26. Mai 2024

Buchkritik: “I’m glad my Mom died” von Jennette McCurdy

"I'm glad my Mom died" von Jennette McCurdy

Nickelodeon-Star Jennette McCurdy befreite sich aus einer toxischen Mutter-Tochter-Beziehung

„iCarly“ oder „Sam & Cat“ – von diesen beiden Nickelodeon-Serien hatte ich noch nie gehört, bis ich vor einigen Tagen das Buch „I‘m glad my Mom died“ in die Hand nehme.

Jennette McCurdy, die Hauptdarstellerin dieser sehr erfolgreichen Serien, erzählt darin, wie sie als Kind von ihrer Mutter Debra gezwungen wurde, vor der Kamera zu stehen, und wie sie es schaffte, die scheinbare Glitzerwelt von Nickelodeon zu verlassen.

Wahrscheinlich hätte ich das Buch gar nicht zur Kenntnis genommen, wenn es mir nicht eine Freundin in die Hand gedrückt hätte. Schon nach wenigen Seiten bin ich überrascht, welche Sogwirkung der supererfolgreiche New-York-Times-Bestseller auch auf mich ausübt.

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21. Mai 2024

Buchkritik: “Zu viele Männer” von Lily Brett

"Zu viele Männer" von Lily Brett

“Zu viele Männer” von Lily Brett kommt als “Treasure” mit Lena Dunham ins Kino

Es war an einem Sommertag auf dem Balkon, als ich die Regisseurin Julia von Heinz („Ich bin dann mal weg“, „Und morgen die ganze Welt“) im „Alles gesagt“-Podcast darüber sprechen hörte, dass sie das Buch „Zu viele Männer“ von Lily Brett verfilmt – mit Lena Dunham. 

Lily Brett und Lena Dunham. „Ahhh, was für eine Kombi“, schoss es mir damals in den Kopf. Denn: Ich liebe das Buch „Lola Benksy“ von der jüdischen Autorin. Von „Zu viele Männer“ hatte ich dagegen noch nichts gehört, bestellte es mir deshalb schnell in der Buchhandlung. 

In den 2010er-Jahren bekam ich außerdem von der HBO-Serie „Girls“ nicht genug. Lena Dunham hatte die Story kreiert und stand auch vor der Kamera. Ich fand sie damals großartig.

„Treasure“ heißt nun der Kinofilm von Julia von Heinz, der das Buch und Lena Dunham zusammenbringt. Es ist deshalb Zeit, endlich mal über „Zu viele Männer“ zu schreiben, das ich bereits vor mehr als einem Jahr gelesen habe. 

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26. März 2024

Buchkritik: “Dschinns” von Fatma Aydemir

"Dschinns" I Fatma Aydemir
“Dschinns” I Fatma Aydemir

“Dschinns”: einfühlsames und spannendes Porträt einer Gastarbeiter-Familie

Es ist 1999. Fast 30 Jahre lang hat Hüseyin für die Eigentumswohnung in Istanbul gearbeitet. 59 Jahre ist er nun alt und endlich in Rente. In den 1970er-Jahren kam er aus einem türkischen Dorf nahe der armenischen Grenze nach Deutschland und fand dort nicht das erhoffte schöne neue Leben. Einsamkeit begleitete ihn stattdessen in Rheinhausen, die harte Schichtarbeit machte ihn körperlich kaputt. Auch seine Frau Emine und die vier Kinder kämpfen mit dem Alltag in Deutschland. Laut gestritten wird bei den Yilmaz aber nicht, stattdessen herrscht Sprachlosigkeit. 

Die Wohnung in Istanbul ist nun seine Belohnung für all die Entbehrungen. Dort soll seine Familie endlich glücklich sein. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit Hüseyin. Als er gerade ins Bad laufen will, um sich auf das Gebet vorzubereiten, spürt er ein Stechen im linken Arm. Der Schmerz breitet sich aus, erfasst ihn mit voller Wucht. Es ist ein Herzinfarkt. Hüseyin stirbt ohne seine Liebsten in der Nähe zu haben. 

