30. November 2024

Kritik der norwegischen Serie „Pørni“ auf Netflix

Serienkritik „Pørni“: Eine alleinerziehende Mutter bricht in Norwegen alle Rekorde

Ein Straßenfeger in Norwegen: Als die erste Staffel von „Pørni“ 2021 auf einem skandinavischen Streaming-Anbieter veröffentlicht wurde, avancierte sie innerhalb kürzester Zeit zur meistgesehenen Serie dort. Außerdem bekam sie zahlreiche Preise. Die Kritiker*innen überschlugen sich mit Lob.

Mittlerweile gibt es vier Staffeln der Serie um die Sozialarbeiterin und alleinerziehende Mutter Pernilla, kurz Pørni, die nun seit einigen Monaten auch auf Netflix abrufbar sind. Da ich bekanntlich skandinavische Serien liebe, habe ich sie mir natürlich angeschaut.

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24. November 2024

Buchkritik: “Ich bleibe hier” von Marco Balzano

"Ich bleibe hier" von Marco Balzano

Buchkritik von “Ich bleibe hier”: Wie kam es zur versunkenen Kirche in Südtirol?

Eher zufällig bin ich auf „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano gestoßen. Eine Buchhändlerin empfahl das Buch im „Zeit“-Podcast „Und was machst du am Wochenende?“. Ohne viel über den Inhalt zu wissen, wünschte ich mir den Roman zum Geburtstag, bekam ihn geschenkt und begann, ohne große Erwartungen zu lesen.

Doch schon nach den ersten Seiten ist meine Überraschung groß: Marco Balzano erzählt in „Ich bleibe hier“ eine unglaublich interessante Geschichte in einer sehr eingängigen Sprache. Ohne große Anstrengung flitze ich in zwei Tagen durch das Buch und klappe es am Ende begeistert zu.

Marco Balzano hat es geschafft, mir die traurige und wahre Geschichte der versunkenen Kirche in Reschen am See (Südtirol) ohne Anstrengung näher zu bringen. Seit ich „Ich bleibe hier“ gelesen habe, stehen Südtirol und das kleine Dorf auf meiner Reiseliste. Wahrscheinlich werde ich dort nur nicht allein sein. Der Kirchturm, der dort so kurios aus dem See ragt, ist mittlerweile ein beliebtes Motiv auf Instagram.

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17. November 2024

Weihnachten: 6 perfekte Bücher zum Verschenken

Weihnachten: Diese sechs Bücher eignen sich hervorragend als Geschenk

Immer wieder werde ich gefragt, ob ich einen Buchtipp habe – unterhaltsam, aber jenseits der typischen Bestsellerlisten. Deshalb habe ich mir überlegt, kurz vor Weihnachten eine kleine Übersicht von Büchern zusammenzustellen, die ich unglaublich gerne gelesen habe und deshalb oft verschenke. Hier kommen meine liebsten sechs Bücher zum Verschenken.

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16. November 2024

Buchkritik: „Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher

„Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher

Rezension: „Lügen über meine Mutter“: über die typische Unterdrückung einer Frau in den 1980-Jahren

Noch während ich „Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher lese, hämmert vor allem ein Gedanke immer wieder in meinem Kopf: „Zum Glück ist es für Frauen in den vergangenen 40 Jahren so viel leichter geworden, ein emanzipiertes Leben zu führen – was für ein Privileg hat meine Generation“.

Auch die Autorin schreibt:

„Immer wieder muss ich mir klarmachen, wie ungewohnt es für Frauen damals noch gewesen sein muss, ein eigenes Konto zu sitzen. Ebenso neu war es, einen Beruf wählen zu können, einen, der nicht von den Eltern ausgesucht, oder eine Stelle anzutreten, die nicht einfach vom Ehemann gekündigt werden konnte. Erst seit 1977, dem Jahr meiner Geburt, erhielten Frauen dieses Recht auf Selbstbestimmung.“

Daniela Dröscher blickt in ihrem Roman zurück auf ihre eigene Kindheit in einem typischen westdeutschen Dorf in den 1980er-Jahren. Was sie erzählt, kommt mir so bekannt vor, dass ich beim Lesen kaum stoppen kann. Ich verschlinge das Buch innerhalb weniger Tage, weil ich das Geschriebene so treffend und spannend finde.

