3. August 2023

Buchkritik: “Was vom Tage übrig blieb” von Kazuo Ishiguro

"Was vom Tage übrig blieb" von Kazuo Ishiguro

“Was vom Tage übrig blieb”: was für ein beeindruckender Roman!

Das Buch eines Literaturnobelpreisträgers: Das war der Hauptgrund, warum ich mir „Was vom Tage übrig blieb“ zum Geburtstag wünschte. Der Roman, der sich um das Leben des Butlers Mr. Stevens dreht, erschien bereits 1989 und erhielt unter anderem den Booker Prize.

Große Aufmerksamkeit bekam die Geschichte außerdem nochmals vier Jahre später, weil sie mit Anthony Hopkins und Emma Thompson verfilmt wurde – und das Leinwandwerk mehrfach für den Oscar nominiert war. Kazuo Ishiguro erhielt dann 2017 den Nobelpreis. 

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17. Juli 2023

Reisen: Ligurien – Cinque Terre, Portofino & Co.

Ligurien
Portofino

Urlaub in Ligurien: eine Reise mit Komplikationen

Was für ein Timing. Die Reise nach Ligurien beginnt mit einem positiven Schwangerschaftstest. Völlig perplex sitze ich an diesem Freitag im April um 7 Uhr morgens in meinem Badezimmer. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht mehr damit gerechnet, dass auf dem kleinen Display des Tests zwei Streifen erscheinen würden. Seit zwei Wochen war ich überfällig, aber zwei Tests waren negativ. Nun hatte ich also keine Hoffnung mehr, dass ein solches Ergebnis erscheinen könnte. 

Jetzt die Überraschung: Ich bin schwanger. Verrückt. 

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10. Juli 2023

Buchkritik: “Amerika” von Joachim Meyerhoff

"Amerika" von Joachim Meyerhoff

Teil 1 der tollen Reihe „Alle Toten fliegen hoch“: “Amerika”

Es ist ungewöhnlich, dass ich bei einer Romanreihe den zweiten Teil vor dem ersten lese. Bei Joachim Meyerhoffs sechsteiligem Zyklus „Alle Toten fliegen hoch“ habe ich das ganz bewusst getan – auf Empfehlung von Leuten, die schon mehrere Bücher des Schauspielers gelesen haben. 

Der Hintergrund für diese Entscheidung war: Nur so stimmt die Chronologie in der Entwicklung des Protagonisten: von Joachim Meyerhoff selbst. In seinen autobiografisch angehauchten Geschichten erzählt der Schauspieler und Autor nicht im ersten, sondern im zweiten Teil „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ von seiner Kindheit in den 1980er-Jahren in Schleswig-Holstein. Ein Roman, der mal lustig, mal gefühlvoll und an manchen Stellen auch traurig ist. Mehr dazu habe ich schon in der Rezension geschrieben. 

Der erste Teil des Zyklus beschäftigt sich dagegen mit seiner Jugend und allem, was dazu gehört: erste Liebe, Partys und die typischen Unsicherheiten. Nun war ich gespannt, ob der erste Roman von Joachim Meyerhoff auch so unterhaltsam ist wie der zweite.

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7. Juli 2023

Fernweh: New York – Manhattan & mehr

Coney Island
Coney Island

New York: eine unvergessliche Reise!

Es ist ein traumhaft schöner Spätsommertag in Coney Island. Die Möwen fliegen kreischend über das Meer, das Wasser glitzert in der Sonne und als ein Straßenmusiker seinen mitgebrachten Retro-Ghettoblaster aufdreht, eine CD von Michael Jackson einlegt, sein Saxofon in die Hand nimmt und zu spielen beginnt, weiß ich: Das ist ein Moment, der in meinem Gedächtnis haften bleibt. „I remember the time“ hallt es um mich herum und in meinem Kopf.

10 Tage New York. Als ich im September 2019 dort mit meiner Freundin ankomme, pulsiert das Leben noch in der Metropole am Hudson-River. Die Corona-Virus-Pandemie ist weit weg. In den Straßen, Restaurants und Museen kreuzen sich friedlich die Wege von Einheimischen und Touristen – um sich dann schnell wieder in der Anonymität der Großstadt zu verlieren.