Wie es seiner Frau Emine und den vier Kindern Ümit, Sevda, Peri und Hakan danach ergeht, erzählt Autorin Fatma Aydemir in ihrem Roman „Dschinns“. Auch die Vergangenheit ihrer Figuren gibt sie Preis, ermöglicht so ein facettenreiches Bild einer türkischen Gastarbeiter-Familie. 

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16. März 2024

Buchkritik: “Die Herrlichkeit des Lebens” von Michael Kumpfmüller

"Die Herrlichkeit des Lebens" von Michael Kumpfmüller

“Die Herrlichkeit des Lebens” von Michael Kumpfmüller: über die letzte Liebe von Franz Kafka

An der Ostsee begegnen sie sich zum ersten Mal. Sofort sind sie da, die zarten Bande zwischen Dora Diamant und Franz Kafka, zwischen der jungen, unbeschwerten Köchin und dem todkranken, melancholischen Arzt. Auf langen Spaziergängen kommen sie sich näher, schnell wird klar: Sie wollen sich nicht mehr verlieren, zusammenbleiben, auch wenn die Umstände nicht gut sind.

Der Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“ von Michael Kumpfmüller erzählt von Franz Kafkas letzter großer Liebe – von der ersten Begegnung bis zum Tod. Es ist ein sehr ruhiger, unaufgeregter und zutiefst trauriger, aber auch sehr schöner Roman.

Nun ist auch der Film zum Buch erschienen.

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29. Januar 2024

Buchkritik: „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ von Ali Hazelwood

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe - Ali Hazelwood

“Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“: Groschenroman und Wissenschaft vereint

Es kommt ganz selten vor, dass ich zu Chick-Lit greife. Zu vorhersehbar und einfach gestrickt ist mir meistens die Handlung. Als der Aufbau-Verlag mir allerdings Newsletter mit Infos zu den romantischen Büchern von Ali Hazelwood schickte, wurde ich neugierig. 

Ali Hazelwood ist ein Pseudonym. Wie Elena Ferrante möchte die Person ihre Identität geheim halten. Bekannt ist jedoch, dass Ali Hazelwood eine Frau ist, im Bereich der Kognitiven Neurowissenschaften promoviert hat und an der Uni lehrt. Außer Fachliteratur schreibt sie seit wenigen Jahren auch Liebesgeschichten, die in den USA riesigen Erfolg haben und stets lange Zeit auf Bestseller-Listen stehen.

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1. Januar 2024

Buchkritik: “Die Wut, die bleibt” von Mareike Fallwickl

"Die Wut, die bleibt", Mareike Fallwickl

“Die Wut, die bleibt”: ein Roman, der zum Diskutieren anregt

Irgendwann habe ich aufgehört, die Screenshots zu zählen, die ich Freundinnen schicke, während ich „Die Wut, die bleibt“ lese. An so vielen Stellen schreibt Autorin Mareike Fallwickl so treffend über die Probleme und Herausforderungen von Frauen, die wie ich in den 1980er-Jahren geboren sind. 

Wir haben alle Möglichkeiten, die Gleichberechtigung ist gesetzlich verankert. Aber in der Realität sind viele Frauen mit der Betreuung von Kindern, Mental Load und ihrem Job am Limit, setzen sich in Beziehungen zu wenig für sich selbst ein. Das Resultat ist oft: Männer machen Karriere, Frauen brechen zusammen. 

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6. November 2023

Buchkritik: “Ein ganzes Leben” von Robert Seethaler

"Ein ganzes Leben" I Robert Seethaler

“Buchkritik: “Ein ganzes Leben” – was für ein Schicksal! / Nun erscheint der Kinofilm

Zum ersten Mal dringt „Ein ganzes Leben“ mit voller Wucht in mein Herz, als Robert Seethaler seinen Protagonisten Andreas Egger von der Bauersfrau Ahnl Abschied nehmen lässt. Es ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts – in einem Dorf in den Alpen, als die bereits in die Jahre gekommene Seniorin beim Brotbacken das Bewusstsein verliert. Sie stürzt nach vorne und erstickt im Teig.

