30. September 2022

Krimskrams: “Ein Abend mit Irma Chacall”

Irma Chacall
Das ist Irma. Dieses Foto hat Sebastian Heck gemacht. Die anderen Fotos sind alle von Irma.

Irma Chacall: Eine Künstlerin, die Sprache und Fotografie verbindet

Es gibt eine Frau, die Irma Chacall in ihrem Denken, Handeln und bei ihren künstlerischen Arbeiten besonders prägt: Simone de Beauvoir. Von der französischen Philosophin, die mit Jean-Paul Satre und Albert Camus zu den Hauptvertretern des Existentialismus gehört, hat die in Karlsruhe lebende Künstlerin jedes Werk gelesen. Von de Beauvoirs feministischen Ansichten ließ sie sich ebenso inspirieren, wie vom Stil sich zu kleiden.

Irma trägt Schwarz, als wir uns in ihrem Atelier in der Viktoriastraße 12 (V12) treffen. Ihre rotgefärbten Locken tanzen auf dem Kragen ihres Rollkragens, wenn sie beim Sprechen den Kopf bewegt. An den Wänden sind ihre Arbeiten zu sehen: Schwarz-Weiß-Fotografien mit intimen Nahaufnahmen von menschlichen Körpern, reduzierte Zeichnungen von Frauen, Aquarelle und einzelne gerahmte Buchseiten, bei denen sie mit verschiedenen Farben und Formen die meisten Wörter durchgestrichen hat. Übrig geblieben ist ein bedeutungsschwangerer Satz, der losgelöst vom Kontext ist. Text-Cancelling nennt sie dieses Projekt.

Irma Chacall
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3. Mai 2021

Krimskrams: “Ein Nachmittag mit Laura Buschbeck”

Laura Buschbeck
Das ist Laura.

Laura Buschbeck: Kunst, die den Rahmen sprengt!

Laura Buschbeck liebt es, Chaos zu bändigen. Wenn sie mit einer neuen Arbeit beginnt, legt sie die Leinwand zunächst auf den Boden, greift zu Tusche und Wasser, schüttet beides darauf. Wo es von dort aus hingehen wird? „Das weiß ich am Anfang meist noch nicht, das ergibt sich erst im Prozess“, erklärt mir die Künstlerin, als ich sie im April an einem sonnigen Sonntagnachmittag in ihrem Atelier in der Viktoriastraße 12 (V12) besuche.

Mithilfe von Pinsel und Farbe bringt die 29-Jährige danach Struktur auf die Leinwand, fängt das Motiv wieder ein, kontrolliert es. Formt Elemente, die an Landschaften erinnern, an Wasserflächen, Vulkane, Berge und Blätter. Es sind abstrakte Werke, die der Fantasie freien Lauf lassen, eine Sogkraft haben, Lebendigkeit und Dynamik ausstrahlen, mich an den Urknall denken lassen.

Laura Buschbeck erhielt für ihre Arbeit bereits ein Stipendium der Baden-Württemberg Stiftung, den Preis der baden-württembergischen Landesstiftung „Humanismus heute“. Außerdem wurde sie 2019 mit dem Kunstpreis „Künstler in Baden-Baden“ ausgezeichnet. Sie ist die jüngste Künstlerin, die diesen Preis jemals erhielt.

„Es lief gerade alles so gut, dann kam Corona“, erzählt mir Laura bei meinem Besuch. Das bedeutet bis heute für sie: keine Ausstellung mehr, keine Möglichkeit, ihre Werke einer größeren Öffentlichkeit zu zeigen. Eine frustrierende Situation. Nun ist zumindest eines ihrer Werke anlässlich des Kunstprojekts „Projekt F“ bis 8. Juni im „Kirchenfenster“ in der Erbprinzenstraße 14 zu sehen.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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