24. September 2021

Schmöker: “Das weibliche Prinzip” von Meg Wolitzer

"Das weibliche Prinzip" von Meg Wolitzer

Ein sanftes Buch mit weisen Ansichten: “Das weibliche Prinzip” – Kritik

Der Roman „Das weibliche Prinzip“ von Meg Wolitzer war mir bereits 2018 in den Buchhandlungen aufgefallen – vor allem wegen seines tollen Covers, das Weiblichkeit auf abstrakte und bunte Weise darstellt.

Dass das Buch trotzdem nicht sofort in meiner Einkaufstasche landete, lag vor allem am Titel. Ich erwartete eine trockene, sachbuchartige Geschichte. Erst als ich im vergangenen Winter von Meg Wolitzer „Die Interessanten“ las, unglaublich berührt von diesem Buch war, begann ich mich ernsthaft mit ihren weiteren Werken auseinanderzusetzen. So landete nun „Das weibliche Prinzip“ doch noch bei mir – zum Glück.

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16. September 2021

Schmöker: „Das Nest“ von Cynthia D’Aprix Sweeney

„Das Nest“ von Cynthia D'Aprix Sweeney

Kritik „Das Nest“ von Cynthia D’Aprix Sweeney: Verdirbt Erben den Charakter?

Es war solch eine beruhigende Aussicht: Mehrere Hunderttausend Dollar sollten die vier Geschwister Melody, Jack, Beatrice und Leo erben – an Melodys 40. Geburtstag. Es sind nur noch wenige Monate, bis endlich das Geld aus dem „Nest“ fließt. Doch Lebemann Leo macht ihnen allen einen Strich durch die Rechnung.

Auf einer Hochzeit bandelt er betrunken und zugekokst mit der 19-jährigen Bedienung Matilda an, schleppt sie in seinen Flitzer, baut einen Unfall – und muss daraufhin eine immense Summe Schmerzensgeld an Matilda bezahlen.

Da Leo soviel Geld selbst nicht hat, öffnet die Mutter heimlich das „Nest“ und gibt ihrem ältesten Sohn einen großen Teil davon. Der Aufschrei in der restlichen Familie ist groß, als es ans Licht kommt. Geplante Projekte stehen auf der Kippe, Lebensentwürfe geraten durcheinander, die vier Geschwister stehen vor ganz neuen Herausforderungen.

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22. Juli 2021

Schmöker: “Zähne zeigen” von Zadie Smith

"Zähne zeigen" von Zadie Smith

Klassiker der englischen Gegenwartsliteratur: „Zähne zeigen“ von Zadie Smith – eine Krititk

Es ist der 1. Januar 1975, als Archie versucht, sich mit einem Staubsauger das Leben zu nehmen. Seine Frau hat ihn verlassen, alleine lebt er nun mit 47 Jahren in einer Einzimmerwohnung, die über einer Pommesbude liegt.

Um seinem unglücklichen Dasein ein Ende zu bereiten, setzt er sich am Silvesterabend in sein Auto, fährt los, parkt vor einer Halal-Fleischerei im Nordwesten Londons und schließt seinen Staubsauger an den Auspuff.

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3. Juni 2021

Schmöker: „Kim Jiyoung, geboren 1982“ von Cho Nam-Joo

„Kim Jiyoung, geboren 1982“ von Cho Nam-Joo

Kritik von „Kim Jiyoung, geboren 1982“: Eine Frau, die an der patriarchalen Gesellschaft zerbricht!

Kim Jiyoung ist 33 Jahre alt, als etwas in ihr zerbricht und sie beginnt, in bestimmten Situationen ihre Identität zu wechseln. Mit den Stimmen ihrer Mutter und einer verstorbenen Studienfreundin kritisiert sie plötzlich all die Dinge, die sich wie selbstverständlich im patriarchalen Alltag in Südkorea abspielen.

Dazu gehören Frauen, die sich für Familienessen bis zur völligen Erschöpfung verausgaben und stundenlang in der Küche stehen. Sowie Mütter, die für die Kindererziehung ihre beruflichen Ambitionen aufgeben und für all ihre Mühen im Haushalt keine Anerkennung bekommen.

Schnell ist klar: Es ist eine Psychose, an der Kim Jiyoung leidet. Wie es dazu kam, erzählt Autorin Cho Nam-Joo im Roman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ nun ausführlich und chronologisch – sachlich, unaufgeregt, aber trotzdem sehr eindrücklich und bewegend.

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6. Mai 2021

Schmöker: „Der Wal und das Ende der Welt“ von John Ironmonger

"Der Wal und das Ende der Welt"

Eine große Enttäuschung: „Der Wal und das Ende der Welt“

In Großbritannien droht eine Epidemie. Eine besonders aggressive Form der Grippe ist im Anmarsch. Der Analytiker Joe Haak sieht die Gefahr durch ein Computerprogramm früh kommen. Was wird passieren? Werden sich die Menschen kooperativ oder egoistisch verhalten?

Joe Haak beschließt, kein Risiko einzugehen und das kleine Dorf St. Pieran rechtzeitig zu beschützen. Ein Wal hatte ihn dorthin getragen, nachdem er aus London geflohen war und sich in Cornwall ins Wasser stürzte. Die Arbeit für eine raffgierige Bank hatte ihn seelisch kaputt gemacht.

