4. März 2025

Kritik der Netflix-Serie „Valeria”

Netflix-Serie „Valeria“: Die vierte Staffel überzeugt nochmals

Eheprobleme, kein Geld, eine Schreibblockade: Bei Valeria (Diana Gómez) läuft es alles andere als rund. Nach sechs Jahren ist in ihrer Beziehung mit Adrián (Ibrahim Al Shami) der romantische Funke erloschen, es knirscht ständig zwischen ihnen. Beide kämpfen sie mit ihren kreativen Jobs, er als Fotograf und Kameramann, sie als Schriftstellerin. Als Valeria eines Abends ausgeht und von ihren Freundinnen versetzt wird, trifft sie auf Victor (Maxi Iglesias), der sie auf ganz neue Gedanken bringt – und ihr Leben auf den Kopf stellt.

Auf die spanische Serie „Valeria“ stieß ich zufällig bei Netflix. Basis dafür sind Romane der Autorin Elisabet Benavent. Noch nie hatte ich von „Valeria“ gelesen, noch niemand hatte mir von ihr erzählt. Doch schon nach fünf Minuten war mir klar: Diese Serie, die im pulsierenden Madrid spielt, mag ich, sie ist genau meins.

Insgesamt vier Staffeln gibt es von “Valeria” auf Netflix. Dabei sind die erste und die letzte Staffel am besten. Zwischendurch ist es ein wenig zäh. Am Ende bin ich aber sehr happy damit, wie sich die Figuren entwickeln und wie es ausgeht. Also, wer mit den Staffeln zwei und drei kämpft, nicht aufgeben. Bei „Valeria“ lohnt es sich, bis zum Schluss dranzubleiben.

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15. Januar 2025

Serienkritik: “Doppelhaushälfte”

ZDFneo-Serie “Doppelhaushälfte”: heiter bis wolkig

Bei ZDFneo-Serien kann ich selten vorhersagen, ob ich mich nach fünf Minuten fremdschäme und umschalte oder ob ich denke: Ja, super, endlich mal eine deutsche Produktion, die unterhaltsam, modern und gut gemacht ist. Bei „Fett und Fett“ war ich beispielsweise begeistert, bei „I don’t work here“ überhaupt nicht. 

Auch die erste Staffel der ZDFneo-Serie „Doppelhaushälfte“, die im März 2022 während der Corona-Pandemie ausgestrahlt wurde, habe ich mir gerne angeschaut. Obwohl gleich in der ersten Folge derber Fäkalhumor zu sehen war, blieb ich dran. Warum? Es ist die Mischung aus tollen Schauspielenden und aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Rassismus, Diversität oder Feminismus, die in der Serie locker und differenziert ihren Platz finden.

Von den ersten acht Folgen fand ich die meisten gut – auch wenn wie in der ersten Folge nicht jeder Witz zündete und noch Luft nach oben war. Vor allem die Cannabis-Folge musste ich abbrechen, weil sie mir zu schräg war.

Nun sind auch die zweite und dritte Staffel von „Doppelhaushälfte“ erschienen. Gespannt schaltete ich wieder ein – und bin nun sehr geteilter Meinung. Während einige Folgen wieder unterhaltsam sind, konnte ich beispielsweise die letzten drei Folgen der zweiten Staffel nicht ohne Vorspulen anschauen. Sie waren mir zu experimentell und abgedreht. Auch in der dritten Staffel gibt es wieder sehr schräge Folgen. Was ist da nur los?

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26. Dezember 2024

Kritik der norwegischen Serie „Pörni“ auf Netflix

Serienkritik „Pörni“: Eine alleinerziehende Mutter bricht in Norwegen alle Rekorde

Ein Straßenfeger in Norwegen: Als die erste Staffel von „Pørni“ 2021 auf einem skandinavischen Streaming-Anbieter veröffentlicht wurde, avancierte sie innerhalb kürzester Zeit zur meistgesehenen Serie dort. Außerdem bekam sie zahlreiche Preise. Die Kritiker*innen überschlugen sich mit Lob.

Mittlerweile gibt es vier Staffeln der Serie um die Sozialarbeiterin und alleinerziehende Mutter Pernilla, kurz Pørni, die nun seit einigen Monaten auch auf Netflix abrufbar sind. Da ich bekanntlich skandinavische Serien liebe, habe ich sie mir natürlich angeschaut.

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20. November 2024

Serienkritik: “Weihnachten zu Hause”

Es ist kaum zu glauben: Eine dritte Staffel von „Weihnachten zu Hause“ erscheint auf Netflix

Es war die mit Abstand überraschendste Nachricht in meinem Serienkosmos seit langem: Es wird eine dritte Staffel von “Weihnachten zu Hause” auf Netflix geben. Ein Wiedersehen mit Johanne also. Im Winter 2021 war die zweite Staffel erschienen, das Ende mit Jonas war perfekt. Seitdem schaue ich die Serie in der Adventszeit immer wieder. Sie ist zu meinem Weihnachtsritual geworden, weil sie auf so wunderbare Weise eine zeitgemäße Liebesgeschichte erzählt – mit viel Herz, Humor, aber ohne Kitsch.