Drei Tage lang liegt sie danach im brütend heißen Sommer aufgebettet in einer Kammer, bis sie endlich eine Pferdekutsche abholt. Danach überstürzen sich die Ereignisse.

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13. Juli 2023

Buchkritik: “Zeitoun” von Dave Eggers

Zeitoun

“Zeitoun”: eine brillante literarische Reportage

An manchen Stellen schauderte es mich, an anderen litt ich und am Ende war ich einfach nur erleichtert. „Zeitoun“ ist packend und spannend wie ein Thriller. Aber auch äußerst klug und gibt einen guten Einblick, was nach dem Hurrikan Katrina in New Orleans los war. Die literarische Reportage rund um einen syrischen Familienvater erzählt von Anarchie gepaart mit Verzweiflung und Mut. Ab der zweiten Hälfte wird es gar so dramatisch, dass ich oft fluchte, dass dies eine wahre Geschichte ist, die Dave Eggers da erzählt. Und keine Fiktion. Weiterlesen »

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21. Juni 2023

Schmöker: “Die Geschichte der Baltimores” von Joël Dicker

Die Geschichte der Baltimores I Joel Dicker

Die Geschichte der Baltimores: ein spannender Roman über eine Familie

Es gibt Autoren, denen vertraue ich blind. Von ihnen kaufe ich Romane, ohne eine geringste Ahnung davon zu haben, um was es geht. Jonathan Franzen, Siri Hustvedt, Hanya Yanghiara oder Benedict Wells gehören dazu – und Joël Dicker. Von ihm las ich vor einigen Jahren „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“. Ein Buchhändler hatte mir den spannenden Wälzer empfohlen. In Rekordtempo verfolgte ich den Fall um die vermisste Nola, erzählt aus der Perspektive des Protagonisten Marcus Goldmann. Ich versank komplett in diese gut konstruierte Geschichte.

Marcus Goldmann ist nun auch im Nachfolgewerk „Die Geschichte der Baltimores“ Dreh- und Angelpunkt. Wieder spielt das Geschehen in den USA. Dieses Mal an verschiedenen Schauplätzen: in Baltimore (Maryland), in Montclair (New Jersey) und in der Stadt Boca Raton, die im sonnigen Florida liegt.

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17. April 2023

Buchkritik: “Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war” von Joachim Meyerhoff

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war" von Joachim Meyerhoff

Toller Teil 2 der Romanreihe „Alle Toten fliegen hoch“

Das erste Mal sieht Joachim Meyerhoff einen toten Menschen, als er mit sieben Jahren auf dem Weg zur Schule einen kleinen Umweg durch eine Schrebergartensiedlung nimmt. Ein vornehm gekleideter Mann liegt dort im Gras, sein hellbrauner sommerlicher Schuh ist ihm vom Socken gerutscht, sein Hemd steckt noch akkurat in der Hose.

Als Joachim zunächst in der Schule und später seiner Familie aufgebracht von der Entdeckung erzählt, will ihm keiner glauben. Egal wie er sich dreht und wendet. Alle sind skeptisch. Joachim beginnt deshalb, die Geschichte wild auszuschmücken, zu verfeinern, dichtet dabei unbeabsichtigt ein wahres Detail dazu. Als er das feststellt, läuft ihm eine heiße Schauer über den Rücken, er erkennt für sich: Erfinden heißt Erinnern.

Es ist deshalb mehr als fraglich, wieviele von den Anekdoten, die Joachim Meyerhoff in seinem Buch „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ erzählt, tatsächlich so geschehen sind. Das macht aber nix, denn unterhaltsam sind sie auf jeden Fall.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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