7. Juli 2023

Fernweh: New York – Manhattan & mehr

Coney Island
Coney Island

New York: eine unvergessliche Reise!

Es ist ein traumhaft schöner Spätsommertag in Coney Island. Die Möwen fliegen kreischend über das Meer, das Wasser glitzert in der Sonne und als ein Straßenmusiker seinen mitgebrachten Retro-Ghettoblaster aufdreht, eine CD von Michael Jackson einlegt, sein Saxofon in die Hand nimmt und zu spielen beginnt, weiß ich: Das ist ein Moment, der in meinem Gedächtnis haften bleibt. „I remember the time“ hallt es um mich herum und in meinem Kopf.

10 Tage New York. Als ich im September 2019 dort mit meiner Freundin ankomme, pulsiert das Leben noch in der Metropole am Hudson-River. Die Corona-Virus-Pandemie ist weit weg. In den Straßen, Restaurants und Museen kreuzen sich friedlich die Wege von Einheimischen und Touristen – um sich dann schnell wieder in der Anonymität der Großstadt zu verlieren.

New York ist so unfassbar bunt und vielseitig, dass mich all die Eindrücke bis heute nicht loslassen

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26. Juni 2023

Buchkritik: “Was ich liebte” von Siri Hustvedt

was-ich-liebte - Siri Hustvedt

“Was ich liebte”: vom netten Roman zum spannenden Thriller

Es beginnt so harmlos. Als ich die ersten Seiten von „Was ich liebte“ zu lesen begann, dachte ich: „Ach, das liest sich aber schön.“ Bei den ersten rund 200 Seiten handelt es sich um einen netten Roman um zwei Künstler-Ehepaare, die in Brooklyn leben. Es geht um Leo und Erica sowie Bill und Violet. Um die gewöhnlichen Irrungen und Wirrungen der Liebe – mit interessanten Exkursen zur Literatur, Kunst und Psychologie.

Doch Seite für Seite steigert sich in „Was ich liebte“ die Spannung – auf so subtile Weise, dass ich zunächst kaum bemerkte, wie sehr mich dieser Roman verschlang und Platz in meinem Denken einnahm. Schließlich konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Erzählte Freunden ständig davon. Schönheit, Spannung, Schwieriges: „Was ich liebte“ vereint alles. Siri Hustvedt hat mit diesem Roman ein kleines literarisches Meisterwerk geschaffen. Weiterlesen »

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21. Juni 2023

Schmöker: “Die Geschichte der Baltimores” von Joël Dicker

Die Geschichte der Baltimores I Joel Dicker

Die Geschichte der Baltimores: ein spannender Roman über eine Familie

Es gibt Autoren, denen vertraue ich blind. Von ihnen kaufe ich Romane, ohne eine geringste Ahnung davon zu haben, um was es geht. Jonathan Franzen, Siri Hustvedt, Hanya Yanghiara oder Benedict Wells gehören dazu – und Joël Dicker. Von ihm las ich vor einigen Jahren „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“. Ein Buchhändler hatte mir den spannenden Wälzer empfohlen. In Rekordtempo verfolgte ich den Fall um die vermisste Nola, erzählt aus der Perspektive des Protagonisten Marcus Goldmann. Ich versank komplett in diese gut konstruierte Geschichte.

Marcus Goldmann ist nun auch im Nachfolgewerk „Die Geschichte der Baltimores“ Dreh- und Angelpunkt. Wieder spielt das Geschehen in den USA. Dieses Mal an verschiedenen Schauplätzen: in Baltimore (Maryland), in Montclair (New Jersey) und in der Stadt Boca Raton, die im sonnigen Florida liegt.

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20. Juni 2023

Karlsruhe: “Ein Nachmittag im iaro”

iaro Karlsruhe
iaro Karlsruhe (Foto: Elias Siebert)

Qualität und Liebe zum Detail: Das iaro in Karlsruhe

Es ist ein Lichtblick inmitten der tristen Corona-Pandemiezeit: Nabila und Armin Zandieh sitzen am Valentinstag strahlend in ihrem Café iaro. Sie haben sich getraut und trotz der derzeit widrigen Umstände am 18. Dezember 2020 ihren Laden eröffnet – vorübergehend mit einer kleinen Karte und alles nur zum Mitnehmen.

