5. Februar 2020

Schmöker: “Die Entdeckung des Himmels” von Harry Mulisch

Eine Grenzerfahrung: “Die Entdeckung des Himmels”

„Die Entdeckung des Himmels“ hat mich an meine Grenzen geführt. Religion, Physik, Philosophie, Mystik und noch vieles mehr – Harry Mulisch packt die unterschiedlichsten Disziplinen in das knapp 900 Seiten lange Werk. Ausführlich und detailliert beschreibt er wissenschaftliche Phänomene, Entdeckungen und geschichtliche Zusammenhänge.

Solche Dinge mal kurz in der Mittagspause oder in der Bahn zu lesen, das ist anstrengend und keine Erholung. Mehrmals legte ich deshalb „Die Entdeckung des Himmels“ zur Seite, begann mit anderen  Büchern, griff dann aber doch immer wieder zurück, konnte es letztlich nicht lassen, wollte wissen, wo die Geschichte hinführt. Es hat sich gelohnt, trotz aller Mühen ist „Die Entdeckung des Himmels“ ein unwahrscheinlich beeindruckendes und bereicherndes Buch. Weiterlesen »

keine Kommentare
29. Januar 2020

Schmöker: “Er ist wieder da” von Timur Vermes

 

“Er ist wieder da”: eine spezielle Satire 

Kann ich über Adolf Hitler lachen? Das fragte ich mich, als ich “Er ist wieder da” von Timur Vermes in der Buchhandlung sah. Eigentlich hatte ich gar kein Interesse daran, mich damit näher auseinanderzusetzen. Aber dann legte es mir mein Arbeitskollege vor wenigen Wochen auf den Schreibtisch – und ich begann zu lesen. Weiterlesen »

keine Kommentare
26. Januar 2020

Schmöker: “Der Koch” von Martin Suter

418E-ss1ZIL._SX314_BO1,204,203,200_

“Der Koch” von Martin Suter: Erotik und Krimi in einem

Er zaubert Love-Food, das alle Hemmungen verschwinden lässt: Der tamilische Koch Maravan bietet mit der attraktiven Kellnerin Andrea ein Catering der besonderen Art an. Er kocht spezielle aphrodisierende Menüs zuerst nur für zerstrittene Paare, dann für zwielichtige Politiker und Männer aus der Wirtschaft. Das geht nur eine Weile gut, moralische Fragen kommen auf.

„Der Koch“ von Martin Suter ist eine Mischung aus erotischem Roman (ohne Schlüpfrigkeiten) und ein wenig Kriminalgeschichte. Die erste Hälfte las ich rasend schnell, die zweite zog sich dagegen sehr. Auch das Ende kommt ohne großen Knall aus. Fazit: ein solides Buch für triste Sonntage. Weiterlesen »

keine Kommentare
14. Januar 2020

Heimat: “Ein Nachmittag mit Lisa-Maria Seydlitz”

DSC_0266

19 Fragen an Lisa-Maria Seydlitz

Ihren Debütroman „Sommertöchter“ hat Lisa-Maria Seydlitz 2012 bei DuMont veröffentlicht. Eine Geschichte über Verlust, Veränderungen und Freundschaft.

Die 29-Jährige lebt in Mannheim und arbeitet als Redakteurin in Karlsruhe. Wie es war, ihr Buch zum ersten Mal in den Händen zu halten, was sie an der Fächerstadt mag und wer der heimliche Held ihrer Kindheit ist, all das verrät sie hier: Weiterlesen »

keine Kommentare
12. Januar 2020

Buchkritik: “Das Herzenhören” von Jan-Philipp Sendker

"Das Herzenhören" von Jan-Philipp Sendker

“Das Herzenhören”: viel zu viele Adjektive

Es tut mir wirklich leid, diese Buchkritik über “Das Herzenhören” von Jan-Philipp Sendker zu schreiben. Eine gute Freundin hat mir diesen Roman sehr empfohlen. Nun, nach 131 Seiten, muss ich jedoch ehrlich sagen: Ich kann das Buch nicht zu Ende lesen. Die Geschichte ist abstrus, es wimmelt nur so von Adjektiven und Beschreibungen. Das Schöne ist außerdem so sehr gewollt, dass genau das verloren geht. Weiterlesen »

4 Kommentare
5. Januar 2020

Schmöker: “Der Report der Magd” von Margaret Atwood

“Der Report der Magd”: Willkommen in der religiösen Diktatur

Keine Jeans, kein Make-up, keine Partys: In Nordamerika haben religiöse Fundamentalisten die Macht übernommen und den totalitären Staat Gilead errichtet. Es herrscht dort ein Leben der Entbehrungen. Vor allem für Frauen, die nach einer Atom-Katastrophe zum größten Teil unfruchtbar sind. Die wenigen Damen, die noch Kinder auf die Welt bringen können, werden den verschiedenen Führungskräften zugeteilt. Ihre einzige Funktion: als Gebärmaschinen aktiv sein. Erfüllen sie ihre Aufgabe nicht, droht ihnen die Kolonie – ein Ort, wo sie verseuchten Müll sortieren müssen und nur noch auf den Tod warten können.

