15. August 2020

Heimat: “Ein Abend mit COLA TAXI OKAY”

COLA TAXI OKAY

Cola Taxi Okay: für ein Miteinander in Karlsruhe

Msallam floh mit dem Schiff nach Deutschland. 16 Monate ist das nun her. Bomben und Granaten hatten sein Leben in Damaskus unmöglich gemacht, der Tod war allgegenwärtig. Der Syrer unterbrach sein Wirtschaftsingenieurs-Studium, packte seine wichtigsten Habseligkeiten und begab sich mit seinem Bruder auf eine ungewisse Reise. Sie endete in Karlsruhe. „Als wir hier ankamen, sprach ich kein Wort Deutsch und musste mich erstmal zurechtfinden – außer meinem Bruder kannte ich niemanden“, erinnert sich Msallam. Ganz einfach war das nicht.

Cola Taxi Okay

Das ist Msallam.

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13. August 2020

Heimat: “Turnbeutel Fraktion Germany”

Nadine Bers

Nadine Bers: Von Flohmarkt zu Flohmarkt

Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen im Jahr zeigen, flitzt Nadine Bers mit ihrem kleinen, dunkelgrauen Auto durch die Region. Landau, Straßburg, Worms, Karlsruhe. Verschiedene Flohmärkte klappert die 27-Jährige akribisch ab, vorwiegend kleine und übersichtliche, immer auf der Suche nach alten Stoffen. Neuware? „Keine Interesse“, sagt die junge Frau aus Speyer. Stattdessen kauft sie Bettlaken, Vorhänge und Tischdecken. Ihre Maxime: Nachhaltigkeit. Zuhause, an ihrem Küchentisch, näht Nadine Bers aus diesen Vintage-Stoffen Turnbeutel – jedes Stück ein Unikat. Die Nachfrage ist groß, ein Modelabel entstand: „Turnbeutel Fraktion Germany“ lautet der Name.

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Foto: Stephanie Schweigert

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12. August 2020

Fernweh: “Chilliges Cádiz”

Cadiz

Sonne, Strand & Cafés in Cádiz

Als am 26. August um 23.59 Uhr die Uhr umspringt, der Tag wechselt, sitze ich auf meinem Bett in der Airbnb-Unterkunft in Cádiz, ein Buch von Joachim Meyerhoff in der Hand und ein Glas Rotwein auf dem verschnörkelten Nachttisch neben mir. Ein gemeinsames Anstoßen um Mitternacht mit Freunden fällt in diesem Jahr aus, es ist ganz ruhig um mich herum. Nur die Klimaanlage brummt leise vor sich hin. Happy Birthday, sage ich zu mir selbst. Noch nicht wissend, welche vielen Überraschungen das nächste Jahr mit sich bringen wird.

Cádiz und Sevilla, eine Woche Spanien nur mit mir alleine. Es war eine spontane Entscheidung, die ich drei Wochen vor meinem Geburtstag getroffen hatte. An einem Montagabend überfiel mich die Idee kurz nach Mitternacht im Halbschlaf. Lesen, Spaziergänge am Strand und Texte schreiben in kleinen Cafés in Spanien. Es klang verlockend.

Cadiz
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12. August 2020

Schmöker: “Wer die Nachtigall stört” von Harper Lee

“Wer die Nachtigall stört” von Harper Lee: ein wunderbares Buch!

Bereits nach wenigen Sätzen wusste ich: „Wer die Nachtigall stört“ ist ein Buch, das ich über alles lieben werde, das mich bewegen, berühren und mein Denken beeinflussen wird.

Dieses erste Gefühl täuschte mich nicht. Als ich den Klassiker von Harper Lee am Ende zuschlug, saß ich auf meiner Couch und war einfach nur erfüllt von dieser Schönheit, die in Worten, gedruckt auf Papier, zu mir gefunden hatte. Weiterlesen »

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8. August 2020

Heimat: “Ein Abend bei Nyta”

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Das sind Johannes Marmon (links) und Johannes Müller.

Nyta: preisgekrönte Lichtmarke

Nicht in Berlin, London oder Paris, sondern in der Karlsruher Weststadt ist das leuchtende Herz von Nyta. In der Lessingstraße sitzen an diesem sommerlichen Abend Johannes Müller, Johannes Marmon und Tina Schmid an ihren Schreibtischen – und koordinieren die Anfragen rund um die preisgekrönte Lichtmarke. Transparent, nur durch eine Glasfront von der Straße getrennt.

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Nyta Tilt

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5. August 2020

Melodien” Ein Abend mit Tamino auf dem Maifeld Derby”

Tamino beim Mayfeld Derby: Melancholische Melodien und eine eindringliche Stimme!

Ganz in Schwarz gekleidet steht Tamino an diesem Sonntagabend auf der Bühne beim Maifeld Derby in Mannheim – zwischen bunten Pompoms und Seifenblasen, die schwerelos durch die Luft schweben. Taminos Blick schweift in die Ferne, seine Finger lassen sanft die E-Gitarre erklingen, seine gefühlvolle Stimme, die über vier Oktaven reicht, berührt sofort. Den melodiösen und melancholischen Liedern des 21-jährigen Singer/Songwriters aus Belgien zuzuhören, ist etwas Besonderes. In Frankreich schaffte es seine EP „Habibi“ so bereits auf den ersten Platz, „Radiohead“-Bassist Colin Greenwood unterstützte ihn außerdem beim Song „Indigo Night“.