Deshalb bin ich nun so sehr gespannt, was die dritte Staffel von „Weihnachten zu Hause” bietet. Wenn die Vorabmeldungen stimmen, wird Johanne wieder Single sein. Das heißt: Es gibt wohl kein romantisches Wiedersehen mit Jonas. Es ist zu hoffen, dass die Produzenten dadurch nicht die Magie nehmen und es eine unnötige Fortsetzung wird.

Hatte ich mich schon gefreut, dass es schon dieses Jahr neue Folgen der norwegischen Serie geben wird, dauert es wohl nun doch noch bis Weihnachten 2025, bis die dritte Staffel von “Weihnachten zu Hause” erscheint. Solange verkürzen aber zum Glück die bereits veröffentlichten Folgen die Wartezeit.

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19. November 2024

Flimmerkasten: “Parlament”

Kritik der Serie „Parlament“: vier Staffeln voller witziger Politik-Satire

„Es gibt eine TV-Serie über Europa? Wie langweilig“, meint der parlamentarische Assistent Samy (Xavier Lacaille) aus Frankreich in der sechsten Folge der Politik-Satire „Parlament“ zu seiner britischen Kollegin Rose (Liz Kingsman). Von wegen! Was tatsächlich zunächst staubtrocken klingt, ist in diesem Fall großartig gelungen!

„Parlament“ erzählt überspitzt vom Arbeitsalltag im Europäischen Parlament – von all den Mauscheleien, Absurditäten und Herausforderungen. Das ist herrlich komisch anzusehen und schafft es darüber hinaus, einen guten Einblick in die komplizierten Abläufe der EU zu geben.

Seit November 2024 gibt es nun auch die vierte Staffel, die über die ARD-Mediathek abrufbar und auf Netflix zu sehen ist. Während die ersten beiden Staffeln sehr kurzweilig und zugänglich sind, ist die dritte ein wenig sperriger geworden. Deshalb bin ich nun sehr gespannt, ob die vierte und finale Staffel nochmals unterhaltsam ist.

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30. Oktober 2024

Serienkritik: „Das Gesetz nach Lidia Poët“

Netflix-Serie: „Das Gesetz nach Lidia Poët“ – zweite Staffel ist auf Netflix abrufbar

Ein feministischer Krimi – das klingt zunächst staubtrocken, ist bei der Netflix-Krimiserie „Das Gesetz nach Lidia Poët“ aber sehr unterhaltsam umgesetzt. Anstrengende Dialoge oder Botschaften mit dem erhobenen Zeigefinger? Fehlanzeige. Die sechs kurzweiligen Folgen um die kluge und mutige Juristin Lidia (Matilda De Angelis) zeigen auf eingängige Weise, wie schwer es Frauen im konservativen Italien Ende des 19. Jahrhunderts hatten, beruflich erfolgreich zu sein.

Das Tolle an der Serie ist, dass es Lidia Poët tatsächlich gegeben hat. Sie wurde 1855 geboren und war die erste Anwältin in Italien, die aber hart dafür kämpfen musste, als Frau ihren Beruf überhaupt ausüben zu dürfen. Sie lehnte sich gegen gesellschaftliche Konventionen auf und stand deshalb immer wieder vor großen Herausforderungen. Für die italienische Frauenbewegung ist sie bis heute von großer Bedeutung.

Nun ist endlich die zweite Staffel auf Netflix erschienen.

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9. Oktober 2024

Kritik: “Nobody wants this”

Kritik der Netflix-Serie “Nobody wants this”: Die Welt braucht mehr Männer wie Noah

Es ist am Ende der sechsten Folge, als ich denke: Wow, „Nobody wants this“ hat etwas Außergewöhnliches geschafft. Endlich gibt es mal einen Mann, der empathisch ist, der sein Gegenüber wirklich wahrnimmt und deshalb in einer schwierigen Situation nicht toxisch, sondern genau richtig handelt. 

Denn Noah (Adam Brody) läuft nicht weg, als Joanne (Kristen Bell) wieder einmal Beziehungsangst hat. Er erkennt, warum sie verbal um sich schlägt, spricht es konkret an, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Dadurch realisiert Joanne selbst ihr destruktives Muster, ein Knoten platzt. Sie trennen sich nicht, sondern sind in ihrer Beziehung einen Schritt weiter. 

Was so selbstverständlich klingt, wurde in vielen großen Produktionen oft anders gelöst: Die hysterische Frau verhält sich irrational, dem Mann wird es zu viel.  

„Nobody wants this“ bricht damit, zeigt, warum Menschen unsicher und ängstlich sind – und bietet Lösungen. Der Netflix-Produktion gelingt damit ein Kunststück: So funktioniert eine mental gesunde Beziehung.  