New York ist so unfassbar bunt und vielseitig, dass mich all die Eindrücke bis heute nicht loslassen

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21. Juni 2023

Schmöker: “Die Geschichte der Baltimores” von Joël Dicker

Die Geschichte der Baltimores I Joel Dicker

Die Geschichte der Baltimores: ein spannender Roman über eine Familie

Es gibt Autoren, denen vertraue ich blind. Von ihnen kaufe ich Romane, ohne eine geringste Ahnung davon zu haben, um was es geht. Jonathan Franzen, Siri Hustvedt, Hanya Yanghiara oder Benedict Wells gehören dazu – und Joël Dicker. Von ihm las ich vor einigen Jahren „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“. Ein Buchhändler hatte mir den spannenden Wälzer empfohlen. In Rekordtempo verfolgte ich den Fall um die vermisste Nola, erzählt aus der Perspektive des Protagonisten Marcus Goldmann. Ich versank komplett in diese gut konstruierte Geschichte.

Marcus Goldmann ist nun auch im Nachfolgewerk „Die Geschichte der Baltimores“ Dreh- und Angelpunkt. Wieder spielt das Geschehen in den USA. Dieses Mal an verschiedenen Schauplätzen: in Baltimore (Maryland), in Montclair (New Jersey) und in der Stadt Boca Raton, die im sonnigen Florida liegt.

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20. Juni 2023

Kritik der Netflix-Serie „Valeria”

Netflix-Serie “Valeria”: Wie sehenswert sind die Staffeln 1 bis 3?

Eheprobleme, kein Geld, eine Schreibblockade: Bei Valeria (Diana Gómez) läuft es alles andere als rund. Nach sechs Jahren ist in ihrer Beziehung mit Adrián (Ibrahim Al Shami) der romantische Funke erloschen, es knirscht ständig zwischen ihnen. Beide kämpfen sie mit ihren kreativen Jobs, er als Fotograf und Kameramann, sie als Schriftstellerin. Als Valeria eines Abends ausgeht und von ihren Freundinnen versetzt wird, trifft sie auf Victor (Maxi Iglesias), der sie auf ganz neue Gedanken bringt – und ihr Leben auf den Kopf stellt.

Auf die spanische Serie „Valeria“ stieß ich zufällig bei Netflix. Basis dafür sind Romane der Autorin Elisabet Benavent. Noch nie hatte ich von „Valeria“ gelesen, noch niemand hatte mir von ihr erzählt. Doch schon nach fünf Minuten war mir klar: Diese Serie, die im pulsierenden Madrid spielt, mag ich, sie ist genau meins.

Insgesamt drei Staffeln gibt es nun von “Valeria” auf Netflix – davon ist die erste definitiv die stärkste.

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13. Juni 2023

Buchkritik: “Die hellen Tage” von Zsusa Bánk

"Die hellen Tage" von Zsusa Bánk

Ein holpriger Start: “Die Hellen Tage” von Zsusa Bánk

“Schicksal oder Zufall – was bestimmt unser Leben? Was macht uns zu dem, was wir als Erwachsene sind?” Allein diese zwei Sätze auf dem Buchrücken von “Die hellen Tage” von Zsusa Bánk genügten. Ich war neugierig. Gekauft. 

Sehr schwer tat ich mir aber mit dem Anfang. Die Sätze sind lang, verschachtelt. Viel Konzentration war dafür notwendig. Beispiel:

“Wir müssen uns im Sommer begegnet sein, im Sommer, der Aja umgab, als gehöre er ihr, als gehörten sein Licht, sein Staub, seine langen hellen Abende ihr, und durch den sie sich ohne Jacke und Schuhe, mit einem gelben Hut, den sie im Schrank ihrer Mutter gefunden hatte, bewegte wie durch ein großes, lichtes Haus, dessen Zimmer ohne Türen ineinanderliefen.”

