9. März 2023

Buchkritik: “Schöne Welt, wo bist du?”von Sally Rooney

"Schöne Welt, wo bist du?"von Sally Rooney

“Schöne Welt, wo bist du?” von Sally Rooney: schwächer als die Vorgänger

Geschichten über Freundschaft, Sex und Politik: Sally Rooney gehört definitiv zu meinen Lieblingsautor*innen. Da ich mit großer Begeisterung und innerhalb kürzester Zeit „Gespräche mit Freunden“ und „Normale Menschen“ verschlungen habe, war ich auf „Schöne Welt, wo bist du?“ sehr gespannt.

Aber, hmmm. Ich muss gestehen: Die große Euphorie hat mich dieses Mal nicht gepackt. Das dritte Buch der irischen Schriftstellerin hat mich vor allem ab der zweiten Hälfte an einigen Stellen gelangweilt. Das ging so weit, dass mich das Ende fast gar nicht mehr interessierte. Schade.

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19. Februar 2023

Serienkritik: „Jedes Mal, wenn wir uns verliebten“

Netflix-Serie: „Jedes Mal, wenn wir uns verliebten“ – ohne Überraschungen

Als ich die Beschreibung der Netflix-Serie „Jedes Mal, wenn wir uns verliebten“ sehe, muss ich sofort an den Buch-Bestseller „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls denken. Zwei junge Menschen, die sich im Laufe von zwei Jahrzehnten immer wieder begegnen, sich zueinander hingezogen fühlen, aber trotzdem an einer Beziehung scheitern.

Vor 15 Jahren finde ich dieses Konzept spannend und verschlinge den Roman innerhalb kürzester Zeit. Nun bin ich gespannt, ob mich die spanische Serie auch so mitreißen wird.

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4. Januar 2023

Buchkritik: „Hast du uns endlich gefunden“ von Edgar Selge

„Hast du uns endlich gefunden“ von Edgar Selge

 „Hast du uns endlich gefunden“: ein trister Blick in die bürgerliche Welt der 1960er-Jahre

Wie ist es, in den 1960er-Jahren groß zu werden? Mit Eltern, die im Zweiten Weltkrieg mit dem Regime von Adolf Hitler sympathisierten und nun damit leben müssen, dass sie sich getäuscht haben und jahrelang die Gräueltaten der Nationalsozialisten ignorierten.

Der deutsche Schauspieler Edgar Selge weiß darüber ein ganzes Buch zu schreiben. In seinem autobiografisch angehauchten Roman „Hast du uns endlich gefunden“ lässt er einen Blick zu in seine Kindheit in einer bürgerlichen Familie.

Mit klarer, detailreicher und bewegender Sprache nimmt er die Lesenden mit in eine Zeit, in der Gewalt wie selbstverständlich zur Kindererziehung gehörte und Frauen sich für die Familie aufopferten.

 „Hast du uns endlich gefunden“ hat mich an sehr vielen Stellen zutiefst berührt und nachdenklich gemacht. Edgar Selge ist ein toller Erzähler – und schonungslos, vor allem gegenüber seinem gewaltvollen Vater. Die Ambivalenz seiner Gefühle quillt aus nahezu jedem Kapitel.

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14. November 2022

Flimmerkasten: “Parlament”

Kritik der Serie „Parlament“: Die zweite Staffel der Politik-Satire ist ebenfalls überzeugend!

„Es gibt eine TV-Serie über Europa? Wie langweilig“, meint der parlamentarische Assistent Samy (Xavier Lacaille) aus Frankreich in der sechsten Folge der Politik-Satire „Parlament“ zu seiner britischen Kollegin Rose (Liz Kingsman). Von wegen! Was tatsächlich zunächst staubtrocken klingt, ist in diesem Fall großartig gelungen!

„Parlament“ erzählt überspitzt vom Arbeitsalltag im Europäischen Parlament – von all den Mauscheleien, Absurditäten und Herausforderungen. Das ist herrlich komisch anzusehen und schafft es darüber hinaus, einen guten Einblick in die komplizierten Abläufe der EU zu geben.

Seit Oktober 2022 gibt es nun endlich die zweite Staffel, die über die ARD-Mediathek abrufbar und ebenfalls wieder großartig ist. Eine dritte Staffel soll außerdem bereits in diesem Herbst gedreht werden. Wie schön!

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2. November 2022

Buchkritik: “Was man von hier aus sehen kann” von Mariana Leky

"Was man von hier aus sehen kann" von Mariana Leky

Ein Feuerwerk an grandiosen Ideen: “Was man von hier aus sehen kann”

Dass mir „Was man von hier aus sehen kann“ von Mariana Leky nachhaltig ans Herzen wachsen wird, ist mir bereits nach wenigen Seiten klar. Von meiner Couch aus reise ich durch das Buch in eine Welt, in der die Sprache vor Schönheit trieft, die Charaktere mit liebevollen Kanten überzeugen und in der der Tod zwar für traurige Momente sorgt, aber der Handlung auch unwahrscheinlich viel Tiefe verleiht.

Mariana Leky ist eine großartige Erzählerin. In „Was man von hier aus sehen kann“ zündet sie ein Feuerwerk an kuriosen Ideen und Ereignissen. Dadurch ist nicht nur die Handlung an sich eine Stärke des Romans, sondern auch die vielen skurrilen kleinen Beschreibungen des Alltags der Protagonst*innen, die auf nahezu jeder Seite zu finden sind.

Nun, um was geht es aber in „Was man von hier aus sehen kann“?

