Schmöker: “Letztendlich sind wir dem Universum egal” von David Leviathan
“Letztendlich sind wir dem Universum egal”: neuer Tag, neues Leben
Die Geschichte ist ein wenig kurios: A ist 16 Jahre alt, lebt in den USA und wacht jeden Morgen in einem anderen Körper auf. Mal ist er ein Junge, mal ein Mädchen. An guten Tagen lebt er in geordneten Verhältnissen, an den schlechten im Chaos. A hat sich mit den Jahren daran gewöhnt, kein festes Zuhause und keine eigene Familie zu haben. Doch dann lernt er Rhiannon kennen. Er verliebt sich in sie – und wünscht sich nichts sehnlicher, als bei ihr bleiben zu können. „Letztendlich sind wir dem Universum egal” ist ein philosophischer Roman für Jugendliche. Ich habe ihn in kürzester Zeit durchgelesen, er ist klug, unterhaltsam und hat eine schöne Message.
Die Geschichte startet an Tag 5994
David Leviathan hat den Roman geschrieben, er ist Verleger eines der größten Kinder- und Jugendbuchverlage in den USA und schreibt unwahrscheinlich gradlinig. Die Sätze sind klar und einfach strukturiert, das Lesen fällt dadurch äußerst leicht. Die Geschichte beginnt an Tag 5994. A wacht im Körper von Justin auf. Innerhalb weniger Sekunden kann er die Fakten zu dessen Biografie abfragen und sich orientieren. Schnell bemerkt er, dass er Justin nicht besonders sympathisch findet.
Risiken für die Liebe
Als er in der Schule auf Justins Freundin Rhiannon trifft, sieht er ein herzensgutes Mädchen, das sich die Chucks mit Wolkenkratzerstädten bemalt. Bedrückt wirkt sie. Bei einem gemeinsam Picknick verliebt sich A hoffnungslos in sie. Es sind keine guten Voraussetzungen. Denn bereits am nächsten Tag wacht er im Körper von Leslie Wrong zig Kilometer entfernt von Rhiannon auf. In As Kopf besteht ununterbrochen der Wunsch, Kontakt zu ihr aufzunehmen. Was ihm in den folgenden Tagen auch gelingt – auf Kosten der Jugendlichen, in deren Körper er schlüpft.
Mal attraktiv, mal krank
Durch As Reise bekommt man als Leser einen sehr abwechslungsreichen Einblick in verschiedene Persönlichkeiten. A spürt beispielweise in dem Körper eines drogenabhängigen Jungen die körperlichen Schmerzen, ist dann später eine Depressive mit Selbstmordgedanken und wenige Tage danach ein sehr attraktives Mädchen, das der Sängerin Beyonce ähnlich sieht. Dass Körper und Seele nicht komplett voneinander getrennt sind, wird auf diese Weise deutlich. Aber auch, dass Äußerlichkeiten keine so große Rolle spielen, wenn man jemanden liebt.
Kurzweilige Unterhaltung
„Letztendlich sind wir dem Universum egal” ist das perfekte Buch für Sonntage, für Zugfahrten oder zum Abschalten am Feierabend. Es ist kurzweilig, ohne trivial zu sein. Und regt zum Nachdenken an.
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