Puuh. Aber ich las weiter – und wurde belohnt. Weiterlesen »

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31. Mai 2023

Buchkritik: “Marzahn mon Amour. Geschichten einer Fußpflegerin“ von Katja Oskamp

"Marzahn mon Amour. Geschichten einer Fußpflegerin“ I Katja Oskamp

“Marzahn mon Amour. Geschichten einer Fußpflegerin“: liebevolle Porträts aus dem Plattenbau

Kurz nach ihrem 45. Geburtstag packt Autorin Katja Oskamp ihren Rollkoffer, wirft ein Spannbettlaken, Schuhe und Kleidungsstücke hinein, dann zieht sie los – von Friedrichshain nach Charlottenburg, wo ihre Fortbildung zur Fußpflegerin startet. 

Katja Oskamp ist zu diesem Zeitpunkt frustriert, ihr Kind braucht sie kaum noch, ihr Mann ist krank und 20 Verlage lehnten ihre neueste Novelle ab. Sie möchte etwas Neues ausprobieren – auch wenn ihr Umfeld darauf mit Unverständnis reagiert. 

Von der Schriftstellerin zur Fußpflegerin – ein fulminanter Absturz. Mir fiel wieder ein, wie sie mir auf die Nerven gegangen waren mit ihren Köpfen, Gesichtern und gut gemeinten Ratschlägen.

Quelle: „Marzahn mon Amour. Geschichten einer Fußpflegerin“

Doch die Entscheidung entpuppt sich als richtig. Katja Oskamp macht ihre neue Arbeit gerne, lernt in einer Praxis in Berlin-Marzahn viele verschiedene Menschen kennen, die sie zu einem neuen Buch inspirieren: zu „Marzahn mon Amour. Geschichten einer Fußpflegerin“. Darin vereint sie eine illustre Auswahl von kurzen Porträts über ihre Kund*innen. Das ist manchmal lustig, manchmal traurig, aber immer unterhaltsam. 

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23. Mai 2023

Reisen: Urlaub in Zeeland

Zouteland I Zeeland

Zouteland, Domburg und Middelburg: Zeeland ist traumhaft!

Eine Windmühle direkt vor der Tür, hübsche Häuser mit Backsteinfassaden in der Nachbarschaft und ein langer Sandstrand nur fünf Minuten zu Fuß entfernt: Mit unserer Ferienwohnung in Zouteland haben wir einen Glücksgriff getan.

Bei unserer Vermieterin, die im Vorderhaus wohnt, können wir uns zudem unkompliziert die Schlüssel für einen Strandkorb mit Liegestühlen ausleihen. Ein Angebot, das wir in dieser Woche unseres Hollandurlaubs öfter in Anspruch nehmen. Chillen deluxe – das ist das Motto unserer siebentägigen Reise.

Zouteland I Zeeland
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11. Mai 2023

Serienkritik: “Workin’ Moms”

Netflixserie “Workin’ Moms”: Kritik der Staffeln 1 bis 7

Es war zu Beginn meines Studiums, als Pro7 jeden Dienstag eine Serie ausstrahlte, die ich damals sehr gerne sah: „Desperate Housewives“. Im Mittelpunkt dieser amerikanischen Produktion stehen vier weiße Frauen aus dem fiktiven Vorort Wisteria Lane, die meist wohlhabende Ehemänner haben, selbst nicht arbeiten, sich aber um Haushalt und Kinder kümmern. Ein bisschen Spannung, gemischt mit Klatsch und Drama. Fertig ist der Spannungsbogen. Damals ging das Konzept auf. 

Knapp 20 Jahre später hat sich die Welt zum Glück weitergedreht. Statt gelangweilter Hausfrauen zeigt Netflix insgesamt sieben Staffeln der kanadischen Serie „Workin‘ Moms“.

Auch bei ihr stehen überwiegend weiße Frauen in großen Häusern im Mittelpunkt – diesmal geht es aber nicht vorrangig um den Tratsch in der Nachbarschaft, sondern um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das ist an manchen Stellen zwar überspitzt, aber dennoch äußerst unterhaltsam und sehenswert.

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Hallo, ich bin Miriam

Stets bin ich auf der Reise: durch Karlsruhe, die Kultur und die Welt. Dabei begegnen mir immer wieder interessante Menschen, Bücher, Filme und anderer Krimskrams. Damit all diese Erfahrungen und Eindrücke nicht einsam in meinem Kopf schwirren, gibt es diesen Blog. Aus Grau wird Kunterbunt.

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