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11. November 2024

Buchkritik: “Wellness” von Nathan Hill

Buchkritik: "Wellness" von Nathan Hill

Rezension von “Wellness”: ein toller Roman über die Themen unserer Zeit

Als ich zum ersten Mal von „Wellness“ hörte, wusste ich sofort: Dieses Buch muss ich haben. Ein Gesellschaftsroman à la Jonathan Franzen, der verschiedene Jahrzehnte erfasst und anhand seiner Protagonist*innen die wichtigen Fragen unserer Zeit verhandelt.

Konkret: Wie bleibt die Liebe nach vielen Jahren lebendig, wenn die erste Romantik verflogen ist, die Frau beruflich erfolgreicher ist als der Mann und ein Kind enorme Energien bindet? Helfen dann polyamore Abenteuer und Achtsamkeitsseminare? Und sind Tracking-Armbänder wirklich eine gute Idee, um sein Leben im Griff zu behalten?

All das bringt der amerikanische Autor Nathan Hill in seinem Werk „Wellness“ auf unglaublich unterhaltsame und kluge Weise zusammen. Obwohl der Roman fast 800 Seiten umfasst, habe ich mich keine Sekunde gelangweilt und hätte gerne noch ein paar Kapitel weitergelesen. Die stolzen 28 Euro für die Hardcover-Ausgabe habe ich keine Sekunde bereut.

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10. November 2024

Karlsruhe: “Ein Abend im Gottesauer Eck”

Gottesauer Eck Karlsruhe I Andrew Lancaster, Stefan Hechinger, Natalia Kesik
Das sind Andrew, Stefan und Natalia

Karlsruhe: Im “Gottesauer Eck” gibt es nun Drinks und Kunst

Die blinkenden Spielautomaten sind verschwunden. Der große Billardtisch und die Theke mit Samtbezug ebenfalls. Auch vom Zigarettenrauch der ehemaligen Stammgäste bleiben nur Erinnerungen. Die Traditionskneipe „Gottesauer Eck“ in der Karlsruher Oststadt hat in den vergangenen Monaten eine Transformation erlebt.

Wo einst die trashigen weißen Monobloc-Stühle im Außenbereich standen und ein verblichenes Pils-Schild an der Außenfassade des Hochhauses hing, weisen nun auf einem roten Banner weiße Buchstaben auf den gleichbleibenden Namen hin. Er ist die einzige Konstante. Sonst ist alles neu.

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1. November 2024

Buchkritik: “4321” von Paul Auster

Buchkritik: "4321" von Paul Auster

Besser geht es nicht: “4321” von Paul Auster – Rezension

Als ich nach 1259 Seiten von Archibald Ferguson Abschied nehme, bin ich zutiefst traurig. Knapp drei Monate hat mich „4321“ am Feierabend und am Wochenende begleitet, vorrangig zuhause, da ich den schweren Schmöker im Rucksack nicht durch die Welt schleppen wollte. Es war wie eine Sucht. Wann immer ich Zeit hatte, wollte ich wissen, wie es Archie geht, was er erlebt, wie er mit all den vielen Herausforderungen des Lebens klarkommt.

Das Besondere an diesem Buch: Autor Paul Auster lässt seinen jungen Protagonisten gleich viermal durchs Leben stolpern – mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Nach dem Prinzip: Was wäre passiert, wenn…? Paul Auster ist damit ein außergewöhnliches Buch geglückt. Nicht nur diese Konzeption ist hochspannend, sondern auch der Inhalt ist so berührend und bereichernd, dass ich am Ende dankbar war, dass ich diese meisterhafte Literatur lesen durfte – und dadurch so viele neue Gedanken zum Leben bekommen habe. Besser geht es nicht.  

