15. April 2023

Buchkritik: “Ein einfaches Leben” von Min Jin Lee

"Ein einfaches Leben" I Min Jin Lee

„Ein einfaches Leben“: Binge-Reading mit dem Roman von Min Jin Lee

Selten begegnet mir ein Buch, das federleicht zu lesen ist und gleichzeitig den Horizont für andere Kulturen öffnet. Entweder sind die Romane trivial und oberflächlich oder schwer zugänglich und dafür intelligent.

Genau diese seltene Kombination aus Unterhaltung und Tiefgang ist der Autorin Min Jin Lee mit ihrem Buch „Ein einfaches Leben“ gelungen. Ihr Weltbestseller, der im Original „Pachinko“ heißt, vereint eine spannende Familiengeschichte, die sich über rund 90 Jahre des 20. Jahrhunderts erstreckt. Sie handelt von Widerstandskraft, Leidensfähigkeit und Mut.

Ich habe das Buch in wenigen Tagen durchgelesen. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an so gefesselt, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie schnell die Zeit vergeht. Es war beste Unterhaltung. Binge-Reading statt Binge-Watching.

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13. Februar 2022

Schmöker: “Ikigai” von Ken Mogi

"Ikigai" von Ken Mogi

Ken Mogi: „Ikigai. Die japanische Lebenskunst“ – ein inspirierendes Buch!

Als mein japanischer Mitbewohner und ich vor einiger Zeit mit unzähligen Kisten, Tüten und Möbeln in unsere gemeinsame Wohnung einzogen, waren elf Grünpflanzen dabei. Fünf von mir, sechs von ihm. Eine Grünlilie, ein Elefantenbaum, ein Bogenhanf und eine Orchidee unter anderem. Nichts Spektakuläres, ganz gewöhnliche Zimmerpflanzen.

Am Ende des Umzug-Wahnsinns schleppte mein Mitbewohner vorsichtig in einem Pappkarton kleine, mit Wasser gefüllte Becher in die Küche. Mit Zahnstochern durchbohrte Avocadokerne lagen oben auf den Plastikränden und berührten mit ihrer unteren Hälfte das Wasser. „Was ist das für ein Projekt?“, fragte ich ihn erstaunt. „Das werden Avocadobäume“, erklärte er mir optimistisch. Ich musste lachen, Avocadobäume züchten. Was für eine nette Idee!

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10. November 2021

Schmöker: “Brüste und Eier” von Mieko Kawakami

"Brüste und Eier" von Mieko Kawakami

Rezension: “Brüste und Eier”: ein Roman, in dem Männer nur Nebenrollen spielen

Es war mein japanischer Mitbewohner, der mir vom Buch „Brüste und Eier“ erzählte. Bei seinem letzten Heimatbesuch hatte er das Buch von Mieko Kawakami gekauft und mitgebracht. In Japan hatte der Roman vor allem bei konservativen Männern für großen Wirbel gesorgt, aber auch den wichtigsten Literaturpreis gewonnen.

Der Grund für die Aufregung: „Brüste und Eier“ stellt patriarchale Gesellschaftsnormen infrage, beschäftigt sich kritisch mit Schönheitsidealen und damit, wie Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen können. Es handelt von der Menstruation, Brust-OPs und der Suche nach einem Samenspender. Männer spielen nur Nebenrollen.

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28. Oktober 2020

Heimat: “Japan”

Credit: JJ Ying

Japanischer Wind in meinem Leben!

Mein Mitbewohner kommt aus Japan. Bevor er mit seinen Koffern und Kisten vor der Wohnungstür stand, hatte ich mich nur wenig mit dem fernöstlichen Land beschäftigt. Sushi, Mila Superstar, Fukushima. Das waren bis zu unserer Begegnung die ersten drei Substantive, die mir zu Japan einfielen.

Mein Wissen ist in den vergangenen Monaten enorm gewachsen. Ich weiß, dass in Japan Umarmungen bei der Begrüßung unüblich sind, die Emanzipationsbewegung der Frauen deutlich hinter der in Deutschland ist und es Okinawa gibt, eine Insel, die so traumhaft aussieht, dass ich dort unbedingt hin möchte.

Credit: Vladimir Haltakov
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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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