Als wir uns nach seinem Auftritt im Backstage-Bereich treffen, erlebe ich Tamino als einen Musiker, der sehr nachdenklich und ruhig über seinen Auftritt, seine Musik und seine Träume spricht. Immer wieder macht er beim Sprechen Pausen, um sich seine Sätze genau zu überlegen, bevor er sie laut ausspricht.




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4. August 2020

Ein Abend mit Marc Süß und Hirad Akbary vom Podcast „Fugengold“

Marc Süß und Hirad Akary
Das sind Marc (links) und Hirad.

Scheitern als Chance: der Podcast “Fugengold”

Sie reden vom Scheitern, der Angst, etwas zu verpassen und davon, wie schwer es sein kann, im Leben die passende Rolle für sich selbst zu finden: Marc Süß und Hirad Akbary setzen in ihrem Podcast „Fugengold“ den Schwerpunkt auf die kleinen Risse im Alltag, auf die Brüche in der Biografie. Dabei verknüpfen sie persönliche Anekdoten mit recherchiertem Wissen aus der Soziologie, der Psychologie und aus dem Designbereich.

An einem sommerlichen Juli-Abend habe ich mich mit Marc im Iuno in der Karlsruher Südstadt getroffen und ihn unter anderem gefragt: Worin liegt die Chance am Scheitern? Und was genau verbirgt sich hinter einem „Spoken-Word-Format“, wie sie ihr Podcast-Projekt ebenfalls nennen.

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3. August 2020

Schmöker: “Léon und Louise” von Alex Capus

"Léon und Louise" von Alex Capus

“Léon und Louise”: Verliebt vor Beginn des Krieges – Buchkritik

Es ist eine Begegnung, die zwei Leben prägt: Louise trägt eine rot-weiß gepunktete Bluse und fährt auf einem alten, rostigen Herrenfahrrad umher, als Léon sie zum ersten Mal sieht.  Der junge Soldat  verliebt sich sofort in sie. Es ist jedoch gerade der Erste Weltkrieg ausgebrochen. Keine gute Ausgangsbedingung für die Liebe. Ein Bombenhagel trennt sie auf tragische Weise. Aber Léons und Louises Zuneigung ist tief und überdauert viele Jahrzehnte – trotz zahlreicher Widrigkeiten. Weiterlesen »

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2. August 2020

Flimmerkasten: “Taxi Teheran”




Goldener Bär für Taxi Teheran

Die zwölfjährige Hana quasselt ohne Unterbrechung. Sie soll für die Schule einen Film drehen. Aber ganz schön viele Regeln gibt es zu beachten: Mann und Frau dürfen sich nicht berühren. Die Guten dürfen keine Krawatten tragen und das Thema sollte weder politischer noch wirtschaftlicher Natur sein. Hana erzählt dies dem iranischen Regisseur Jafar Panahi. Er ist ihr Onkel und holt sie an diesem Tag mit einem alten Taxi von der Schule ab. „Mit so einer Schrottkarre kommst du mich abholen? Ich hab allen in der Schule erzählt, dass mein Onkel Regisseur ist, und dann kommst du mit so was hier an?“, echauffiert sie sich mit ihrer hohen Mädchenstimme. Jafar Panahi bleibt gelassen und fährt los.

Hana ist nur eine von mehreren Fahrgästen, die an diesem Tag in seinem Taxi Platz nehmen. Wie ein Dokumentarfilm kommt „Taxi Teheran“ daher – ist es aber nicht. Jafar Panahi hat ein  wunderbares Werk geschaffen, das einen Einblick in das derzeitige Leben in Irans Hauptstadt gibt – intelligent, nachdenklich und an vielen Stellen außerordentlich komisch. Verdient hat er bereits den Goldenen Bären gewonnen. Da er offiziell aber 20 Jahre Berufsverbot hat und sich kaum in der Öffentlichkeit zeigt, kam Hana in Berlin auf die Bühne und nahm den Preis entgegen.  Weiterlesen »

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28. Juli 2020

Schmöker: “Kleine Feuer überall” von Celeste Ng

Perfekte Unterhaltung: “Kleine Feuer überall” von Celeste Ng

Die Höhe der Grashalme, die Farbe der Häuser: Die Bewohner von Shaker Heights überlassen nichts dem Zufall. In dem kleinen Vorort in Cleveland ist alles perfekt durchgeplant. Es gibt für alles eine Regel.

„Sie hatten alles verordnet: die angemessene Zeit, um morgens aufzustehen, die angemessene Farbe der Vorhänge, die angemessene Haarlänge für Männer, die angemessene Art, wie man die Hände zum Gebet faltet. Die Shaker sind davon überzeugt, wenn sie jede Kleinigkeit planten, können sie ein Stück Himmel auf Erden schaffen.“

Elena Richardson und ihre Familie sind die perfekten Shakers. Sie leben in einem großen Haus, sind reich und gesund. In Elenas Leben lief bislang alles nach Plan. Sie studierte, heiratete, bekam vier Kinder und engagiert sich wohltätig.

Deshalb vermietet sie günstig eine Wohnung im alten Haus ihrer Eltern an die alleinerziehende Künstlerin Mia Warren und ihre Tochter Pearl, die neu in Shaker Heights ankommen. Sie ahnt nicht, dass die beiden Frauen ihr geregeltes Leben gehörig durcheinanderbringen. Nach und nach entstehen „Kleine Feuer überall“. 

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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