4. August 2021

Flimmerkasten: “Fabian oder Der Gang vor die Hunde”

Ein außergewöhnlicher Film: „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“

Es flirrt, wackelt und die Szenen wechseln brüchig ineinander. Die ersten 30 Minuten von „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ sind anstrengend. Hätte ich das wundervolle Buch von Erich Kästner nicht gelesen, wäre es mir wohl schwer gefallen, einen Zugang zu finden. Mit solch einem experimentellen Einstieg hatte ich nicht gerechnet.

Aber: Die ungewöhnlichen Szenen faszinieren mich auch von der ersten Sekunde an. Die abwechslungsreiche Kameraführung, die schnellen Schnitte: „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ sprüht vor Kreativität und Liebe zum Detail. Regisseur Dominik Graf und Kameramann Hanno Lentz haben einen besonderen Film geschaffen, der lange nachwirkt.

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7. Juli 2021

Flimmerkasten: “Nomadland”

“Nomadland”: Es lebe die Freiheit!

Fern (Frances McDormand) fühlt sich nur frei, wenn sie mit ihrem weißen Van quer durch die USA fährt. Durch die karge Wüste und naturgewaltigen Nationalparks, entlang der felsigen Küste mit den tosenden Wellen.

„Vanguard“ hat Fern ihren treuen Gefährten mit den Rostflecken genannt. Mit ihm kommt sie nicht nur von einem Gelegenheitsjob zum nächsten. „Vanguard“ ist auch ihr Zuhause. In ihm schläft sie bei Eiseskälte, erledigt in einem Eimer ihre größeren und kleineren Bedürfnisse und hat in den Schränken ihre wichtigsten Andenken verstaut.

Fern ist eine moderne Nomadin und steht im Mittelpunkt von „Nomadland“, einem wunderschönen und eindrucksvollen Film.

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19. Februar 2021

Schmöker: “Die Wand” von Marlen Haushofer

Die Wand I Marlen Haushofer

“Die Wand” von Marken Haushofer:  Abseits der Zivilisation

Über Nacht ist sie plötzlich da: die Wand. Sie ist glatt, kalt, undurchsichtig und trennt eine Frau, die allein in einer Jagdhütte in den Bergen schläft, vom Rest der Welt. Warum ist die Wand da, was ist mit den anderen passiert? Es bleibt ein Rätsel. Nur mit einem Hund, einer Kuh, einem Stier und Katzen bestreitet die Frau von nun an ihr Leben. Fernab der Zivilisation, mitten in der Natur.
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19. Dezember 2020

Flimmerkasten: “Aus dem Nichts”

NSU-Drama “Aus dem Nichts”: Langweile kommt keine auf!

Hmmm. Hin- und hergerissen sitze ich beim Abspann von „Aus dem Nichts“ in meinem Kinosessel. Mit einem großen Wumm endet der neue Film von Fatih Akin – und auch die 106 Minuten davor sind voller Dynamik und Spannung. „Aus dem Nichts“ berührt, erschüttert und lässt mich am Ende erschlagen und nachdenklich zurück.

Doch, irgendwie, so ganz rund ist der Film zunächst nicht für mich. An einigen Stellen bin ich sehr irritiert, vor allem deshalb, weil in meinem Kopf ständig der Vergleich mit dem tatsächlichen NSU-Geschehen abläuft. Regisseur Fatih Akin hat die Parallelen auch bewusst gesetzt. Im Abspann erinnert er nochmals an die Untaten von Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Weiterlesen »

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9. November 2020

Flimmerkasten: “A long way down”

Nick Hornbys Literaturverfilmung:  “A long way down”

Es ist weder die beste Zeit, noch der beste Ort: Moderator Martin Sharp hat sich ausgerechnet die Silvesternacht und das beliebteste Selbstmord-Hochhaus in der Stadt ausgesucht, um sein Leben zu beenden. Keine gute Wahl. So dauert es nicht lange und drei weitere Verzweifelte stehen neben ihm: Jess, JJ und Maureen. Sie kommen ins Gespräch und beschließen einen Pakt. Sie möchten dem Leben noch eine Chance geben – sechs Wochen lang bis zum Valentinstag. Eine turbulente Zeit beginnt. Weiterlesen »

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2. August 2020

Flimmerkasten: “Taxi Teheran”

