Flimmerkasten: “Victoria”
“Victoria”: Dynamisch, spannend, explosiv
Keine Zeit zum Luft holen. „Victoria“ rast durch. Kein Cut, nur ein Take. 140 Minuten im Kinosessel, zack, vorbei. Der Eindruck: berauschend. „Victoria“ ist ein Gewinn für das deutsche Kino – jenseits von Til Schweiger- und Matthias-Schweighöfer-Produktionen. Vielmehr flimmern Erinnerungen von „Lola rennt“ im Kopf auf. Dynamisch, spannend, explosiv. Von Anfang bis Ende.
Explosives Experiment
Hinter „Victoria“ steht Sebastian Schipper. Er ist derzeit noch als Hamburger Tatort-Ermittler zu sehen, an der Seite von Wotan Wilke Möhring. „Victoria“ war ein Experiment. Nur zwölf Seiten ist das Drehbuch lang, vieles wurde beim Dreh improvisiert. Die Geschichte allein ist nicht das Spektakulärste. Eine Clique raubt eine Bank aus, gab es schon oft, wird es immer wieder geben. Es ist vielmehr das Zusammenspiel verschiedener Elemente: die Schauspieler, die dunkle Berliner Nacht, der Soundtrack von Nils Frahm. Peng.
Bitte mehr davon, Herr Schipper
Schön wäre es, wenn es mehr solcher mutiger Filme geben würde – jenseits von vorhersehbaren Komödien, Kitsch oder Nostalgie-Kram. Manchmal genügt eine schlichte Geschichte, wenn der Rest stimmt. Dann braucht es keine brennenden Städte, Computer-Animationen, keine Hochglanz-Bilder, sondern nur Raues, Ungeschönigtes, die graue Realität – mit Leuten vor und hinter der Kamera, die wissen, was sie da tun. Toll!
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