9. Februar 2025

Buchkritik: “Book Lovers” von Emily Henry

Buchkritik: "Book Lovers" von Emily Henry

Rezension von “Book Lovers”: ein kurzweiliger Liebesroman mit (zu) viel Kitsch für graue Wintertage

Dass mich „Book Lovers – Die Liebe steckt zwischen den Zeilen“ an meine Kitschgrenze bringen würde, wusste ich schon, als ich das Buch in meiner Lieblingsbuchhandlung bestellte. Schließlich bewirbt der Verlag den Roman damit, dass eine „Enemies to Lovers“-Geschichte die Herzen der Leser*innen dahin schmelzen lässt. Wer zweifelt da noch daran, dass es sich um romantische Unterhaltungsliteratur für Frauen handelt?!

Eigentlich mache ich einen großen Bogen um solche Bücher. Trotzdem wollte ich Book Lovers” lesen – wegen des Hypes um die Autorin Emily Henry. Sie hat Kreatives Schreiben studiert und wird in den USA von vielen Frauen für ihre eingängigen Liebesromane gefeiert. Jedes Jahr bringt sie ein neues Werk heraus, die Nummer 1 der New York Times Bestsellerliste ist ihr stets damit sicher. Ich war neugierig. Warum ist sie so erfolgreich?

Ist es einfache Unterhaltung mit vorhersehbarer Handlung oder wird mich Emily Henry überraschen? Gespannt begann ich „Book Lovers“ zu lesen.

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4. Januar 2025

Buchkritik: “Auf Erden sind wir kurz grandios” von Ocean Vuong

"Auf Erden sind wir kurz grandios" von Ocean Vuong

Kritik von “Auf Erden sind wir kurz grandios”: Ein Buch, das tiefe Spuren hinterlässt!

Poetische Sätze treffen auf gewaltvolle Erinnerungen: Es ist eine Achterbahn der Gefühle für mich, „Auf Erden sind wir kurz grandios“ von Ocean Vuong zu lesen. Der Roman ist ein Brief, den ein Sohn an seine Mutter schreibt – einer Analphabetin. Sie wird ihn nie lesen können.

Der Brief dient vielmehr als Selbstermächtigung für den Verfasser, es ist ein Aufarbeiten des Geschehenen, ein Erinnern, Verstehen und Reflektieren. Das Besondere: Der Brief ist voller Gegensätze: Während die Sprache liebevoll gewählt, an vielen Stellen sehr zart und fragil ist, erschüttert der harte Inhalt.

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1. November 2024

Buchkritik: “4321” von Paul Auster

Buchkritik: "4321" von Paul Auster

Was für eine tolle Konzeption: “4321” von Paul Auster – Rezension

Als ich nach 1259 Seiten von Archibald Ferguson Abschied nehme, bin ich zutiefst traurig. Knapp drei Monate hat mich „4321“ am Feierabend und am Wochenende begleitet. Es war wie eine Sucht. Wann immer ich Zeit hatte, wollte ich wissen, wie es Archie geht, was er erlebt, wie er mit all den vielen Herausforderungen des Lebens klarkommt.

Das Besondere an diesem Buch: Autor Paul Auster lässt seinen jungen Protagonisten gleich viermal durchs Leben stolpern – mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Nach dem Prinzip: Was wäre passiert, wenn…? Paul Auster ist damit ein außergewöhnliches Buch geglückt. Nicht nur diese Konzeption ist hochspannend, sondern auch der Inhalt ist so berührend und bereichernd, dass ich am Ende dankbar war, dass ich diese meisterhafte Literatur lesen durfte – und dadurch so viele neue Gedanken zum Leben bekommen habe.

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15. Oktober 2024

Buchkritik: “Die Interessanten” von Meg Wolitzer

Buchkritik: "Die Interessanten" von Meg Wolitzer

Rezension „Die Interessanten“: ein kluges und wärmendes Buch für die Seele!

Es ist ein Monat, bevor Robert Nixon von seinem Präsidentenamt zurücktritt, als die Außenseiterin Julie Jacobsen von den „Interessanten“ adoptiert wird – und sich in die humorvolle Jules verwandelt. Die fünf anderen Jugendlichen, mit denen sie an einem lauen Abend beim Sommercamp in einem engen Tipi sitzt, kommen alle aus New York. Jules findet:

„ (…) sie waren wie die Mitglieder eines Königshauses oder französische Filmstars.“

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30. September 2024

Buchkritik: “Allegro Pastell” von Leif Randt

"Allegro Pastell" von Leif Randt

Kritik von “Allegro Pastell” von Leif Randt: “Germany’s next Lovestory”!

Sie sind hip, erfolgreich und ihr Leben ist eine große Performance: Tanja Arnheim und Jerome Daimler führen eine Fernbeziehung zwischen Berlin und dem Maintal. Während Tanja als Autorin für ihren Debütroman große Aufmerksamkeit bekam und in der Hauptstadt nun an ihrem zweiten Buch arbeitet, ist Jerome als Webdesigner gefragt. Er erledigt vom Bungalow seiner Eltern aus seine zahlreichen und gutbezahlten Aufträge.

