnet der unbeholfene und unerfahrene Otis (Asa Butterfield), der an der Moordale Highschool ein ganz neues Business-Feld entdeckt: Sex-Beratung für seine Mitschüler*innnen. In einer heruntergekommenen Toilette, zwischen Matsch und Staub, hilft er weiter, wenn es um Liebesprobleme, Komplexe und unerfüllte Bedürfnisse geht.

Seine Kund*innen akquiriert die unnahbare und coole Maeve (Emma Mackey). Otis ist hoffnungslos verliebt in sie, doch für Maeve ist ihre Beziehung zunächst nur freundschaftlich. Durch ihre gemeinsame Mission lernen sie sich von Folge zu Folge aber besser kennen und kommen sich näher.

Bunt, zeitgemäß und voller liebevoll gestalteter Dramen: „Sex Education“ ist definitiv eine meiner Lieblingsserien auf Netflix. Drei Staffeln mit jeweils acht Folgen sind dort bereits abrufbar – jede einzelne habe ich geliebt.

Weiterlesen »
keine Kommentare
23. Juni 2022

Flimmerkasten: Liebe und Anarchie

“Liebe und Anarchie”: Warum die zweite Staffel fantastisch ist!

Sie ist schön, ehrgeizig und erfolgreich: Sofie (Ida Engvoll) hat mit Mitte 30 alles erreicht, was in einem gutbürgerlichen Leben wichtig ist. Mit ihrem Mann und den zwei Kindern lebt sie in einer Designerwohnung mitten in Stockholm, als Beraterin verdient sie eine Menge Geld, ihre Freizeit verbringt sie auf hippen Partys. Es ist ein Leben wie im Bilderbuch.

Doch als sie wegen eines neuen Auftrags zu einem konservativen Verlag kommt, trifft sie dort auf den jungen IT-Techniker Max (Björn Mosten). Es knistert zwischen ihnen – nach und nach gerät Sofies geregeltes Leben immer mehr aus den Fugen. Ihre Welt steht Kopf.

Weiterlesen »
5 Kommentare
23. Juni 2022

Flimmerkasten: “Borgen – Macht & Ruhm”

“Borgen – Macht & Ruhm” – die vierte Staffel ist auf Netflix zu sehen

Erfolgreiche Politikerin und glückliches Familienleben – geht das gut? Die dänische Serie „Borgen“ zeigt genau diesen Spagat. Und lässt darüber hinaus einen Blick zu hinter die Kulissen des Politikbetriebs. Es wird deutlich, wie nützlich Netzwerke sein können, wie Intrigen entstehen und welche Rolle die Medien dabei spielen. Das ist spannend und sehr unterhaltsam.  

Nach den ersten drei erfolgreichen Staffeln war eine lange Pause. Nun hat Netflix eine vierte Staffel produziert. Mit altbekannten Gesichtern. Protagonistin Birgitte Nyborg (Sidse Babett Knudsen) ist nun Außenministerin und muss sich um einen politischen Skandal in Grönland kümmern. Dort entdeckte eine Firma bei Bohrungen Öl. Das Interesse an dem fossilen Brennstoff ist groß – nicht nur bei Dänemark und Grönland, sondern auch bei den USA, China und Russland. Ein internationaler Konflikt entsteht. Birgitte Nyborg befindet sich mittendrin.

Weiterlesen »
4 Kommentare
29. Mai 2022

Buchkritik: “Blauwal der Erinnerung” von Tanja Maljartschuk

"Blauwal der Erinnerung" von Tanja Maljartschuk

“Blauwal der Erinnerung”: Über einen ukrainischen Volkshelden und eine Frau mit Panikattacken

Als sie unberechenbare Panikattacken überfallen, ihr das Herz bis in die Kehle drängt, Wörter an Bedeutung verlieren und der Gang aus dem Haus zu einer riesigen Überwindung wird, findet die namenlose Ich-Erzählerin zu Wjatscheslaw Lypynskyj.

In einer alten ukrainischen Tageszeitung entdeckt sie eine Todesanzeige des ukrainischen Volkshelden. Im Juni 1931 ist der Politiker und Historiker gestorben. Wer ist dieser Mann, der Anfang des 20. Jahrhunderts für die Geschichte der Ukraine eine wichtige Rolle spielt, aber danach nahezu in Vergessenheit gerät?

Um selbst wieder Halt im Leben zu finden, beginnt die junge Frau seine Geschichte zu recherchieren – und beschäftigt sich dadurch auch mit sich und der Vergangenheit ihrer eigenen Familie.

