7. Januar 2023

Netflix-Serie: “Ginny & Georgia”

Kritik von „Ginny & Georgia“: kaputter als die “Gilmore Girls” – Staffel 1 und 2

„Wir sind wie die Gilmore Girls, nur mit größeren Brüsten“, sagt Georgia (Brianne Howey) in der ersten Folge von „Ginny & Georgia“ zu ihrer Tochter Ginny (Antonia Gentry). Für mich ist das nicht der einzige Unterschied: Sie sind rauer, kaputter und dadurch so viel interessanter als Lorelai und Rory.

Während die „Gilmore Girls“ bei ihrer TV-Strahlung Anfang der 2000er-Jahre komplett an mir vorbeirauschten, gab ich ihnen vor zwei Jahren auf Netflix nochmals eine Chance. Die erste Staffel fand ich zwar ganz nett, in der zweiten flog ich aber raus. Der Spannungsbogen um das Kleinstadtleben in Stars Hollow war mir auf Dauer zu schwach.

Ganz anders ergeht es mir mit „Ginny & Georgia“ und ihren Geschichten aus Wellsbury. Schon nach fünf Minuten der ersten Staffel wusste ich: Diese Serie mag ich, diese Charaktere sind facettenreich und spannend. Nun ist die zweite Staffel erschienen.

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13. August 2022

Buchkritik: “Heimkehren” von Yaa Gyasi

Heimkehren - Yaa Gyasi

“Heimkehren”: ein wunderbares Buch mit bewegenden Geschichten

Erst Sophie Passmann, dann Sarah Kuttner: In den vergangenen Wochen erlebten gleich zwei weiße Frauen einen tobenden Shitstorm in den sozialen Medien. Der Grund: Sie äußerten sich unangebracht (Passmann) und sehr borniert (Kuttner) über Schwarze Menschen.

Es wunderte mich sehr, dass beide Frauen in der Öffentlichkeit überhaupt etwas Kritisches zum Thema Rassismus sagten. Es gibt eine Sache, die ich in den vergangenen Jahren gelernt habe: Als weiße Frau halte ich mich verbal zurück, wenn Betroffene von ihren Erfahrungen und Bitten zum Thema Rassismus erzählen – vor allem in den sozialen Medien.

Stattdessen versuche ich, viel darüber zu lesen – um die Geschichte besser zu verstehen und sensibel für Ungerechtigkeiten zu sein. Neben Sachbüchern greife ich gerne zu Literatur von Schwarzen Autor*innen, beispielsweise von Chimamanda Ngozi Adichi, Bernadine Evaristo und Colson Whitehead. Nun habe ich zufällig beim Dumont-Verlag „Heimkehren“ von Yaa Gyasi entdeckt – und bin unfassbar begeistert von diesem ganz besonderen Roman.

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22. Juli 2021

Schmöker: “Zähne zeigen” von Zadie Smith

"Zähne zeigen" von Zadie Smith

Klassiker der englischen Gegenwartsliteratur: „Zähne zeigen“ von Zadie Smith – eine Krititk

Es ist der 1. Januar 1975, als Archie versucht, sich mit einem Staubsauger das Leben zu nehmen. Seine Frau hat ihn verlassen, alleine lebt er nun mit 47 Jahren in einer Einzimmerwohnung, die über einer Pommesbude liegt.

Um seinem unglücklichen Dasein ein Ende zu bereiten, setzt er sich am Silvesterabend in sein Auto, fährt los, parkt vor einer Halal-Fleischerei im Nordwesten Londons und schließt seinen Staubsauger an den Auspuff.

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24. Juni 2021

Schmöker: “Americanah” von Chimamanda Ngozi Adichie

"Americanah" von Chimamanda Ngozi Adichie

Kritik von “Americanah”: Ein kluger Roman, der sich mit den wichtigen Themen unserer Zeit befasst!

Es ist der Beton auf ihrer Seele, der Ifemelu dazu bringt, nach 13 Jahren wieder nach Nigeria zurückzukehren. Schicht für Schicht hat sich in den USA die Unzufriedenheit in ihr breitgemacht. Wieder nach Afrika zu fliegen, ist aber keine leichte Entscheidung für die junge Frau. In Princeton hat sie ein begehrtes Stipendium erhalten, mit ihrem Freund Blaine führt sie eine solide Beziehung und ihr Blog über Rassismus wird von Tausenden Menschen gelesen.

Doch Ifemelu hat Sehnsucht. Sie möchte zurück nach Lagos, wo ihre Familie und ihre Jugendliebe Obinze (Zed) leben. Zu Zed hat sie einige Jahre zuvor jäh den Kontakt abgebrochen. Nun ist er ein erfolgreicher Geschäftsmann, mit einer anderen Frau verheiratet und hat eine kleine Tochter. Trotzdem schreibt sie ihm eine Email und kündigt ihre Rückkehr an. Was wird passieren?

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28. März 2021

Schmöker: „Ministerium der Träume“ von Hengameh Yaghoobifarah

Ministerium der Träume“ von Hengameh Yaghoobifarah

„Ministerium der Träume“: ein Roman, der Bilder erzeugt und Töne erklingen lässt

TRAUM(A)FABRIK. Es braucht nur einen einzigen Buchstaben, um einen Traum platzen zu lassen. Protagonistin Nasrin entdeckt das zusätzliche „a“ im Graffito auf dem Gebäude gegenüber ihres Balkons nur wenige Stunden nachdem ihre Schwester Nushin bei einem Autounfall starb. War es Schicksal, ein Selbstmord oder ein Mord? Es ist zunächst unklar.

Nushin war alleinerziehende Mutter. Ihr letzter Wille im Testament: Ihre Schwester Nasrin soll sich um die pubertierende Parvin kümmern, die Vormundschaft für sie übernehmen. Nasrin sagt ja, packt ihre Koffer und zieht in die Wohnung zu ihrer Nichte. Nach und nach entdeckt sie dort Hinweise, dass mit dem Unfall ihrer Schwester irgendetwas nicht stimmt. Nasrin begibt sich auf Spurensuche. Was ist mit Nushin passiert?

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31. Dezember 2020

Schmöker: “Underground Railroad” von Colson Whitehead

Underground Railroad von Colson Whitehead

Ein Blick in das finstere Amerika: „Underground Railroad“

Erbarmungslos, grausam und an vielen Stellen kaum zum Aushalten: „Underground Railroad“ hat mich emotional fertiggemacht. Manche Absätze musste ich überspringen, weil die Beschreibungen über das Leben von Sklaven auf einer Baumwollplantage in Georgia so furchtbar waren, dass es mir den Magen zusammenzog, mich erschaudern ließ.

Die Erzählungen von Autor Colson Whitehead trafen mich deshalb so sehr, weil sie zwar fiktiv sind, gleichwohl die wahren Begebenheiten in den USA im 19. Jahrhundert widerspiegeln. Genau aus diesem Grund ist das Buch auch so wichtig: Es führt zurück zu den Rassismus-Wurzeln in den Südstaaten und ermöglicht dadurch ein besseres Verständnis der heutigen Konflikte.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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