Heimat: “Ein Nachmittag bei Jette Weber”
Jette Weber macht Schmuckstücke aus Stoff
Jette Weber hat es sich gemütlich gemacht. Mit einer dampfenden Tasse Kaffee sitzt sie an diesem tristen Herbstnachmittag an einem großen Holztisch in ihrem Esszimmer. Um sie herum liegen verschiedene Stoffe verteilt. Mit Linien, Rauten, Punkten, in grün, blau oder beige. Das Rattern der Nähmaschine durchdringt die Stille, fügt die Stoffteile zusammen – zu einem bunten Patchwork-Schal. Ihre kleinen Stoff-Schmuckstücke präsentiert Jette auf ihrer Webseite und verkauft sie dort sowie bei Dawanda.
Erste Nähversuche in der Schule
„Nähen lernte ich in der zweiten Klasse mit einer alten Singer-Maschine”, erzählt die 29-Jährige. Auf eine Waldorfschule in Dortmund ging sie zu dieser Zeit. Eine Bettwäsche mit Kuhflecken war ihr erstes Ergebnis. „Ich hatte soviel Spaß dabei, dass ich das weiter machen wollte und besuchte deshalb später eine Näh- und Textil-AG”, erinnert sie sich. Aus Alt mach Neu: Für die Praxisversuche verwendete sie damals unter anderem die Tischdecke ihrer Mutter. „Als sie das bemerkte, hielt sich ihre Freude darüber sehr in Grenzen”, sagt Jette heute schmunzelnd.
Schals mit Knopf
„Früher wurde ich für meine Näh-Leidenschaft oft belächelt”, fährt sie fort. Das Mädchen von der Waldorfschule, diesen Satz bekam die 29-Jährige während ihres BWL-Studiums oft zu hören. Doch das hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. „Plötzlich ist es Trend, sich selbst Dinge zu nähen, zu häkeln oder zu stricken und dabei zu entspannen.”
Kannst du mir auch einen Schal nähen? Diese Frage bekam Jette in ihrem Freunden- und Bekanntenkreis besonders oft zu hören, wenn sie ihre selbst genähten Loop-Schals trug. „Sie sind quasi mein Markenzeichen”, sagt sie. So beschloss sie vor wenigen Monaten, ein Label zu gründen. „Jette” heißt es. Ein kleiner Knopf ziert das Logo – wie auch jeden Schal. Bei der Designmesse „Loft” präsentierte sich Jette gemeinsam mit Marc Ringswald erstmals an einem Stand. Nun ist auch ihre Webseite fertig: www.jette-textilien.de
Persönliche Wünsche werden erfüllt
Das Nähen soll zwar weiter nur ein Hobby bleiben, dafür aber eins, in dem viel Herzblut steckt, betont die 29-Jährige. „Alle Stoffe kaufe ich selbst in Karlsruhe ein – ich möchte sie anfassen können, bevor ich mit ihnen arbeite.” Sie wählt die Farben und Muster nach eigenen Vorlieben aus, aber erfüllt auch persönliche Wünsche. „Ich freue mich, dass ich mit etwas, das mir soviel Spaß macht, auch anderen eine Freude bereiten kann.”
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