
Rezension von “I love Dick”: einfach nur anstrengend
Schon nach fünf Seiten kamen mir Zweifel. Das soll das „wichtigste Buch über Frauen und Männer im 20. Jahrhundert“ (The Guardian) sein? Und „mitreißend schön“ (Der Spiegel)? Ich war irritiert. Denn von der ersten Seite an fehlte mir in „I love Dick“ jede Emotion. Im Gegenteil: Chris Kraus’ Roman liest sich konstruiert und schwerfällig.
Die Liebe in „I love Dick“ verkommt zur Performance. Jede Handlung der verkopften Protagonistin ist durchdacht. Die Sätze sind absolut nüchtern geschrieben, ich war an keiner Stelle berührt. Lesevergnügen? Fehlanzeige. Auf Seite 161 von 292 habe ich resigniert und den literarischen Kampf aufgegeben.
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