Um es vielleicht ein wenig zu überspitzen: Hätte es diese Serie 15 Jahre früher gegeben, hätten sich vermutlich einige Menschen in meinem engeren und weiteren Freundeskreis schmerzhafte Dating-Erfahrungen erspart – mich eingeschlossen.

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15. September 2024

Serienkritik: “Emily in Paris”

„Emily in Paris“: Die zweite Hälfte der vierten Staffel bringt wieder neuen Schwung – endlich!

Franzosen und Französinnen, die erst nach 10 Uhr zu arbeiten beginnen, mittags schon Weißwein trinken und die englische Sprache boykottieren: Die Netflix-Serie „Emily in Paris“ trieft regelrecht vor Klischees und Oberflächlichkeit. Auch die Bilder aus der französischen Hauptstadt wirken, als sei ein quietschbunter Instagram-Filter darüber gelegt worden. Paris leuchtet, blüht und sieht aus wie eine märchenhafte Version ihrer selbst. Die raue Realität: Fehlanzeige!

Halte ich zu viel Kitsch gewöhnlich nur sehr schwer aus, ging es mir bei der Serie um Hauptdarstellerin Lily Collins anders. Bereits die erste Folge zog mich wie ein Hurrikan in die Bubblegum-Welt.

„Emily in Paris“ ist Kitsch in Perfektion. Die Serie ist ein wahres Feuerwerk an ästhetisch geschmackvollen Szenen. Die Schauspieler*innen sind durchweg adrett, ihre Kleidung pure Fashion und die Geschichte ist so kurzweilig, dass ein Binge-Watching nur schwer zu verhindern ist – zumindest bei den ersten beiden Staffeln.

Nachdem die Spannung in der dritten und ersten Hälfte der vierten Staffel etwas nachgelassen hat, kommt in den letzten fünf Folgen wieder Abwechslung in Emilys Leben. Der smarte Italiener Marcello taucht auf und lädt Emily nach Rom ein, endlich wieder neue Gesichter und Geschichten. Das Drama um Gabriel und Camille nervte irgendwann nur noch.

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12. September 2024

Kritik der Serie: “Ein neuer Sommer”

https://www.youtube.com/watch?v=VD60bKd90zo

Rezension der Netflix-Serie: “Ein neuer Sommer”: moderate Spannung, schöne Bilder

Ein Mord am Strand, eine illustre Gesellschaft und Nicole Kidman in der Hauptrolle: Als ich die Beschreibung der Netflix-Serie „Ein neuer Sommer“ las, musste ich sofort denken: Das ist ja eine Mischung aus „The White Lotus“ und „Big Little Lies“.

Tatsächlich hat sich dieser erste Gedanke bestätigt, nachdem ich nun alle sechs Folgen gesehen habe. „The perfect couple“, wie die Miniserie im Original (und viel treffender) heißt, greift so viele Elemente der beiden anderen Erfolgsserien auf, dass es fast schon ein bisschen unverschämt ist. Als hätte jemand die beiden Drehbücher in einen Mixer geworfen und alles kräftig durchgeschüttelt. Fertig war „Ein neuer Sommer”.

So hat mich „Ein neuer Sommer“ zwar wenig überrascht, aber dennoch gut unterhalten, nicht zuletzt wegen der tollen Besetzung und der wunderbaren Wahl des Drehorts: die amerikanische Insel Nantucket in Massachusetts.

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18. August 2024

Serienkritik: “Big Little Lies”

“Big Little Lies” Staffel 1 + 2: tolle Besetzung, beeindruckende Bilder

Ein dunkles Geheimnis liegt über der kleinen Stadt Monterey. Bei einem Schulfest kam ein Mensch ums Leben. Das FBI ermittelt. War es ein Unfall oder Mord? Und wer ist überhaupt gestorben? Diese Fragen bleiben offen bis zum Ende der ersten Staffel von „Big Little Lies“.

Nur eines ist schnell klar: Fünf Mütter von Erstklässler*innen haben etwas damit zu tun. Vor allem Madeline Mackenzie (Reese Witherspoon), Celeste Wright (Nicole Kidman) und Jane Chapman (Shailene Woodley) stehen im Fokus der Ermittler*innen.

Die ersten sieben Episoden der ersten Staffel von „Big Little Lies“ zeigen in Rück- und Vorblenden, wie die verschiedenen Charaktere miteinander verbunden sind und warum es zu dem Tumult bei der Schulfeier kam. Das ist so spannend, dass ich die HBO-Serie von David E. Kelley in kürzester Zeit gesehen habe.

Die zweite Staffel knüpft an den Todesfall an und zeigt, wie die Frauen und ihre Familien danach weiterleben. Das ist immer noch interessant – aber im Vergleich zu den ersten sieben Folgen deutlich schwächer. Mir fehlten die Dynamik und eine Handlung, die mich wirklich mitreißt. Trotzdem habe ich auch die zweite Staffel noch gerne gesehen.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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