Es duftet nach Kaffee und frisch gebackenem Bananenbrot, als wir uns im hinteren Teil des Cafés hinsetzen. Im Ofen sind gerade noch Croissants, die langsam aufgehen und golden schimmern.

Eine Plane trennt diesen hinteren Bereich von dem Verkaufsraum, der nach außen verglast ist. Die Schlange davor ist lang – am Tag meines Besuchs, aber auch ansonsten. „Wir sind überglücklich, dass die Nachfrage so schnell so groß ist“, sagt Nabila. „Es hätte nicht besser laufen können“, ergänzt Armin.

Nabila und Armin Zandieh I iaro Karlsruhe
Das sind Nabila und Armin (Foto: Dagmar Kominek)
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20. Juni 2023

Kritik der Netflix-Serie „Valeria”

Netflix-Serie “Valeria”: Wie sehenswert sind die Staffeln 1 bis 3?

Eheprobleme, kein Geld, eine Schreibblockade: Bei Valeria (Diana Gómez) läuft es alles andere als rund. Nach sechs Jahren ist in ihrer Beziehung mit Adrián (Ibrahim Al Shami) der romantische Funke erloschen, es knirscht ständig zwischen ihnen. Beide kämpfen sie mit ihren kreativen Jobs, er als Fotograf und Kameramann, sie als Schriftstellerin. Als Valeria eines Abends ausgeht und von ihren Freundinnen versetzt wird, trifft sie auf Victor (Maxi Iglesias), der sie auf ganz neue Gedanken bringt – und ihr Leben auf den Kopf stellt.

Auf die spanische Serie „Valeria“ stieß ich zufällig bei Netflix. Basis dafür sind Romane der Autorin Elisabet Benavent. Noch nie hatte ich von „Valeria“ gelesen, noch niemand hatte mir von ihr erzählt. Doch schon nach fünf Minuten war mir klar: Diese Serie, die im pulsierenden Madrid spielt, mag ich, sie ist genau meins.

Insgesamt drei Staffeln gibt es nun von “Valeria” auf Netflix – davon ist die erste definitiv die stärkste.

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13. Juni 2023

Buchkritik: “Die hellen Tage” von Zsusa Bánk

"Die hellen Tage" von Zsusa Bánk

Ein holpriger Start: “Die Hellen Tage” von Zsusa Bánk

“Schicksal oder Zufall – was bestimmt unser Leben? Was macht uns zu dem, was wir als Erwachsene sind?” Allein diese zwei Sätze auf dem Buchrücken von “Die hellen Tage” von Zsusa Bánk genügten. Ich war neugierig. Gekauft. 

Sehr schwer tat ich mir aber mit dem Anfang. Die Sätze sind lang, verschachtelt. Viel Konzentration war dafür notwendig. Beispiel:

“Wir müssen uns im Sommer begegnet sein, im Sommer, der Aja umgab, als gehöre er ihr, als gehörten sein Licht, sein Staub, seine langen hellen Abende ihr, und durch den sie sich ohne Jacke und Schuhe, mit einem gelben Hut, den sie im Schrank ihrer Mutter gefunden hatte, bewegte wie durch ein großes, lichtes Haus, dessen Zimmer ohne Türen ineinanderliefen.”

Puuh. Aber ich las weiter – und wurde belohnt. Weiterlesen »

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31. Mai 2023

Buchkritik: “Marzahn mon Amour. Geschichten einer Fußpflegerin“ von Katja Oskamp

"Marzahn mon Amour. Geschichten einer Fußpflegerin“ I Katja Oskamp

“Marzahn mon Amour. Geschichten einer Fußpflegerin“: liebevolle Porträts aus dem Plattenbau

Kurz nach ihrem 45. Geburtstag packt Autorin Katja Oskamp ihren Rollkoffer, wirft ein Spannbettlaken, Schuhe und Kleidungsstücke hinein, dann zieht sie los – von Friedrichshain nach Charlottenburg, wo ihre Fortbildung zur Fußpflegerin startet. 

