13. Februar 2021

Buchkritik: “Drei auf Reisen” von David Nicholls

Drei auf Reisen von David Nicholls

Drei auf Reisen von David Nicholls: Dieses Buch ist toll!

Ich bin David Nicholls-Fan. Meine Begeisterung für den Briten begann mit „Zwei an einem Tag“. Ich saß damals stundenlang auf meinem Bett und las hektisch Seite um Seite. Ich konnte gar nicht genug von dieser wunderbaren Geschichte um Emma und Dexter bekommen. Danach lief ich schnurstracks in die Buchhandlung und kaufte mir alle bereits erschienen Bücher von David Nicholls – las, las und las.

Groß war meine Vorfreude deshalb nun auch auf sein neuestes Werk „Drei auf Reisen“. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Ich bin erneut komplett begeistert. „Drei auf Reisen“ ist intelligent, witzig, melancholisch und einfach unfassbar kurzweilig.

Eherettung in Europa

Dabei klingt der Plot nicht besonders spektakulär: Douglas und Connie sind seit 20 Jahren verheiratet. Während er sich immer noch rundum wohl in der Ehe fühlt, spielt sie mit dem Gedanken, sich zu trennen. Douglas ist vor den Kopf gestoßen und möchte nicht kampflos aufgeben. Deshalb fährt das Ehepaar mit dem 17-jährigen Sohn Albie nochmals gemeinsam in den Urlaub. Eine „Grand-Tour“ von Paris, über Amsterdam, München und Rom nach Barcelona.

Viel Dynamik

Das Besondere an dem Roman sind seine 180 Kapitel, die unterschiedlich lang sind – von einem Satz bis hin zu mehreren Seiten. Das bringt große Dynamik in das Geschehen. Die Geschichte spielt sich aus der Sicht von Douglas ab. Er erzählt auf muntere Art vom Ist-Zustand und blickt immer wieder zurück. So erfahre ich, wie er sich in Conny verliebte und wie die Ehe verlief. Durch den detailliert beschriebenen Städte-Trip reise ich als Leserin quasi mit – ist mit im “Louvre” oder in den Coffee-Shops in Amsterdam.

Mitten aus dem Leben!

David Nicholls hat in “Drei auf Reisen” wunderbare Charaktere geschaffen, die mitten im Leben stehen. Douglas, ein disziplinierter, promovierter Wissenschaftler und daneben Connie, eine Künstlerin, die sich im Chaos wohlfühlt. Dass das nicht gut gehen kann, merkt man als Leser schneller als Douglas, der völlig vernarrt in seine Frau ist. Ich hätte ihn an vielen Stellen am liebsten geschüttelt und gesagt: Das macht keinen Sinn, lass es! Aber Douglas kämpft, auch um die Anerkennung seines Sohnes, der seiner Mutter viel näher steht.

Sehnsucht nach Douglas

„Drei auf Reisen“ unterhält durchgehend. Der Roman trifft viele Dinge auf den Punkt. Mit Douglas hat David Nicholls wieder einmal einen männlichen Protagonisten geschaffen, der sich gerne selbst im Weg steht, aber das Herz am rechten Fleck hat – und dem ich unglaublich viel Sympathie entgegengebracht habe. Ein toller Roman, den ich sehr empfehlen kann!

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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