Goldener Bär für Taxi Teheran

Die zwölfjährige Hana quasselt ohne Unterbrechung. Sie soll für die Schule einen Film drehen. Aber ganz schön viele Regeln gibt es zu beachten: Mann und Frau dürfen sich nicht berühren. Die Guten dürfen keine Krawatten tragen und das Thema sollte weder politischer noch wirtschaftlicher Natur sein. Hana erzählt dies dem iranischen Regisseur Jafar Panahi. Er ist ihr Onkel und holt sie an diesem Tag mit einem alten Taxi von der Schule ab. „Mit so einer Schrottkarre kommst du mich abholen? Ich hab allen in der Schule erzählt, dass mein Onkel Regisseur ist, und dann kommst du mit so was hier an?“, echauffiert sie sich mit ihrer hohen Mädchenstimme. Jafar Panahi bleibt gelassen und fährt los.

Hana ist nur eine von mehreren Fahrgästen, die an diesem Tag in seinem Taxi Platz nehmen. Wie ein Dokumentarfilm kommt „Taxi Teheran“ daher – ist es aber nicht. Jafar Panahi hat ein  wunderbares Werk geschaffen, das einen Einblick in das derzeitige Leben in Irans Hauptstadt gibt – intelligent, nachdenklich und an vielen Stellen außerordentlich komisch. Verdient hat er bereits den Goldenen Bären gewonnen. Da er offiziell aber 20 Jahre Berufsverbot hat und sich kaum in der Öffentlichkeit zeigt, kam Hana in Berlin auf die Bühne und nahm den Preis entgegen.  Weiterlesen »

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15. Mai 2020

Heimat: “Ein Kaffee im Zwischenraum”

Das sind Katharina (links) und Sophie.

„Zwischenraum“ in der Kaiserpassage Karlsruhe

Haar-Utensilien raus, Kunst rein: Studentinnen der Hochschule für Gestaltung (HfG) und die „Kurbel“ haben in der Kaiserpassage in einem leer stehenden Friseurladen den „Zwischenraum“ geschaffen. Bis 7. Juni gibt es dort verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema „Kino“. „Neben Filmvorführungen sind Workshops, Konzerte, Diskussionen, Ausstellungen und Performances geplant“, sagt Sophie Burger von der „Kurbel“. Außerdem kann jeder von dienstags bis sonntags zwischen 15 und 19 Uhr zum Arbeiten vorbeikommen, fügt Katharina Küster von der HfG hinzu.

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7. April 2020

Flimmerkasten: “In meinem Kopf ein Universum”

 

Bewegend, aber nicht kitschig: “In meinem Kopf ein Universum”

Er kann nicht richtig greifen, laufen und auch das Sprechen bleibt ihm verwehrt: Mateus leidet an einer zerebralen Bewegungsstörung – von Geburt an. Ärzte halten ihn so wenig aufnahmefähig wie „Gemüse“. Doch seine Mutter glaubt fest daran, dass Mateus’ Verstand funktioniert und er bewusst mitbekommt, was um ihn herum geschieht. Der Film „In meinem Kopf ein Universum“ beruht auf einer wahren Geschichte. Der polnische Regisseur Maciej Pieprzyca hat sie nun auf die Leinwand gebracht und 108 Minuten geschaffen, die tief bewegen, aber trotz der Tragik keineswegs schwer sind oder kitschig. Im Gegenteil: Es ist ein Film entstanden, der so wunderschön ist, dass er noch lange nachwirkt.

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7. April 2020

Schmöker: “Nathalie küsst” von David Foenkinos

Eine etwas andere Liebesgeschichte: “Nathalie küsst” von David Foenkinos

Nathalie und Francois begegnen sich auf einer Straße in Paris. Stammelnd spricht er sie an, schafft es, sie innerhalb einer Minute zum Lachen zu bringen. Es macht klick. Die beiden verlieben sich ineinander, heiraten, sind glücklich mit ihrem Leben. Bis ein Autounfall alles zerstört. Nathalie muss ihr Leben neu sortieren. Zum Glück gibt es da Marcus, ihren wenig attraktiven, aber liebenswerten Arbeitskollegen…

Das Buch “Nathalie küsst” legte mir eine Freundin ans Herzen. Allein wegen des sehr banalen deutschen Titels hätte ich es mir sonst wohl nicht gekauft. Auch die Thematik (Mann stirbt, Frau bleibt traurig zurück) hätte mich ansonsten abgeschreckt. Aber aufgrund der Empfehlung kaufte ich es trotzdem. Und hatte sehr viel Freude damit. Gelesen habe ich es nun während meines Urlaubs innerhalb weniger Tage. Weiterlesen »

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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