
„Max, Mischa und die Tet-Offensive“: ein kluger Roman mit wenigen Längen
1242 Seiten. Puh. „Max, Mischa und die Tet-Offensive“ von Johan Harstad stand schon eine ganze Weile in meinem Wohnzimmer-Regal, bevor ich mich an dieses Lese-Großprojekt wagte. Um ehrlich zu sein, wusste ich so gut wie nichts über die Handlung, als ich mir den Roman kaufte. Aber Denis Scheck hatte in „Druckfrisch“ so positiv darüber berichtet, dass ich mehr wissen wollte.
Knapp vier Wochen habe ich nun gebraucht, um das Buch zu lesen. Mit den ersten Seiten hatte ich meine Schwierigkeiten. Der Ich-Erzähler Max Hansen ist Mitte 30, als Theaterregisseur auf Tournee in den USA und erinnert sich an die Vergangenheit. Immer wieder lässt er Namen fallen, die erst im Laufe der Handlung konkreter werden. Die vielen kulturellen Bezüge und die sehr langen Sätze waren für mich eine Herausforderung – vor allem wenn ich am Feierabend las.
Aber ab Seite 70 reist Max in Gedanken zurück in seine Kindheit in den 80er-Jahren, erst nach Norwegen, dann in die USA. Er erzählt zugänglich, dadurch machte er es mir leicht, in seine Welt einzutauchen. Von da an begleitete ich ihn sehr gerne durch rund 25 Jahre Zeitgeschichte.
„Max, Mischa und die Tet-Offensive“ ist im Gesamten ein sehr intelligenter und inspirierender Roman. Einzige Kritik: Johan Harstad hätte sich einige langatmige Ausführungen ersparen können. 1000 Seiten wären genug gewesen, um das Wesentliche zu erzählen.
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