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24. Oktober 2022

Serienkritik: “The Crown”

“The Crown” auf Netflix: Ein Herz für Charles und Camilla

Es hat lange gedauert, bis ich mich endlich aufraffen konnte, „The Crown“ auf Netflix zu schauen – obwohl ich bereits einige begeisternde Kritiken gelesen hatte und auch Freundinnen mir eindringlich erzählten, wie großartig die Serie sei. Aber das britische Königshaus interessierte mich überhaupt nicht.

Nun, es ist nicht so, dass ich bislang gar nichts über die Royals wusste. Als Schülerin sah ich im Fernsehen die Bilder von der Beerdigung Lady Dianas. Außerdem bekam ich immer mal wieder Fetzen um die Dreiecksbeziehung von Charles, Camilla und Diana mit. Und dass Harry und Megan inzwischen in den USA leben und sich von ihren royalen Pflichten losgesagt haben, ging auch nicht unbemerkt an mir vorüber. Aber eine Meinung dazu hatte ich nie, schaute vielmehr aus der Ferne unbeteiligt zu.

Das änderte sich aber schlagartig mit dem Tod von Queen Elizabeth. Nur wenige Stunden nach der ersten Eilmeldung begann mein Instagram-Feed zu explodieren – mit theatralischen Beileidsbekundungen auf der einen Seite und mit Kolonialismuskritik auf der anderen. Die Posts und Stories kamen von Leuten, bei denen ich mich wunderte, dass sie sich überhaupt mit dem britischen Königshaus beschäftigen. Warum löst diese Frau solch starke Reaktionen aus?, fragte ich mich neugierig.

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4. September 2022

Buchkritik: “Die Diplomatin” von Lucy Fricke

"Die Diplomatin" von Lucy Fricke

„Die Diplomatin“: Wirklich so toll oder Geschmackssache?

Es kommt nicht oft vor, dass mir mehrere Menschen innerhalb kürzester Zeit schreiben, wie toll ein Buch sei und dass ich es unbedingt lesen müsse. Bei „Die Diplomatin“ von Lucy Fricke war genau das der Fall. Bislang hatte ich mich noch nicht näher mit dem Roman beschäftigt. Nun war ich neugierig und wollte wissen, was daran so besonders ist. Ist das Buch wirklich so toll oder vielleicht doch eher Geschmackssache und überbewertet?

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19. August 2022

Buchkritik: “Was wir sind” von Anna Hope

"Was wir sind" von Anna Hope

“Was wir sind”: Leben wir so, wie wir es wirklich wollen?

Hätte mir jemand vor zehn Jahren gesagt, wie sehr sich Freundschaften zwischen Frauen in den 30ern verändern – ich hätte es selbst kaum geglaubt. Heirat, Kinder, Jobs. Laufen Lebenswege nicht synchron, ist es eine immense Herausforderung, im engen Kontakt zu bleiben, sich nicht zu verlieren.

So geht es auch Hannah, Cate und Lissa im Roman „Was wir sind“ von Anna Hope. Die drei Frauen leben in London und Canterbury, sind teilweise bereits seit der Schulzeit befreundet und mit Mitte 30 an ganz unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben.

Während Hannah unbedingt ein Kind möchte, es aber nicht klappt, wird Cate relativ schnell von einer Internet-Bekanntschaft schwanger. Lissa dagegen möchte gar keinen Nachwuchs und lieber ihre Karriere am Theater voranbringen – was mal besser und mal schlechter läuft. Alle drei Frauen haben mit ihren ganz eigenen Problemen im Alltag zu kämpfen. Werden sie sich deshalb verlieren oder hat die Freundschaft trotzdem eine Chance?

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30. Juli 2022

Buchkritik: “Wenn du mich heute wieder fragen würdest” von Mary Beth Kane

"Wenn du mich heute wieder fragen würdest" von Mary Beth Kane

“Wenn du mich heute wieder fragen würdest”: Hoffnung für schwere Tage

Wahrscheinlich wäre „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ an mir vorbei gerauscht, wenn nicht ausgerechnet von Meg Wolitzer ein Statement direkt auf der Vorderseite des pistaziengrünen Covers abgedruckt wäre: „Mitreißend und bewegend“ findet die amerikanische Autorin das Werk von ihrer Kollegin Mary Beth Kane.

Von Meg Wolitzer bin ich riesiger Fan, seit ich „Die Interessanten“ gelesen habe. Der Roman um sechs Freund*innen, die gemeinsam älter und auf die verschiedenste Weise vom Leben herausgefordert werden, hat mich zutiefst bewegt und gehört definitiv zu meinen All-time-Favorites.

Meg Wolitzers positves Urteil machte mich deshalb neugierig. Ist „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ tatsächlich so gut? Gespannt begann ich zu lesen.

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23. Juni 2022

Flimmerkasten: Liebe und Anarchie

“Liebe und Anarchie”: Warum die zweite Staffel fantastisch ist!

Sie ist schön, ehrgeizig und erfolgreich: Sofie (Ida Engvoll) hat mit Mitte 30 alles erreicht, was in einem gutbürgerlichen Leben wichtig ist. Mit ihrem Mann und den zwei Kindern lebt sie in einer Designerwohnung mitten in Stockholm, als Beraterin verdient sie eine Menge Geld, ihre Freizeit verbringt sie auf hippen Partys. Es ist ein Leben wie im Bilderbuch.

Doch als sie wegen eines neuen Auftrags zu einem konservativen Verlag kommt, trifft sie dort auf den jungen IT-Techniker Max (Björn Mosten). Es knistert zwischen ihnen – nach und nach gerät Sofies geregeltes Leben immer mehr aus den Fugen. Ihre Welt steht Kopf.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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