Katja Oskamp ist zu diesem Zeitpunkt frustriert, ihr Kind braucht sie kaum noch, ihr Mann ist krank und 20 Verlage lehnten ihre neueste Novelle ab. Sie möchte etwas Neues ausprobieren – auch wenn ihr Umfeld darauf mit Unverständnis reagiert. 

Von der Schriftstellerin zur Fußpflegerin – ein fulminanter Absturz. Mir fiel wieder ein, wie sie mir auf die Nerven gegangen waren mit ihren Köpfen, Gesichtern und gut gemeinten Ratschlägen.

Quelle: „Marzahn mon Amour. Geschichten einer Fußpflegerin“

Doch die Entscheidung entpuppt sich als richtig. Katja Oskamp macht ihre neue Arbeit gerne, lernt in einer Praxis in Berlin-Marzahn viele verschiedene Menschen kennen, die sie zu einem neuen Buch inspirieren: zu „Marzahn mon Amour. Geschichten einer Fußpflegerin“. Darin vereint sie eine illustre Auswahl von kurzen Porträts über ihre Kund*innen. Das ist manchmal lustig, manchmal traurig, aber immer unterhaltsam. 

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23. Mai 2023

Reisen: Urlaub in Zeeland

Zouteland I Zeeland

Zouteland, Domburg und Middelburg: Zeeland ist traumhaft!

Eine Windmühle direkt vor der Tür, hübsche Häuser mit Backsteinfassaden in der Nachbarschaft und ein langer Sandstrand nur fünf Minuten zu Fuß entfernt: Mit unserer Ferienwohnung in Zouteland haben wir einen Glücksgriff getan.

Bei unserer Vermieterin, die im Vorderhaus wohnt, können wir uns zudem unkompliziert die Schlüssel für einen Strandkorb mit Liegestühlen ausleihen. Ein Angebot, das wir in dieser Woche unseres Hollandurlaubs öfter in Anspruch nehmen. Chillen deluxe – das ist das Motto unserer siebentägigen Reise.

Zouteland I Zeeland
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14. Mai 2023

Buchkritik: “Der größere Teil der Welt” von Jennifer Egan

"Der größere Teil der Welt" I Jennifer Egan

“Der größere Teil der Welt”: Eine wilde Reise durch Zeit & Raum

Als ich anfing, „Der größere Teil der Welt“ zu lesen, ahnte ich nicht, auf welch wilde Reise mich die Autorin Jennifer Egan mitnehmen würde. Innerhalb weniger Tage flog ich von den 1970er-Jahren in die Zukunft, von San Francisco nach Neapel und dann in die Wüste. Meine Reiseführer*innen: Bernie Salazar, ein Musikproduzent sowie Ex-Punk, und Sasha, seine adrette Assistentin mit kleptomanischen Zwängen.

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9. Mai 2023

Buchkritik: “Was ich euch nicht erzählte” von Celeste Ng

Buch I "Was ich euch nicht erzählte" I Celeste Ng"

„Was ich euch nicht erzählte“: ein interessanter Roman über die Sprachlosigkeit in Familien 

Mitten in der Nacht steht Lydia Lee auf. Heimlich verlässt sie das Haus ihrer Eltern und läuft davon. Einige Tage später wird sie tot aus einem See geborgen. Was ist passiert? Ein Unfall, Mord oder Selbstmord? 

Diese Frage beantwortet Autorin Celeste Ng in ihrem Debütroman „Was ich euch nicht erzählte“ auf knapp 280 Seiten. Auch wenn es zunächst nach Krimi oder Thriller klingt, geht es vielmehr um das gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen in den USA. Themen wie Feminismus, Rassismus und die Auswirkungen zu hoher Erwartungen innerhalb einer Familie stehen im Mittelpunkt.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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