Ihre Beziehung: zunächst scheinbar makellos. Alles ist bis ins letzte Detail durchgeplant. Gefühle, Outfits, Partys: Sie analysieren sich und ihr Verhalten ständig. Was nicht stimmig ist, wird optimiert, bis zur absoluten Perfektion. Doch nach Tanjas 30. Geburtstag kippt die Stimmung. Wird „Germany’s next Lovestory“ trotzdem ein Happy End haben?

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2. Juni 2024

Buchkritik: “Altes Land” von Dörte Hansen

"Altes Land" von Dörte Hansen

Rezension von “Altes Land”: Mehr als ein Frauenroman!

Annes Welt gerät gehörig ins Wanken, als ihr Mann sie betrügt – mit der hübschen Lektorin mit den blutroten Fußnägeln und den langen schwarzen Haaren. Christoph liebt Carola. Die Gewissheit haut Anne um. Die junge Mutter will nur noch weg. Raus aus Hamburg-Ottensen. Sie packt ihre Habseligkeiten zusammen, setzt ihren kleinen Sohn Leon in einen Sprinter und fährt zu ihrer kranteligen Tante Vera, die auf einem heruntergekommenen Hof auf dem “Alten Land” lebt – seit 60 Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg landete sie als kleines Mädchen in dem ächzenden Haus mit Reetdach – ausgehungert und durchgefroren nach dem langen Marsch aus Ostpreußen.

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21. Mai 2024

Buchkritik: “Zu viele Männer” von Lily Brett

"Zu viele Männer" von Lily Brett

“Zu viele Männer” von Lily Brett kommt als “Treasure” mit Lena Dunham ins Kino

Es war an einem Sommertag auf dem Balkon, als ich die Regisseurin Julia von Heinz („Ich bin dann mal weg“, „Und morgen die ganze Welt“) im „Alles gesagt“-Podcast darüber sprechen hörte, dass sie das Buch „Zu viele Männer“ von Lily Brett verfilmt – mit Lena Dunham. 

Lily Brett und Lena Dunham. „Ahhh, was für eine Kombi“, schoss es mir damals in den Kopf. Denn: Ich liebe das Buch „Lola Benksy“ von der jüdischen Autorin. Von „Zu viele Männer“ hatte ich dagegen noch nichts gehört, bestellte es mir deshalb schnell in der Buchhandlung. 

In den 2010er-Jahren bekam ich außerdem von der HBO-Serie „Girls“ nicht genug. Lena Dunham hatte die Story kreiert und stand auch vor der Kamera. Ich fand sie damals großartig.

„Treasure“ heißt nun der Kinofilm von Julia von Heinz, der das Buch und Lena Dunham zusammenbringt. Es ist deshalb Zeit, endlich mal über „Zu viele Männer“ zu schreiben, das ich bereits vor mehr als einem Jahr gelesen habe. 

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8. Mai 2024

Buchkritik: “Der große Sommer” von Ewald Arenz

Der große Sommer" von Ewald Arenz

Rezension von “Der große Sommer”: Flashbacks in die eigene Jugend:

Wenige Tage vor den Sommerferien kommt die niederschmetternde Nachricht: Frieder wird das Schuljahr nicht schaffen, seine Latein- und Mathenoten sind zu schlecht. Er hat nur noch eine Chance: die Nachprüfungen am Ende der Ferien. Statt schönem Urlaub in der Sonne heißt es für den Teenager nun: Latein lernen beim strengen Großvater.

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17. März 2024

Buchkritik: “Auerhaus” von Bov Bjerg

"Auerhaus" von Bov Bjerg

Rezension: Unglaublich bewegend: “Auerhaus”!

In meiner Wohnung gibt es einen riesigen Stapel an ungelesenen Büchern. Darunter sind Klassiker, aktuelle Bestseller, aber auch Romane, die ich blind in der Buchhandlung kaufe – weil mir der Mitarbeitende sie empfiehlt oder weil sie hübsch aussehen. „Auerhaus“ von Bov Bjerg landete über letzteren Weg bei mir.

Es war vor allem das Cover, an dem mein Blick in der Buchhandlung hängenblieb. Eine Wolke mit Regentropfen und eine Sonne sind darauf zu sehen – auf matt-rotem Untergrund. „Eines der schönsten Bücher unserer Tage“, steht darauf. Es ist ein Zitat von Alex Rühle von der Süddeutschen Zeitung.

Neugierig drehte ich das Buch um, las den Klappentext, der keine Zusammenfassung, sondern eine einzelne Textpassage des Romans ist. Sie verrät nicht viel, aber ist so schön, dass ich sofort beschloss, das Werk von Bov Bjerg zu kaufen.

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28. Februar 2024

Buchkritik: “Scherbenpark” von Alina Bronsky

"Scherbenpark" von Alina Bronsky

“Scherbenpark” von Alina Bronsky: Dieses Buch entwickelt einen Sog!

„Scherbenpark“ konnte ich in den vergangenen Tagen nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte um die 17-jährige Sascha aus einem Hochhaus-Ghetto in Berlin entwickelte solch einen Sog auf mich, dass ich am Wochenende einen Bar-Besuch mit Freunden vorzeitig beendete. Ich wollte unbedingt weiterlesen. So spannend ist das Buch von Alina Bronsky. Weiterlesen »

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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