Weiterlesen »
keine Kommentare
14. Mai 2022

Buchkritik: “Der größere Teil der Welt” von Jennifer Egan

"Der größere Teil der Welt" I Jennifer Egan

“Der größere Teil der Welt”: Eine wilde Reise durch Zeit & Raum

Als ich anfing, „Der größere Teil der Welt“ zu lesen, ahnte ich nicht, auf welch wilde Reise mich die Autorin Jennifer Egan mitnehmen würde. Innerhalb weniger Tage flog ich von den 1970er Jahren in die Zukunft, von San Francisco nach Neapel und dann in die Wüste.Meine Reiseführer*innen: Bernie Salazar, ein Musikproduzent sowie Ex-Punk und Sasha, seine adrette Assistentin mit kleptomanischen Zwängen.

Weiterlesen »
keine Kommentare
8. Mai 2022

Buchkritik: “Der große Sommer” von Ewald Arenz

Der große Sommer" von Ewald Arenz

Flashbacks in die eigene Jugend: “Der große Sommer”

Wenige Tage vor den Sommerferien kommt die niederschmetternde Nachricht: Frieder wird das Schuljahr nicht schaffen, seine Latein- und Mathenoten sind zu schlecht. Er hat nur noch eine Chance: die Nachprüfungen am Ende der Ferien. Statt schönem Urlaub in der Sonne heißt es für den Teenager nun: Latein lernen beim strengen Großvater.

Weiterlesen »
keine Kommentare
25. März 2022

Schmöker: “Die Anomalie” von Hervé Le Tellier

"Die Anomalie" von Hervé Le Tellier

Kritik: „Die Anomalie“ – ein wunderbares Buch, das Unterhaltung mit Philosophie verknüpft

Es ist ein großer Wirbelsturm, der die Boeing 787 am 10. März 2021 gehörig ins Schlingern bringt. Es wackelt heftig im Inneren, einer Frau fällt die Brille von der Nase, ein Gepäckfach öffnet sich. Die mehr als 200 Passagiere bekommen Todesangst. Manche fangen an zu beten, andere zu weinen. Holprig fliegt das Flugzeug weiter und kommt schließlich sicher in New York an. Alles scheint gut.

Doch dann taucht am 24. Juni das Flugzeug mit demselben Kapitän, der identischen Crew sowie den gleichen Reisenden am Himmel erneut auf. Die Boeing hat sich im Wirbelsturm quasi verdoppelt und landet nun drei Monate später nochmals. Eine zunächst unerklärliche Anomalie. Wie konnte das passieren und warum? Wissenschaftler*innen suchen darauf nun eine Antwort. Die Gesellschaft ist in Aufruhr, als sie davon erfährt. Ist das Leben etwa nur eine Simulation?

Weiterlesen »
keine Kommentare
7. März 2022

Flimmerkasten: “Inventing Anna”

Kritik der Netflix-Serie “Inventing Anna”: eine Fake-Erbin treibt ihr Unwesen

In einer Tageszeitung las ich vor knapp drei Jahren das erste Mal von Anna Sorokin. Im Jahr 2019 stand sie in New York vor Gericht – eine Hochstaplerin aus Deutschland, die die High-Society hinter das Licht führte. Kopfschüttelnd überflog ich den Text und fragte mich, wie sie das genau schaffte.

Die großartige Netflix-Serie „Inventing Anna“ gibt darauf nun Antwort – also zumindest zu einem großen Teil. „Everything ist true. Except the parts, that are totally made up“ wird bei jeder der insgesamt neun Folgen im Vorspann eingeblendet. Was ist wahr, was nicht? Als ich mich im Internet auf Faktencheck begab, stellte ich fest, dass sich die Hauptpunkte der Handlung wohl tatsächlich so zugetragen haben, wie es in der Netflix-Serie zu sehen ist.

Weiterlesen »
keine Kommentare
25. Februar 2022

Schmöker: “Dunkelblum” von Eva Menasse

"Dunkelblum" von Eva Menasse

„Dunkelblum“ von Eva Menasse: ein anstrengender Bestseller

Eine Umfrage der „Zeit“ hat mich vor wenigen Wochen zu „Dunkelblum“ von Eva Menasse gebracht. Leser*innen der Wochenzeitung hatten den Roman der österreichischen Autorin auf Platz 1 der besten Bücher 2021 gewählt. Ich wurde neugierig. Bislang war „Dunkelblum“ nicht auf meiner Lese-Liste gestanden. Nun wollte ich aber unbedingt selbst wissen, was an diesem Buch so besonders ist.

Weiterlesen »
1 Kommentar
1 2 3 4 5 6 7 9

Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

Newsletter abonnieren
Etwas verloren?
Vergangenes
Facebook
Instagram
Instagram@miriam_steinbach