Desfred ist eine dieser sogenannten Mägde. Sie ist die Erzählerin des dystopischen Romans „Der Report der Magd“ von Margaret Atwood oder „The handmade’s tale“ wie er im Original heißt. Obwohl die Amerikanerin das Werk bereits in den 1980er-Jahren schrieb, hat es an Aktualität keineswegs eingebüßt. Im Gegenteil. Zu was ist der Mensch fähig? Die Autorin zeigt die dunkelsten Abgründe. George Orwell lässt grüßen.

2017 hat Margaret Atwood für ihr Kultbuch den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommen. Auch eine TV-Serie mit mehreren Staffeln gibt es inzwischen.

Weiterlesen »
keine Kommentare
4. Januar 2020

Buchkritik: “Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele” von Suzanne Collins

Tribute von Panem

“Die Tribute von Panem”: schwierige Unterhaltung

Was steckt hinter dem Gewinner des Jugendliteraturpreises 2010? Nachdem mir mehrere Freunde begeistert von “Die Tribute von Panem” erzählt hatten, war ich neugierig geworden. Gelesen habe ich den ersten Teil der Trilogie nun innerhalb kürzester Zeit. Fazit: Ich bin hin- und hergerissen. Es ist sehr gelungene Unterhaltung, doch finde ich die Geschichte für Jugendliche schwierig. 24 Heranwachsende, die sich gegenseitig niedermetzeln, davon bin ich alles andere als ein Fan. Weiterlesen »

keine Kommentare
30. Juli 2019

Schmöker: “Ein ganzes halbes Jahr” von Jojo Moyes

Was für ein Kitsch: “Ein ganzes halbes Jahr” von Jojo Moyes

Wochenlang stand „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes auf den Bestseller-Listen ganz oben. Trotzdem kam ich nie in Versuchung, mich mit der Geschichte von Lou und Will näher zu beschäftigen. Spätestens seit ich „Die Frau des Zeitreisenden“ gelesen habe, mache ich einen großen Bogen um Bücher, bei denen es offensichtlich primär um das Suchen und Finden der Liebe geht. Für zuviel Romantik und Kitsch bin ich leider nicht empfänglich. Ausnahme ist einzig “Zwei an einem Tag”.

Nun bekam ich jedoch, als ich krank war, den Tipp einer lieben Freundin, mir doch „Ein ganzes halbes Jahr“ zu kaufen. Na gut, dachte ich, gebe ich dem Buch eine Chance. Ich besorgte es mir gleich und begann zu lesen – bis zum bitteren Ende. Zig Male fluchte ich. Weiterlesen »

keine Kommentare
13. Juli 2019

Schmöker: “Zeitoun” von Dave Eggers

Zeitoun

“Zeitoun”: Eine brillante literarische Reportage

An manchen Stellen schauderte es mich, an anderen litt ich und am Ende war ich einfach nur erleichtert. „Zeitoun“ ist packend und spannend wie ein Thriller. Aber auch äußerst klug und gibt einen guten Einblick, was nach dem Hurrikan Katrina in New Orleans los war. Die literarische Reportage rund um einen syrischen Familienvater erzählt von Anarchie gepaart mit Verzweiflung und Mut. Ab der zweiten Hälfte wird es gar so dramatisch, dass ich oft fluchte, dass dies eine wahre Geschichte ist, die Dave Eggers da erzählt. Und keine Fiktion. Weiterlesen »

keine Kommentare
26. Juni 2019

Schmöker: “Was ich liebte” von Siri Hustvedt

656-was-ich-liebte

“Was ich liebte”: Vom netten Roman zum spannenden Thriller

Es beginnt so harmlos. Als ich die ersten Seiten von „Was ich liebte“ zu lesen begann, dachte ich: „Ach, das liest sich aber schön.“ Bei den ersten rund 200 Seiten handelt es sich um einen netten Roman um zwei Künstler-Ehepaare, die in Brooklyn leben. Es geht um Leo und Erica sowie Bill und Violet. Um die gewöhnlichen Irrungen und Wirrungen der Liebe – mit interessanten Exkursen zur Literatur, Kunst und Psychologie.

Doch Seite für Seite steigert sich in „Was ich liebte“ die Spannung – auf so subtile Weise, dass ich zunächst kaum bemerkte, wie sehr mich dieser Roman verschlang und Platz in meinem Denken einnahm. Schließlich konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Erzählte Freunden ständig davon. Schönheit, Spannung, Schwieriges: „Was ich liebte“ vereint alles. Siri Hustvedt hat mit diesem Roman ein kleines literarisches Meisterwerk geschaffen. Weiterlesen »

keine Kommentare
1 12 13 14 15

Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

Newsletter abonnieren
Etwas verloren?
Vergangenes
Facebook
Instagram
Instagram@miriam_steinbach