28. Februar 2024

Buchkritik: “Scherbenpark” von Alina Bronsky

"Scherbenpark" von Alina Bronsky

“Scherbenpark” von Alina Bronsky: Dieses Buch entwickelt einen Sog!

„Scherbenpark“ konnte ich in den vergangenen Tagen nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte um die 17-jährige Sascha aus einem Hochhaus-Ghetto in Berlin entwickelte solch einen Sog auf mich, dass ich am Wochenende einen Bar-Besuch mit Freunden vorzeitig beendete. Ich wollte unbedingt weiterlesen. So spannend ist das Buch von Alina Bronsky. Weiterlesen »

keine Kommentare
26. Januar 2024

Buchkritik: “Der Koch” von Martin Suter

418E-ss1ZIL._SX314_BO1,204,203,200_

“Der Koch” von Martin Suter: Erotik und Krimi vereint

Er zaubert Love-Food, das alle Hemmungen verschwinden lässt: Der tamilische Koch Maravan bietet mit der attraktiven Kellnerin Andrea ein Catering der besonderen Art an. Er kocht spezielle aphrodisierende Menüs zuerst nur für zerstrittene Paare, dann für zwielichtige Politiker und Männer aus der Wirtschaft. Das geht nur eine Weile gut, moralische Fragen kommen auf.

„Der Koch“ von Martin Suter ist eine Mischung aus erotischem Roman (ohne Schlüpfrigkeiten) und ein wenig Kriminalgeschichte. Die erste Hälfte las ich rasend schnell, die zweite zog sich dagegen sehr. Auch das Ende kommt ohne großen Knall aus. Fazit: ein solides Buch für triste Sonntage. Weiterlesen »

keine Kommentare
24. April 2023

Buchkritik: „Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin

„Morgen, morgen und wieder morgen“ Gabrielle Zevin

Ein wunderbares Buch über Freundschaft: “Morgen, morgen und wieder morgen“

Ein Buch, in dem Computerspiele und deren Entwickler*innen im Mittelpunkt stehen – solch ein Handlungsgerüst hätte mich normalerweise nie zum Lesen gebracht. Nintendo, Play Station und Co. interessieren mich nicht. Nur im Grundschulalter habe ich mich eine Zeit lang mit Super Mario und Tetris auf dem Game Boy vergnügt. Aber das war’s auch schon. 

Als mir nun eine literaturbegeisterte Bekannte von dem großen Hype um „Morgen, morgen und wieder morgen“ in den USA erzählte, wurde ich aber neugierig. Unter anderem das Time Magazine wählte es zum besten Buch 2022. Ich besorgte mir deshalb den Roman von Gabrielle Zevin – und war trotz des Gaming-Schwerpunktes schnell begeistert. Es ist tatsächlich ein Buch, das sich wunderbar lesen lässt und mich tief in das Geschehen hineinzog. 

Weiterlesen »
keine Kommentare
22. Februar 2023

Buchkritik: “Tschick” von Wolfgang Herrndorf

"Tschick" von Wolfgang Herrndorf

Rezension von “Tschick”: was für ein berührendes Buch

Zwei 14-jährige Jungs, ein geklautes Auto und eine spannende Reise: Andrej Tschichatschow, alias Tschick, sitzt nach den Osterferien plötzlich in der Klasse von Maik Klingenberg. Die Jungs kommen aus unterschiedlichen Welten. Tschick ist mit seiner Familie aus Russland übergesiedelt und haust in einem der heruntergekommenen Hochhäuser in Hellersdorf.

Maik residiert mit seinen Eltern in einer Villa – Liebe und Aufmerksamkeit sind jedoch Mangelware. Da Tschick sich in den Sommerferien langweilt und Maik ohnehin allein zu Hause ist (Mutter auf Entzug, Vater mit seiner Geliebten auf Geschäftsreise), machen sich die beiden Jungs mit einem geklauten, klapprigen Lada auf den Weg. Ihr Ziel: die Walachei. Der Beginn eines abenteuerlichen Roadtrips. Weiterlesen »

2 Kommentare
13. Februar 2023

Flimmerkasten: “Three billboards outside Ebbing, Missouri”

“Three billboards outside Ebbing, Missouri”: Ein fantastischer Film, der weh tut!

Vergewaltigt, als sie starb. Und immer noch keine Verhaftungen. Wie kann das sein, Chief Willoughby?

Drei Sätze, festgehalten in großen schwarzen Buchstaben auf knallrotem Hintergrund: Die drei Werbetafeln kurz vor der Ortseinfahrt der Kleinstadt Ebbing sind an den örtlichen Sheriff gerichtet. Mildred Hayes (Frances McDormand) hat sie für ein Jahr lang angemietet und mit der anklagenden Schrift versehen. Die drei Mahnmale stehen genau dort, wo sieben Monate zuvor ihre Tochter vergewaltigt und ermordet wurde. Mildred ist wütend: auf die Polizei, die scheinbar nicht genug tut, auf ihren Ex-Mann, aber auch auf sich selbst.

