Schmöker: “Zweier ohne” von Dirk Kurbjuweit
Eine spezielle Schullektüre: “Zweier ohne”
Es ist eine Schullektüre, die für ziemlich viel Wirbel sorgte: Die wenigen, aber doch detaillierten Sexszenen in „Zweier ohne“ von Dirk Kurbjuweit überforderten in diesem Jahr Neuntklässler, brachten Eltern auf. Interessiert verfolgte ich die Diskussion. Berechtigt oder nicht? Ich war neugierig und kaufte mir deshalb die Novelle.
Eine intensive Freundschaft
Gelesen habe ich das Buch in nur wenigen Stunden. Die Sprache ist klar und verständlich, schnell war ich hineingezogen in die Geschichte um die beiden Jungs Johann und Ludwig. Elf Jahre sind sie alt, als sie sich kennenlernen. Schnell entwickelt sich eine Freundschaft, die sich jedoch im Laufe der nächsten fünf Jahre in ein Extrem steigert. Wie Zwillinge möchten sie sein, sich gegenseitig bestätigen, die gleichen Erfahrungen machen, gleich denken, mit demselben Mädchen schlafen.
Sie sind jedoch unterschiedlich. Während Johann offen und dem Leben zugewandt ist, zeigt Ludwig früh seine morbide Seite. Dem Tod und Selbstmördern fühlt er sich hingezogen. Auch ist er der Dominantere in der Zweierkonstellation, gibt die Richtung vor. Johann fügt sich und folgt. Als er jedoch etwas mit Ludwigs Schwester, Vera, anfängt, wird es richtig kompliziert.
„Zweier ohne“ ist sehr kurzweilig zu lesen. Als Schullektüre für Neunklässler ist es aber tatsächlich aufgrund der ausführlichen Sexszenen ein wenig fragwürdig.
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