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31. Oktober 2024

Buchkritik: “Windstärke 17” von Caroline Wahl

"Windstärke 17" von Caroline Wahl

“Windstärke 17” von Caroline Wahl: sehr gut zu lesen, aber sehr viel Drama

Es ist ein Wiedersehen mit Ida, Tildas kleiner Schwester, die in „22 Bahnen“ noch zehn Jahre alt war, gerne malte und nur bei schlechtem Wetter ins Freibad gehen wollte. Jetzt, ein Jahrzehnt später, ist Ida aus der mitteldeutschen Kleinstadt auf die Insel Rügen gezogen – mit einem zerkratzten Hartschalenkoffer, ohne Geld und ohne Perspektive.

„Ich schaue auf die Anzeigetafel, sehe einen Zug, der bis Ostseebad Binz fährt. Rügen. Eine Insel. Perfekt. Regionalbahn auch gut.“

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30. Oktober 2024

Serienkritik: „Das Gesetz nach Lidia Poët“

Netflix-Serie: „Das Gesetz nach Lidia Poët“ – zweite Staffel ist auf Netflix abrufbar

Ein feministischer Krimi – das klingt zunächst staubtrocken, ist bei der Netflix-Krimiserie „Das Gesetz nach Lidia Poët“ aber sehr unterhaltsam umgesetzt. Anstrengende Dialoge oder Botschaften mit dem erhobenen Zeigefinger? Fehlanzeige. Die sechs kurzweiligen Folgen um die kluge und mutige Juristin Lidia (Matilda De Angelis) zeigen auf eingängige Weise, wie schwer es Frauen im konservativen Italien Ende des 19. Jahrhunderts hatten, beruflich erfolgreich zu sein.

Das Tolle an der Serie ist, dass es Lidia Poët tatsächlich gegeben hat. Sie wurde 1855 geboren und war die erste Anwältin in Italien, die aber hart dafür kämpfen musste, als Frau ihren Beruf überhaupt ausüben zu dürfen. Sie lehnte sich gegen gesellschaftliche Konventionen auf und stand deshalb immer wieder vor großen Herausforderungen. Für die italienische Frauenbewegung ist sie bis heute von großer Bedeutung.

Nun ist endlich die zweite Staffel auf Netflix erschienen.

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20. Oktober 2024

Reisen: “Valencia”

Valencia

Sechs Tage allein in Valencia: ein Trip mit viel Sonne und einem Unwetter

Valencia. Zutiefest verwirrt komme ich in der spanischen Stadt an, klar sortiert verlasse ich sie wieder. Nur wenige Wochen vor dieser Reise bin ich in einen neuen Job gestartet, voller Freude, Energie und Tatendrang. Die Ernüchterung kommt schnell. Innerhalb kürzester Zeit weiß ich: Dort kann ich nicht bleiben, auf gar keinen Fall. Nur: Was dann?

In meinem Kopf schlagen zu dieser Zeit die Gedanken Purzelbäume. Wo möchte ich mich bewerben? Wie stelle ich mir meine Zukunft überhaupt vor? Soll ich nochmals in eine andere Stadt?

Schnell wird mir klar: Ich muss für eine Woche raus, alleine sein, in Ruhe nachdenken und die ersten Bewerbungen schreiben. Aber was für eine Stadt passt gut für dieses Bedürfnisse? Wo gibt es Meer, schöne Cafés, Museen und ein buntes Angebot zur Zerstreuung?

Da fällt mir ein: Eine Freundin war kurze Zeit davor in Valencia, hatte mir Fotos geschickt, von Orangenbäumen, vom Meer, von einem strahlend blauen Himmel. Über Airbnb finde ich bei einem Herrn namens Alex ein schönes WG-Zimmer, ein Schnäppchen für 18 Euro die Nacht, von Frankfurt aus geht wenige Tage später ein Flug. Ich buche, packe meinen Koffer – und ziehe los.

Es war die perfekte Entscheidung, die sechs Tage alleine in Valencia haben mein Leben wieder in die richtige Bahn gelenkt – auch dank der Bekanntschaft eines illustren Herrn. Aber alles der Reihe nach.

Valencia
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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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