Mit einem Transporter fährt Joe Haak nun unzählige Male in den Supermarkt und macht Hamsterkäufe deluxe. Gelingt es ihm tatsächlich durch eine Abschottung des Dorfs, die Grippe fern zu halten und das Leben der Einwohner*innen zu retten? Das ist das Szenario, um das sich „Der Wal und das Ende der Welt“ dreht. Leider klingt das alles spannender, als es ist.

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14. April 2021

Buchkritik: “The Circle” von Dave Eggers

Der Circle I Dave Eggers

Wie viel Realität steckt in “The Circle” von Dave Eggers?

Die Nachricht knatterte vor wenigen Tagen aus meinem Radio in der Küche: „Facebook bietet nun allen Nutzern die Funktion ,Live-Video’ an“, tönte es aus dem kleinen Ding. Das heißt, jeder kann nun sein Leben filmen und es seinen Freunden über das soziale Netzwerk präsentieren.

Mich fröstelte es. Meine Gedanken wanderten zu dem Buch „The Circle“ von Dave Eggers, das ich gerade zuvor zu Ende gelesen hatte. Ein eigentlich dystopischer Roman, der mir aber erschreckend real erscheint. Weiterlesen »

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28. März 2021

Schmöker: „Ministerium der Träume“ von Hengameh Yaghoobifarah

Ministerium der Träume“ von Hengameh Yaghoobifarah

„Ministerium der Träume“: ein Roman, der Bilder erzeugt und Töne erklingen lässt

TRAUM(A)FABRIK. Es braucht nur einen einzigen Buchstaben, um einen Traum platzen zu lassen. Protagonistin Nasrin entdeckt das zusätzliche „a“ im Graffito auf dem Gebäude gegenüber ihres Balkons nur wenige Stunden nachdem ihre Schwester Nushin bei einem Autounfall starb. War es Schicksal, ein Selbstmord oder ein Mord? Es ist zunächst unklar.

Nushin war alleinerziehende Mutter. Ihr letzter Wille im Testament: Ihre Schwester Nasrin soll sich um die pubertierende Parvin kümmern, die Vormundschaft für sie übernehmen. Nasrin sagt ja, packt ihre Koffer und zieht in die Wohnung zu ihrer Nichte. Nach und nach entdeckt sie dort Hinweise, dass mit dem Unfall ihrer Schwester irgendetwas nicht stimmt. Nasrin begibt sich auf Spurensuche. Was ist mit Nushin passiert?

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20. März 2021

Schmöker: “Tausend strahlende Sonnen” von Khaled Hosseini

"Tausend strahlende Sonnen" von Khaled Hosseini

Buchkritik: “Tausend strahlende Sonnen”: gegen den Taliban-Terror 

Es ist der Selbstmord ihrer Mutter, der Mariams Leben erschüttert. Sie ist gerade 15 Jahre alt, unehelich geboren und wird mit dem Schuhmacher Rashid verheiratet. Er ist 30 Jahre älter, lebt in Kabul und neigt zu Gewalt. Nach einigen Jahren nimmt er sich eine zweite Frau: Laila. Sie hat ihre Eltern bei einem Bombenangriff verloren. Rashid tyrannisiert beide Frauen. Doch sie verbünden sich – gegen ihren aggressiven Mann und den Terror der Taliban.

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22. Februar 2021

Schmöker: “Tschick” von Wolfgang Herrndorf

"Tschick" von Wolfgang Herrndorf

“Tschick” von Wolfgang Herrndorf: auf in die Walachei!

Zwei 14-jährige Jungs, ein geklautes Auto und eine spannende Reise: Andrej Tschichatschow, alias Tschick, sitzt nach den Osterferien plötzlich in der Klasse von Maik Klingenberg. Die Jungs kommen aus unterschiedlichen Welten. Tschick ist mit seiner Familie aus Russland übergesiedelt und haust in einem der heruntergekommenen Hochhäuser in Hellersdorf.

Maik residiert mit seinen Eltern in einer Villa – Liebe und Aufmerksamkeit sind jedoch Mangelware. Da Tschick sich in den Sommerferien langweilt und Maik ohnehin allein zu Hause ist (Mutter auf Entzug, Vater mit seiner Geliebten auf Geschäftsreise), machen sich die beiden Jungs mit einem geklauten, klapprigen Lada auf den Weg. Ihr Ziel: die Walachei. Der Beginn eines abenteuerlichen Roadtrips. Weiterlesen »

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19. Februar 2021

Schmöker: “Die Wand” von Marlen Haushofer

Die Wand I Marlen Haushofer

“Die Wand” von Marken Haushofer:  Abseits der Zivilisation

Über Nacht ist sie plötzlich da: die Wand. Sie ist glatt, kalt, undurchsichtig und trennt eine Frau, die allein in einer Jagdhütte in den Bergen schläft, vom Rest der Welt. Warum ist die Wand da, was ist mit den anderen passiert? Es bleibt ein Rätsel. Nur mit einem Hund, einer Kuh, einem Stier und Katzen bestreitet die Frau von nun an ihr Leben. Fernab der Zivilisation, mitten in der Natur.
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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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