“Three billboards outside Ebbing, Missouri” von Regisseur Martin McDonagh ist ein eindringlicher und aufwühlender Film, der bis ins kleinste Detail perfekt durchdacht ist: von der Szenerie, der Wahl der Schauspieler und der Sprache. Es ist ein sehenswertes Sozialdrama, bei dem an manchen Stellen das Hinschauen aber ganz schön weh tut. Weiterlesen »

keine Kommentare
4. August 2021

Flimmerkasten: “Fabian oder Der Gang vor die Hunde”

Ein außergewöhnlicher Film: „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“

Es flirrt, wackelt und die Szenen wechseln brüchig ineinander. Die ersten 30 Minuten von „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ sind anstrengend. Hätte ich das wundervolle Buch von Erich Kästner nicht gelesen, wäre es mir wohl schwer gefallen, einen Zugang zu finden. Mit solch einem experimentellen Einstieg hatte ich nicht gerechnet.

Aber: Die ungewöhnlichen Szenen faszinieren mich auch von der ersten Sekunde an. Die abwechslungsreiche Kameraführung, die schnellen Schnitte: „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ sprüht vor Kreativität und Liebe zum Detail. Regisseur Dominik Graf und Kameramann Hanno Lentz haben einen besonderen Film geschaffen, der lange nachwirkt.

Weiterlesen »
keine Kommentare
7. Juli 2021

Flimmerkasten: “Nomadland”

“Nomadland”: Es lebe die Freiheit!

Fern (Frances McDormand) fühlt sich nur frei, wenn sie mit ihrem weißen Van quer durch die USA fährt. Durch die karge Wüste und naturgewaltigen Nationalparks, entlang der felsigen Küste mit den tosenden Wellen.

„Vanguard“ hat Fern ihren treuen Gefährten mit den Rostflecken genannt. Mit ihm kommt sie nicht nur von einem Gelegenheitsjob zum nächsten. „Vanguard“ ist auch ihr Zuhause. In ihm schläft sie bei Eiseskälte, erledigt in einem Eimer ihre größeren und kleineren Bedürfnisse und hat in den Schränken ihre wichtigsten Andenken verstaut.

Fern ist eine moderne Nomadin und steht im Mittelpunkt von „Nomadland“, einem wunderschönen und eindrucksvollen Film.

Weiterlesen »
keine Kommentare
22. Juni 2021

Flimmerkasten: “Parasite”

Eine emotionale Wucht: der Oscar-Gewinner “Parasite” – Filmkritik

Wo genau können sie in ihrer Bruchbude auf die W-LAN-Netzwerke der Nachbarn zugreifen? Das ist zu Beginn von „Parasite“ das Hauptproblem der vierköpfigen Familie Kim. Ihre Handyrechnungen haben sie alle nicht bezahlt, der Zugang zur Online-Welt ist für sie dadurch gekappt.

Sie haben aber Glück an diesem Tag. Nach kurzem Suchen wird Tochter Ki-Jung im schäbigen Badezimmer fündig. Neben der verdreckten Toilette klappt es, die Verbindung steht, endlich können sie wieder chatten und mit anderen Kontakt aufnehmen – unter anderem mit dem Pizza-Lieferservice, für den die komplette Familie Kartons faltet.

Eine Gesellschaftskritik, die es in sich hat

Der mehr als 200-mal prämierte südkoreanische Film „Parasite“ beginnt harmlos und mit viel Sarkasmus. Mehr als eine Stunde lang ist der vierfache Oscar-Gewinner ein wahrhaft cooles, unterhaltsames Werk über die armen, aber gerissenen Kims, die sich nach und nach in das Haus einer reichen Familie einschleichen und damit die Chance nutzen, ein wenig vom Luxus abzubekommen.

Weiterlesen »
keine Kommentare
9. Mai 2021

Schmöker: „Jeder stirbt für sich allein“ von Hans Fallada

Ein eindringlicher Roman: „Jeder stirbt für sich allein“ von Hans Fallada

Berlin 1940. Es ist ein Brief, der Otto und Anna Quangel die traurige Nachricht bringt: Ihr einziger Sohn ist im Krieg gefallen. Die Quangels sind fassungslos. Ihnen wird klar: Adolf Hitler und sein Regime bringen nur Unheil, es darf nicht so weitergehen.

Otto Quangel greift deshalb zu Tinte und Papier, schreibt eindringliche Warnungen. Heimlich verteilt er diese besonderen Postkarten im Berliner Stadtgebiet in den Häusern. Seine Frau Anna begleitet ihn fast immer, unterstützt ihn. Es ist ein mutiges Unterfangen – ohne Happy End.

Die Kerngeschichte von „Jeder stirbt für sich allein“ beruht auf wahren Ereignissen. Sie bezieht sich auf das Leben von Elise und Otto Hampel, die zwischen 1940 und 1942 Widerstand gegen das NS-Regime leisteten und dafür zum Tode verurteilt wurden. Bilder von ihnen und Original-Postkarten sind im Roman am Ende abgedruckt.

Weiterlesen »
keine Kommentare
19. Februar 2021

Schmöker: “Die Wand” von Marlen Haushofer

Die Wand I Marlen Haushofer

“Die Wand” von Marken Haushofer:  Abseits der Zivilisation

Über Nacht ist sie plötzlich da: die Wand. Sie ist glatt, kalt, undurchsichtig und trennt eine Frau, die allein in einer Jagdhütte in den Bergen schläft, vom Rest der Welt. Warum ist die Wand da, was ist mit den anderen passiert? Es bleibt ein Rätsel. Nur mit einem Hund, einer Kuh, einem Stier und Katzen bestreitet die Frau von nun an ihr Leben. Fernab der Zivilisation, mitten in der Natur.
Weiterlesen »

keine Kommentare
1 2 3

Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

Newsletter abonnieren
Etwas verloren?
Vergangenes
Facebook
Instagram
Instagram@miriam_steinbach