Reisen: Ein paar Tage im Athener Stadtteil Exarchia
Streetart, verriegelte Häuser, viele Künstler*innen und Studierende: Es war während der Flüchtlingskrise 2015, als ich das erste Mal von Athens Stadtteil Exarchia hörte. Dort hatten Aktivst*innen aus der linken Szene Häuser besetzt und sie als Unterkünfte an geflüchtete Menschen übergeben.
Was verbirgt sich hinter diesem Stadtteil, aus dem sich die Polizei weitgehend zurückgezogen hat, in dem sich Menschen aber gegenseitig helfen, eine eigene Gesundheitsversorgung aufgebaut haben und sich in Cafés zum Austausch treffen? In dem die Kultur boomt, viele Akademiker*innen wohnen, aber auch Mülltonnen brennen und der Drogenhandel auf öffentlichen Plätzen stattfindet.
Ich wollte mir selbst ein Bild davon machen, fragte im Dezember 2016 eine Freundin, ob sie mitkommen möchte – und sie sagte ja. Über Airbnb suchten wir uns dann Anfang November eine Unterkunft in Exarchia. Es war das Angebot von Romanos, das uns beiden sofort zusagte: bunte Möbel, zentral und mit tollen Bewertungen.