Schmöker: “Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee” von Erich Kästner
Erich Kästners “35. Mai”: Was für ein Spaß!
Ein rollschuhlaufendes Pferd, ein verrückter Apotheker und ein aufgeweckter Junge: „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“ von Erich Kästner ist eine wunderbare Unsinnsgeschichte. Eigentlich für Kinder, doch wer Freude an Quatsch und Unfug hat, wird sie jeden Alters lieben.
Konrad mangelt es an Fantasie
Der Roman ist eine wunderbare Aneinanderreihung von sehr komischen und kuriosen Einfällen. Der neunjährige Konrad besucht jeden Donnerstag seinen Onkel Ringelhuth. Dieser ist Apotheker, alleinstehend und hat immer ein offenes Ohr für seinen Neffen. An diesem 35. Mai geht es Konrad aber gar nicht gut, er muss einen Aufsatz über die Südsee schreiben. Der Grund: Er könne gut rechnen, aber an der Fantasie mangle es ihm, so die Meinung des Lehrers.
Durch den Wandschrank in Onkel Ringelhuths Wohnung beginnen sie deshalb eine Reise in die Südsee. Mit dabei: das rollschuhlaufende Pferd Negro Kaballo.
Im Schlaraffenland legen Hühner Spiegeleier
Bis in die Südsee ist es aber weit, zahlreiche Abenteuer liegen dazwischen. Zuerst landen die drei Reisenden im Schlaraffenland. Der Eintritt ist frei, Kinder bezahlen die Hälfte. Ganz schön faul sind die Menschen dort und dick. Hühner legen Spiegeleier mit Schinken und auf den Wiesen wachsen Regenschirme. Das Schlaraffenland ist aber nur eine Zwischenstation. Weiter geht es für Konrad, Onkel Ringelhuth und Negro Kaballo zu einer Burg, zur verkehrten und zur automatisierten Welt sowie zum Äquator.
Strickende Kängurus und außergewöhnliche Putzfrauen
Staunend las ich Seite um Seite, freute mich über die tollen Einfällen (strickende Kängurus, die Nadeln und Wolle immer im Beutel haben, eine Scheuerfrau, die den Äquator putzt), über die sehr schöne Sprache und die lustigen Ausdrücke („du Strolch“, „Sie vierbeiniger Dickschädel, „du Lausejunge“). Erich Kästners Buch ist eine wunderbare Auszeit vom Alltag.
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Ich habe dieses Buch von meinen Eltern geschenkt bekommen, als ich in die Schule kam. Das war 1970. Ich konnte zwar noch nicht lesen,aber mein Vater hat mir daraus vorgelesen. Es war mein erstes Buch, steht immer noch in meinem Bücherregal und wird hin und wieder auch noch gelesen. Es ist jedes Mal ein großer Spaß, obwohl ich es in- und auswendig kenne.
Mit diesem Buch wurde bei mir die Liebe zu Büchern und die Leidenschaft zum Lesen geweckt.
Ich kann dieses Buch ohne wenn und aber allen ans Herz legen, für die ein Leben ohne Bücher unvorstellbar ist.